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Schwarzarbeit am Bau und im Haushalt

Politiker beklagen zunehmende Schwarzarbeit am Bau und im Haushalt. Ob Putzhilfe, Fensterputzer, Handwerker oder Bauarbeiter – angesichts steigender Kosten beauftragen viele Bürger Dienstleister im Rahmen von Schwarzarbeit. Das kann teuer werden. Besonders dann, wenn es zu Unfällen kommt.

Arbeiten ohne Rechnung

Bauhelfer sollten in jedem Fall angemeldet werden (Foto: Fotos: nicolas_ / istockphoto.com):

Schwarzarbeit mag für manche Zeitgenossen verlockend klingen. Immerhin sparen Auftraggeber und Auftragnehmer Steuern und Sozialabgaben. Doch Vorsicht: Schwarzarbeit im Haushalt und auf der Baustelle kann teuer werden. Neben Strafzahlungen und Anzeigen wegen Steuerhinterziehung kann es zu tragischen Unfällen kommen, die dann auch noch besonders teuer sind.

Schwarzarbeit –
Anmeldung erforderlich

Vielfältig ist Bürgern gar nicht bewusst, ab wann eine Tätigkeit angemeldet werden sollte. Experten raten zu einer grundsätzlichen Klärung darüber, ob eine Tätigkeit als reine Gefälligkeit ausgeübt wird oder weisungsgebundene Arbeit geleistet wird. Dabei beginnt die weisungsgebundene, bezahlte Arbeit schon beim Babysitter, der regelmäßig kommt.

Schwarzarbeit –
Unfälle werden teuer

Bereits solche, regelmäßigen Arbeiten sollten unbedingt angemeldet werden, meint Martin Schafhausen, Mitglied im Vorstand des Deutschen Anwaltvereins (DAV) und Rechtsanwalt in Frankfurt am Main. Nur so sei die Sache in Ordnung. Auch auf dem Bau ist es oftmals an der Tagesordnung, Bauhelfer schwarz zu beschäftigen. Abgesehen von der strafrechtlichen Relevanz können Unfälle passieren, die zu einer erheblichen Schadensfolge führen.

Schwarzarbeit – Unfallversicherung springt ein

Zwar sind Putzhilfen, Bauhelfer & Co. Im Falle von Unglücksfällen über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, Doch bei Schwarzarbeit holt sich die gesetzliche Unfallversicherung die entstandenen Kosten vom Auftraggeber zurück. Gleichzeitig erhebt die Versicherung ausgefallene Beiträge für bis zu vier Jahre rückwirkend, wenn die Schwarzarbeit auffällt Hinzu kommt ein saftiges Bußgeld.

  • Merkblatt Schwarzarbeit am Bau

Schwarzarbeit – Versicherung leistet nicht

Auch die Versicherung kann beispielsweise im Fall einer schwarz beschäftigten Putzhilfe Probleme machen. Die Haftpflichtversicherung tritt in einem Schadensfall dann nicht ein. Zwar sei der Schaden bei der Arbeit passiert. Doch die Versicherung des Auftraggebers wird sich weigern, bei aufgedeckter Schwarzarbeit die Kosten zu regulieren, erläutern die Experten.

Schwarzarbeit – Gewährleistungspflicht für Handwerker

Handwerker die Schwarzarbeit ausführen, müssen einen möglichen Schaden vollständig aus eigener Tasche zahlen. Schließlich obliegt den Fachleuten eine sogenannte Gewährleistungspflicht, die seitens des Auftraggebers auch einklagbar ist. Die Schäden lassen sich auch nicht über die private Haftpflichtversicherung des Handwerkers abwickeln. Dies ist nicht einmal dann möglich, wenn der Handwerker plausibel erklären kann, er habe nur einen Freundschaftsdienst vollzogen. Freundschaftsdienste werden von der Haftpflichtversicherung generell nicht mitversichert.

 

Verweise:

Bau BG – Versicherungsschutz für Hilfskräfte
Bauprojekt – was leisten Versicherungen
Absicherungen, die Bauherren wirklich nützen
Bauherren müssen gut versichert sein
Die Bauleistungversicherung
Bauherrenhaftpflicht
Gewässerschaden Haftpflichtversicherung oder Öltankversicherung
Grundbesitzer Haftpflicht Versicherung

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Hausbau, Versicherung
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