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Passivhaus-Standard 2020 – Bauherren werden in die Pflicht genommen

Ab 2020 wird sich der Standard für zukünftiges Bauen für private Bauherren genauso wie für Unternehmen grundlegend ändern. Die Europäische Union setzt strikte Energiespar-Richtlinien und damit neue Werte für zukunftsträchtiges und umweltschonendes Bauen. Sogenannte Passivhäuser müssen demnach grundsätzlich mit äußerst geringem Energieverbrauch auskommen und können zusätzliche Energie nur noch mit Sonnenenergie und Biomasse abdecken. Dies gilt für alle Privatbauten, die ab dem Jahr 2020 errichtet werden. Damit werden Bauherren in die Pflicht genommen. In Europa sind allein Gebäude für 36 Prozent der Treibhausgasemissionen sowie rund 40 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich.


Passivhaus in Darmstadt

Passivhaus-Standard 2020 nimmt Bauherren in die Pflicht (Foto: Johannes Gerstenberg / pixelio.de)


Passivhaus-Standard 2020 – Kampf gegen den Klimawandel

Diese Regelungen gelten für alle Neubauten, sei es nun ein Einfamilienhaus oder kommerzielles Gebäude. Die Ziele dabei sind hoch gesteckt und sollen jedem Bürger die Chance geben, sich gegen den Kampf des Klimawandels mit einzubringen und auf der anderen Seite Geld zu sparen. So wie sich das Europäische Parlament dazu äußert, sind „einschneidende Verringerungen der CO2-Emissionen bis 2015 erforderlich, wenn der weltweite Temperaturanstieg auf nur 2° C begrenzt bleiben soll, und dabei ist effizienterer Energieeinsatz die am unmittelbarsten wirkende und kostengünstigste Art der Senkung der Kohlenstoffemissionen.“ Dass bis zum Jahre 2020 dieses festgelegte Ziel technisch wie wirtschaftlich voll und ganz erreichbar sein wird, steht für das Europäische Parlament außer Frage.

Passivhaus-Standard 2020 – er gilt auch für Unternehmen und öffentliche Gebäude

Bei den öffentlichen Gebäuden gilt diese Regel allerdings schon ab Ende 2018. Darauf haben sich die Vertreter der Mitgliedstaaten sowie das Europaparlament bereits geeinigt und die Neufassung der EU-Gebäuderichtlinien beschlossen. Diese Richtlinien wurden von Mitgliedern des Europa Parlaments mit 632 Ja-Stimmen gegen 25 Nein-Stimmen und 19 Enthaltungen angenommen. Anhand von Berechnungen der Bauindustrie können bis zu 400 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich alleinig durch eine verbesserte Isolierung sowie innovative Bautechnik in Europa eingespart werden, was einem Wert von zehn Prozent des zu erwartenden Gesamtausstoßes in 2020 entspricht.

Die neu verabschiedeten Energieeffizienz-Richtlinien, die nicht nur festgesetzte Energiesparmaßnahmen beinhalten, sondern auch die Renovierung von kommerziellen Gebäuden mit einschließen sowie Sparpläne und Energie-Audits bereithalten, gelten für alle größeren Unternehmen. Allein durch die Senkung des Energieverbrauchs um circa 20 Prozent sollen laut Europa Parlament im Jahr 50 Milliarden Euro eingespart werden können.

Passivhaus-Standard 2020 – in Deutschland bereits seit 21 Jahren bekannt

Die Idee des Passivhauses ist keine Errungenschaft, die erst im Zeichen der Energiewende entwickelt wurde. Bereits in Dänemark und Schweden wurde das Model des Niedrigenergiehauses in den 80iger Jahren entwickelt. Dabei wurden gesetzliche Standards bei Neubauten eindeutig festgesetzt und es gab Überlegungen von Faktoren wie entsprechende Schutzverglasungen, Luftzirkulationen, Wärmerückgewinnung, kontrollierbare Lüftung und artgerechter Isolierung. Basierend auf dieser innovativen Idee entstand das erste Passivhaus Deutschlands, das 1991 in Darmstadt verwirklicht wurde.

In Großbritannien werden schon ab 2016 nur noch die sogenannten „Zero Carbon Homes“ bei Neubauten zugelassen. So darf der gesamte Energiebedarf eines Hauses keinerlei CO2-Emissionen mehr aufweisen. Man kann davon ausgehen, dass ab 2015 ein Passivhaus im europäischen Raum völlig selbstverständlich sein wird und bis 2020 sich dieses auf anderen Kontinenten durchgesetzt hat.

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Autor: Victoria Losen
Veröffentlicht in: Passivhaus, Hausbau
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