Eigentum verpflichtet zum Schutz vor Dachlawinen

Eigentum verpflichtet. Dies betrifft auch Vorsichtsmaßnahmen vor Unglücksfällen. Im Winter müssen Hausbesitzer daher in bestimmten Fällen vor herabstürzenden Dachlawinen schützen.

Umsichtige Hausbesitzer schützen Passanten und Autofahrer vor Dachlawinen (Foto: myrrha / istockphoto.com)

Wenn Eis und Schnee das Land fest im Griff halten, fällt Hausbesitzern eine besondere Sorgfaltspflicht anheim. Neben Schneeschnippen und Vorsorge vor Glatteis auf dem Gehweg müssen auch mögliche Dachlawinen im Auge behalten werden. Viel zu häufig werden die Gefahren, die durch ausgelöste Dachlawinen entstehen, unterschätzt. Zwar müssen sich Passanten zunächst selbst vor möglichen Dachlawinen schützen, da Hausbesitzer nicht generell zu einer solchen Vorsorge verpflichtet sind. Doch bei extremen Witterungsverhältnissen ändern sich die Vorgaben.

Eigentum – extreme Witterung ändert Vorschrift

In solchen Ausnahmefällen und bei einer stark befahrenen Straße vor dem Haus stehen die Hausbesitzer in der Pflicht, Vorsorge vor Dachlawinen zu treffen. So jedenfalls entschied das Landgericht Bielefeld unter dem Aktenzeichen: 8 O 310/10. Es folgte damit der Klage eines Autofahrers. Dessen PKW wurde beim Vorbeifahren von einer herabstürzenden Dachlawine getroffen. Daraufhin verlangte der Halter des Wagens vom Eigentümer des Hauses Schadenersatz.

Eigentum – Verkehrssicherungspflicht nachkommen

Das Landgericht sah die Forderung als berechtigt an, da es an diesem Tag zu einem heftigen Schneefall gekommen war. Da das Haus zudem an einer stark befahrenen Durchgangsstraße mit viel Straßenverkehr liegt, urteilten die Richter gegen den Hauseigentümer. Als Begründung gaben sie an, dass der Hauseigentümer in diesem Fall eindeutig die Verkehrssicherungspflicht verletzt habe.