Geht es um die Finanzierung des Traumhauses, so ist der Bausparvertrag noch immer des Bauherren liebstes Kind. Doch nicht immer bringt diese Form der Finanzierung die beste Rendite. Bauherren sollten sorgfältig rechnen, denn klassische Baudarlehen sind häufig günstiger.

Mit der richtigen Finanzierung zum Traumhaus (Foto: kurhan / Clipdealer.com)

Dies trifft insbesondere während der anhaltenden Niedrigzinspolitik zu, deren Ende nicht absehbar ist. Damit bietet der Markt aktuell auch jenseits von herkömmlichen Bausparverträgen eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Traum vom Haus kostengünstig zu verwirklichen.

Bausparvertrag genießt hohes Ansehen

Nach wie vor genießt der Bausparvertrag hohes Ansehen und ist besonders bei jenen Bauherren beliebt, die erst ansparen und dann bauen möchten. Bausparkassen locken mit dem Slogan, dass nach der Anlage eines bestimmten Sparguthabens ein besonders zinsgünstiges Darlehen zur Auszahlung kommt. Angesichts der weiter bestehenden Niedrigszinspolitik und in Kombination mit vielfältigen Fördermöglichkeiten trifft diese Aussage so allerdings nicht mehr zu.

Ansparphase beim Bausparvertrag ungünstig

Ein weiterer Grund spricht gegen die These, dass Bauspardarlehen für Bauherren in jedem Fall besonders günstig sind. Denn die Zinsen, die in der Ansparphase geboten werden, sind recht gering. Hinzu kommen Abschlussgebühren, die finanzielle Vorteile schnell wieder aufzehren. Zwar gebe es hinsichtlich einiger Tarife auch jeweils einen Zinsbonus, erläutern Experten. Doch auch dann sei die Rendite bei Neuverträgen noch immer recht dürftig. Hinzu kommt, dass die tatsächliche Verzinsung zu Zeiten der Fälligkeit des Darlehens zum derzeitigen Zeitpunkt noch gar nicht absehbar sind. Insofern könne auch niemand voraussagen, ob die Verzinsung auch tatsächlich günstig ist.

Ungünstige Verzinsung für zuteilungsfähigen Bausparvertrag

Experten weisen daher darauf hin, dass derzeit zuteilungsfähige Baudarlehen oftmals keine sehr günstigen Verzinsungen aufweisen. Werden die fälligen Gebühren hinzu berechnet, so komme ein zuteilungsfähiges Bauspardarlehen gut und gerne auf eine Verzinsung von etwa sechs Prozent, geben Fachleute zu bedenken. Günstige Baudarlehen von der Bank gibt es hingegen schon für Verzinsungen um drei Prozent. Bausparkassen bieten zusätzlich Darlehen an, die direkt zur Auszahlung kommen. Bei solchen Sofortfinanzierungen sparen Bauherren erst im Nachhinein an. Dies birgt ebenso Risiken hinsichtlich der Verzinsung.

Kunden haben bei dieser Variante kaum Möglichkeiten, einen dezidierten Vergleich durchzuführen, Dies liegt darin begründet, dass eine Vielzahl an Bausparkassen den Effektivzins des kompletten Finanzierungsbedarfs nicht direkt mitausweisen. Bauherren erfahren separat den Effektivzins zum Sofortdarlehen und gesondert den Effektivzins für das Baudarlehen. Hinsichtlich der ungünstigen Ansparphase bleibt die unrentable Zeit außen vor, sodass günstige Zinsen häufig nur vorgegaukelt werden.

Bausparvertrag bietet Flexibilität

Andererseits geht es für Bauherren oftmals auch um Flexibilität. Hier punktet eher ein Baudarlehen, sodass es für manche Bauherren dennoch effektiver sein, sich trotz höherer Zinsen für ein Baudarlehen zu entscheiden. In jedem Fall sollten Bauherren gut rechnen und überlegen, bevor sie sich für eine spezielle Finanzierung entscheiden. Experten weisen darauf hin, dass es für Hauskäufer praktisch immer besser sei, Sparverträge aufzulösen oder zumindest ruhen zu lassen, sofern direkter Darlehensbedarf besteht. Bauherren, die noch Jahre ansparen möchten, sind mit herkömmlichen Finanzierungsmöglichkeiten besser beraten und erzielen mehr Rendite, als dies beim Bausparvertrag möglich wird.

 
Vergleich Bausparverträge:

Verweise:
Bausparkasse – gute Beratung Fehlanzeige
Baufinanzierung – vergleichen und sparen
Baufinanzierung – günstig wie nie
Vergleichsportale – Baufinanzierung leicht gemacht
Finanzierung – der variable Kredit
Gute Zeiten für die Anschlussfinanzierung
Günstige Zinsentwicklung – nachgefragt beim vdp
Bausparvertrag – Guthaben sinnvoll einsetzen
Der Bausparvertag – was steckt dahinter?
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