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Solar – Förderung drastisch gesenkt

In Deutschland wird die Solarförderung ab März drastisch gekürzt. Schnell stellt sich daher die Frage, ob sich die Installation einer Solar-Anlage auf dem Dach künftig noch lohnt. Experten beantworten die wichtigsten Fragen.

Solar-Energie

Die Kürzung der Solar-Förderung kommt nicht gut an (Foto: Foto: LL28 / istockphoto.com)

Bauherren stehen im Bereich Solarförderung Kürzungen von bis zu 30 Prozent bevor. Schon ab dem 9. März 2012 tritt eine diesbezügliche Reform in der BRD in Kraft. Das stößt bei vielen Verbrauchern auf großen Unmut. Wie gerechtfertigt ist die Kritik?

Zunächst einmal gelten die Änderungen der Förderbedingungen nur für Neuanlagen. Für private Hausbesitzer, die mit dem Gedanken einer Anschaffung einer solchen Anlage in der Zukunft spielen, zählt vor allem der Preis. Wie viel werden sie künftig noch für ihre kleine Dach-Anlage bis zu zehn Kilowatt erhalten? Der Preis sinkt voraussichtlich von derzeit 24,43 auf nur noch 19,5 Cent je Kilowattstunde.

Solar – gegen „Schlussverkaufsmentalität“

Damit es vor den angekündigten Stichtagen nicht zu „Schlussverkäufen“ kommt, wird es ab Mai 2012 generelle, monatliche Kürzungen von 0,15 Cent pro Kilowattstunde geben. Besitzer kleiner Solar-Dachanlagen erhalten dann auch nur noch eine Vergütung von 85 Prozent des erzeugten Stroms. Der Rest wird zum Eigenverbrauch. Auch der bisher vergebene Bonus für den Eigenverbrauch wird ersatzlos gestrichen.

Solar – künftige Einspeisevergütung unter Lupe

Experten zeigen sich zuversichtlich, dass Solar-Energie trotz Senkung der Einspeisevergütung lohnend bleibt. Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin erklärt hierzu, dass Energiekosten grundsätzlich eingespart werden, wen hauseigener Strom erzeugt wird. Er rät Verbrauchern dazu, den selbst erzeugten Strom zunächst auch selbst zu verbrauchen und nur Überschüsse einzuspeisen. Zudem wird auf darauf verwiesen, dass die Preise für Photovoltaikanlagen „dramatisch“ gesunken sind. So wurde von Experten ermittelt, dass eine Aufdach-Solarstromanlage mit bis zu 100 Kilowatt-Peakleistung im Jahr 2011 um 58 Prozent günstiger war, als noch wenige Jahre zuvor. Demnach liegen die Modul-Preise durchschnittlich derzeit bei 70 bis 80 Euro pro Kilowatt.

Solar – Anlage noch schnell installieren?

Damit keine Schlussverkäufe im Bereich Anschaffung einer Solar-Anlage stattfinden, hat die Bundesregierung den Stichtag der Reform zeitlich stark gestrafft. Für eine Neuanschaffung einer kompletten Anlage bleibt daher kaum noch Zeit. Zudem erwarten Experten starke Preisanstiege der Anlagen im Zeitraum bis zum 9. März 2012. Daher ist gut beraten, wer die Preise verschiedener Anbieter gut vergleicht und sich hinsichtlich einer schnellen Kaufentscheidung vor dem Stichtag für qualitativ hochwertige Materialien und eine sehr gute Beratung entscheidet.

Solar – Wirtschaftlichkeit einer Anlage

Wann sich die Anschaffung einer Solar-Anlage wirtschaftlich lohnt, diese Frage stellt sich für viele Bauherren. Die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anschaffung bemisst sich nicht allein an der Einspeisevergütung und dem Preis für die Anlage. Vor allem auch die Bedingungen vor Ort spielen eine gewichtige Rolle. Denn nur am Standort selbst wird bestimmt, wie viel Strom produziert werden kann und wie hoch die Vergütung sein wird.

Solar – auf den Standort kommt es an

Solar-Energie ist zwangsläufig umso effizienter, je mehr die Sonne scheint. Die Sonneneinstrahlung auf Solar-Anlagen variiert in Deutschlands deutlich. Dennoch lässt sich nicht einfach von einem Nord-Südgefälle sprechen. Experten haben berechnet, dass Städte wie Hamburg und Bremen sowie Ortschaften in Rheinland-Pfalz jährlich lediglich 950 Kilowattstunden pro Quadratmeter erzeugen. Anders zeigt sich die Ausbeute in einigen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns. Dort werden schon über 1050 Kilowattstunden erzielt, in Bayern sind es sogar 1200 Kilowattstunden. Wer sich einen genauen Überblick von der Ausbeute im Deutschland verschaffen will, der erhält eine detaillierte Auskunft auf der Website Solartechnikberater.de.

Solar – Garantien inklusive

Immobilienbesitzer, die sich Wer sich für eine Solar-Anlage entscheiden, möchten natürlich genau wissen, wie hoch die Einspeisevergütung nach den jüngsten Reformen in Deutschland überhaupt noch liegt und ob darauf langfristig Verlass ist. Bei einer Photovoltaikanlage wir die zum Zeitpunkt der Installation gültige Vergütung für 20 Jahre festgeschrieben. Dabei handelt es sich um eine staatliche Zusicherung.

Solar – Preise nach den Reformen

Die Preise liegen für bereit installierte Anlagen liegen bei 24,42 Cent je Kilowattstunde. Nach Inkrafttreten der Reform – also ab dem 9. März 2012 – wird es für Dachanlagen vermutlich nur noch nur 19,5 Cent geben. Entscheidend ist hier noch, ob der Bundestag über genau diesen Betrag entscheidet. Dies ist bisher noch nicht geschehen. Ab 1. Mai wird dieser Betrag nochmals um 0,15 Cent pro Monat gekürzt. Verbraucher, die genau wissen möchten, was sie für ihren Strom erhalten, können sich anhand eines Vergütungsrechners der BSW (Bundesverband Solarwirtschaft) ein genaues Bild machen.

 

Verweise:

Verband Austria Solar – Interview mit Roger Hackstock
Verband Austria Solar und Solar-Thermiebranche
BMVBS – Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser
Passivhaus – bauen für die Zukunft
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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Hausbau, Finanzierung
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