Architekten - Honorarordnung immer bindend?

In Deutschland werden Leistungen für Architekten über die spezielle Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) abgerechnet. Doch nicht immer ist dies bindend. Mitbewerber aus dem Ausland dürfen individuell abrechnen und die Sätze unterbieten.

Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ist nicht immer bindend (Foto: theowl84 / istockphoto.com)

In Deutschland rechnen Architekten ihre Leistungen nach der sogenannten HOAI ab. Die dort aufgelisteten Sätze sind verbindlich und richten sich sowohl nach den sogenannten Nettoherstellkosten des jeweiligen Bauprojekts als auch dem Schwierigkeitsgrad. Das Honorar wird zudem in Tranchen nach jeweiligen Leistungsabschnitten ausbezahlt.

Architekten – Nettoherstellkosten plus Schwierigkeitsgrad

Die Gesamtkosten berechnen sich schließlich aus den Faktoren der Nettoherstellungskosten und dem Schwierigkeitsgrad. Sie lassen sich problemlos aus entsprechenden Tabellen der HOAI ermitteln. Dabei handelt es sich immer um Prozentsätze der Nettoherstellkosten auf der Grundlage des jeweils zugrunde liegenden Schwierigkeitsgrades.

Architekten – ausländische Anbieter ausgenommen

Die Sätze sind jedoch nicht für Mitbewerber aus dem Ausland bindend. Diese können ihre Leistungen durchaus auch wesentlich preiswerter anbieten. Allerdings wird es damit auch wesentlich schwieriger, solche Anbieter im Falle eines Rechtsstreits zu belangen. Bauherren sind dann gezwungen, im Ausland und damit am Ort des beauftragen Architekten um rechtliche Klarheit zu ringen. Ein solcher Rechtsstreit sei in der Regel teurer als in Deutschland, schätzen Experten der Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht (ARGE) die Situation ein.