Kleine Räume lassen sich mit einigen Tricks optisch vergrößern. Wer mit Licht, Deko und Farben spielt und solche Faktoren gekonnt einsetzt, erzielt in Sachen optische Vergrößerung schnell eine Punktlandung.

„Kleine Räume sind relativ“, erläutert die Hamburger Innenarchitektin Ines Wunsch. Damit tritt sie der Aussage entgegen, dass „klein“ stets eine Frage der eingeschränkten Quadratmeterzahl ist. „Ein Raum ist nur dann zu klein, wenn man ihn für etwas Größeres benutzen möchte“. Natürlich kann kein Bewohner einen kleinen Raum größer dehnen. Tricks helfen jedoch, den Eindruck von Größe und Großzügigkeit zu erzielen.

Größer wohnen mittels optischer Täuschung

Dieser Meinung schließt sich auch Wohnexpertin Katharina Semling aus Oldenburg an. „Am besten arbeitet man mit optischen Täuschungen“, erklärt sie und ergänzt, dass kleine Räume in hellen Farben größer und die richtige Beleuchtung Wunder wirken. Prof. Harald Braem vom Institut für Farbpsychologie in Bettendorf in Rheinland-Pfalz hält gleich einen Tipp zu den richtigen Farben bereit. „So wie man die Zimmerdecke optisch herunterziehen kann, in dem man sie in dunkleren Farbtönen streicht, wird mit hellen Tönen das Gegenteil erreicht.

Weiß, Pastell und ohne Muster

Der Experte weist zudem darauf hin, dass Fenster- und Türlaibungen sowie Schrägen in reinem Weiß gestrichen werden sollten. Bei kräftigen Farben kann es kritisch werden. „Ein dominantes Rot zum Beispiel kommt immer auf uns zu“, erläutert Braem. „Sein Impuls ist hektisch. Es tendiert dazu, alles andere im Raum zu verdrängen.“. In kleinen Räumen sollte solche Farbspielereien daher besser unterbleiben. Wer glaubt, seien Raum sei zu klein, der hat also durchaus Möglichkeiten, für optische Größe zu sorgen. Innenarchitektin Ines Wrusch erklärt das am Beispiel von Raum-Decken.

Tiefe Decken für größeres Wohnen

„Da stimmen die Proportionen nicht, aber sobald man die Decke abhängt und etwa Gipskartonplatten einzieht, passt das wieder.“ erläutert sie. Auch Farbe könne hier helfen, optische großwirkende Akzente zu setzen. „Wer oberhalb von 2,40 Metern die Wände dunkelblau streicht, erzielt den gleichen Effekt.“. Dunkle Farbe wirke beschwerend auf den Raum aus und weite ihn somit optisch.

Kleine Möbel für großzügiges Wohnen

Auch zur Einrichtung gibt es sinnvolle Tipps von den Wohnexperten. Sie lassen allesamt die Räume deutlich größer wirken. So sollte es von vornherein unterbleiben, den Raum mit Deko vollzustopfen. Andererseits sei aber auch eine sterile Krankenhaus-Atmosphäre nicht zielführend. Experten raten dazu, Sammelsurium stets an der dem Eingang gegenüberliegenden Seite zu platzieren. Im kleinen Bad können helfen große Fliesen, eine optische Vergrößerung vorzugaukeln. Barock anmutende Fliesen hingegen sind ebenso tabu wie großflächige Tapetenmuster.

Luftige Stoffe schaffen Größe

Perfekte Effekte lassen sich in kleinen Räumen besonders auch durch Gardinen aus luftig leichten Stoffen in dezenten Tönen schaffen. Auf große Möbel sollte hingegen sollte verzichtete werden. Zudem raten Experten zu niedrigen Möbeln. Nur in absoluten Ausnahmefällen sollte das Mobiliar über die Augenhöhe hinausgehen. Wer im unteren Bereich arbeitet und oben alles offen lässt, erzielt erstaunlich großzügig wirkende Effekte. Glas-Tische sollten in kleinen Räumen nicht zum Einsatz kommen. Da durch die Platte hindurchgesehen werden kann und auch die Tischbeine sichtbar werden, stauchen solche Tische optisch, obwohl sie sie transparent erscheinen.

Beleuchtung für kleine Räume

Schließlich sollte der Beleuchtung größte Aufmerksamkeit zukommen. Lichtinseln schaffen Platz und optische Größe. „ Damit strukturieren sich auch kleine Räume ganz von selbst in separate Bereiche“, erläutert Ines Wrusch und ergänzt, dass damit Großzügigkeit suggeriert wird. Die Expertin rät zudem zu sogenannten „Wall Washers“. Diese verfügen über LED-Lämpchen, die ganze Wände fluten. „Egal, ob man mit Licht eine Wand oder aber die gesamte Zimmerdecke anstrahlt: Der Raum wirkt dadurch immer größer, weil heller.“ Licht, Deko und Farben können somit wahre Wunder bewirken. Kargheit hingegen bewirkt das Gegenteil, äußert Experte Semling. „Ein kleiner Raum sieht leer meist winziger aus als möbliert und mit Tapete.“

 
Kleine Räume ganz groß:

Verweise:

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