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Low-Budget-Häuser: Tipps vom Experten

Wenn der Finanzierungsplan nicht aus den Fugen geraten soll, empfiehlt sich die strikte Einhaltung des Planungs- und Ausführungskonzeptes für den Neubau. Davon ist auch der Fachbuchautor Thomas Drexel überzeugt. Er bietet mit einer Publikation zu Low-Budget-Häusern fachkundige Hilfestellung!

Das eigene Haus

Beim Bau des Eigenheims spielt der Finanzierungsplan eine große Rolle. (Foto: Heike Hering / Pixelio.de)

Private Bauherren können bei inflationär bedingten Preissteigerungen ganz schön ins Schwitzen geraten. Der sorgsam ausgetüftelte Finanzplan kippt und es kommt zu teuren und zuvor nicht einkalkulierten Nachfinanzierungen. Müssen private Bauherren generell mit solchen Risiken leben oder gibt es Möglichkeiten, sich vor derart unliebsamen Überraschungen zu schützen?

Attraktiv und dennoch preiswert: Low Budget Häuser

Der Buchautor Thomas Drexel macht Hoffnung. Er zeigt sich überzeugt, dass ein ausgeklügeltes Planungs- und Ausführungskonzept, das konsequent verfolgt wird, zu einem preiswerten und übersichtlichen Hausbau führt. Der Fachbuchautor leistet mit einer Publikation Hilfestellung, die unter dem Titel: „Neue Low Budget Häuser. Bauen unter 225 000 Euro“ (DVA, 49,99 Euro) erhältlich ist.

Einige Tipps vom Experten:

Grundstück:

  • Beim Kauf eines Grundstücks unbedingt eine Obergrenze setzen. „Grundsätzlich sollte für Grund und Boden nicht mehr als ein Viertel des Gesamtbudgets ausgegeben werden“, erklärt Drexel. Eine gute Lage hat zwar einen höheren Preis. Wer das Grundstück dann aber kleiner wählt, spart Kosten ein.
  • Um dennoch ein geräumiges Haus bauen zu können, sollte das Objekt über eine perfekte Grundrissplanung verfügen und beispielsweise mehrgeschossig gebaut werden.
  • Wer eine Baulücke mit einem etwas ungünstigen Zuschnitt kauft, spart ebenfalls Kosten. Ein phantasievoller und begabter Architekt findet auch hier Möglichkeiten zu einer attraktiven Bebauung.
  • Vorsicht ist geboten, wenn das Haus nicht der Sonne zugewandt gebaut werden kann. Dann lohnt der Kauf des Grundstücks nicht, da hohe Energiekosten die Ersparnis wieder aufzehren würden.

Größe und Form:

  • „Nur so groß bauen wie wirklich nötig“, empfiehlt Drexel. Mehr als 90 Prozent aller Bauherren berücksichtigen diese Devise nicht.
  • Ein quaderförmiges Haus bietet viel Fläche und Volumen und weniger Mauern und Oberflächen im Außenbereich. Damit lassen sich Einsparungen beim Bau und auch später beim energetischen Betrieb realisieren. Wenn weniger Flächen für das Dach und äußere Mauern dem Wetter ausgesetzt sind, umso geringer wird später der Energiebedarf.
  • Auch wenn es schön aussieht: Wer auf den Balkon, Erker und weitere Nischen und Ecken verzichtet, spart das Geld für Handwerker, die diese Extras anlegen, wie etwa Maurer, Dachdecker und Verputzer.
  • Drexler empfiehlt zudem ein schmales Gebäude. Es kann dann Kosten sparen, wenn aufgrund einer geringen Spannweite preiswert Fertigteildecken für den Dachstuhl möglich werden. Flachdächer mit außenliegender Entwässerung, also mit Dachrinnen und Fallrohren, sind meist günstig, komplizierte geneigte Dachformen sehr teuer“, erklärt der Experte.

Muskelhypothek:

  • Wer sich überschätzt und dies in Hinblick auf das handwerkliche Können ebenso, wie in der zeitlichen Bedarfsrechnung, wird später die Zeche zahlen. Die Bauzeit kann sich erheblich verlängern und damit verlängern sich auch die Zahlungen für die während des Baus noch zu leistenden Lebenshaltungskosten aus. Immerhin laufen Miete, Nebenkosten etc. bis zum Bauende weiter.

Grundriss:

  • Je offener die Räume, desto preiswerter. So lässt sich das optimale Konzept von Thomas Drexler zusammenfassen. „Verschachtelte Zimmerfolgen, große Flure und Treppen verschlingen nur Platz und Geld“, erklärt er. Schlafräume und Kinderzimmer sollten natürlich abgetrennt sein, der Rest kann offener gestaltet werden.

Keller:

  • Wer ganz auf einen Keller verzichtet, kann Einsparungen bis zu 1.000 Euro pro Quadratmeter realisieren. In einem Schuppen oder Holzhäuschen im Garten lässt sich vieles lagern und es ist zusätzlich preiswert.

Fertigprodukte:

  • Mit Beton-Fertigteiltreppen, die Etagengeschosse günstig miteinander verbinden, kann viel Geld gespart werden. Auch empfiehlt der Experte und Fachautor Thomas Drexler Bauherren, sich auf die Suche nach Restposten und Sonderangeboten hochwertiger Waren zu begeben. Das lohnt in jedem Fall.

Wunschkonzert:

  • Nachträgliche Wünsche, die Bauherren erst im Verlauf des Bauprozessen in den Sinn kommen, zählen mit zu den kostenträchtigsten Posten, die das Gesamtbudget überschreiten, warnt Drexler. Kein Wunder, wenn dann die Kosten geradezu exorbitant in die Höhe schießen und das passiert, was unbedingt zu vermeiden ist: Die Kosten explodieren.

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Mein-Bau.com-Buchempfehlung:

Bauen unter 225.000 Euro

Low-Budget-Häuser. (Foto Buch-Cover: Archiv MB)

Neue Low-Budget-Häuser: Bauen unter 225.000 Euro

 

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt (27. September 2010)

 

Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3421035962

 

Preis: Euro 49,99

 

Verweise:
Das eigene Haus auch für Normalverdiener
Muskelhypothek: Lohnt Eigenleistung am Bau?
Grundstück kaufen
Bauabnahme: Interview mit dem Bausachverständigen Ulrich Schiffler

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