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Blitzschutzsysteme bieten Sicherheit

Blitzeinschläge können selbstverständlich auch Häuser treffen. Schwerwiegende Schäden an der Immobilie selbst, aber auch an Elektroleitungen- und Geräten können die Folge sein. Ein Blitzableiter auf dem Dach sollte daher niemals fehlen. Doch damit allein ist es nicht getan. Umfassende Sicherheit bieten nur kombinierte Blitzschutzsysteme.

Blitzableiter

Die Folgen von Blitzeinschlägen in ein Gebäude werden häufig unterschätzt (Foto: frankljunior / Clipdealer.de)

Grummelt es draußen im Angesicht eines nahenden Gewitters heftig und zücken helle Blitze auf, so wähnen sich die meisten Bewohner im Haus in trügerischer Sicherheit. Doch können Blitzeinschläge dem Haus tatsächlich nichts anhaben? Bei Häusern völlig ohne Blitzableiter liegt der Fall klar auf der Hand. Schlimmstenfalls kann hier nach einem Blitzeinschlag Feuer ausbrechen. Neben der Gefahr für Leib und Leben droht dann auch der Verlust des Hauses.

Blitzschutzsysteme für innen und außen

Wie aber sieht es aus, wenn auf dem Dach ordnungsgemäß ein Blitzableiter installiert ist? Sicherheit gegen den Einschlag von mehreren tausend Ampere Starkstrom bietet das nur, wenn bestimmte Teile, die Strom leiten, mit am Blitzableiter angeschlossen sind. Dass die nicht immer der Fall ist, beklagen Experten seit langem. Nicht selten verhallt auch die Warnung, man möge sich bei Gewitter unbedingt von Gegenständen aus Metall fernhalten.

Die gesamte Elektronik ist in Gefahr

Gewitter können unter anderem auch für die im Gebäude befindliche Elektronik zur Gefahr werden. Die Folgen werden häufig unterschätzt. Schlägt ein Blitz in Elektrokabel ein, so kommt es entlang der Leitungen zu Überspannungen, die praktisch alle Geräte zerstören können. Daher hat nicht nur der Blitzableiter gegen den direkten Blitzeinschlag auf dem Dach zur Sicherung der Gebäudehülle höchste Priorität. Erst eine Kombination aus Außen- und Innenschutz führt zur jener gewünschten Sicherheit, bei der sich die Bewohner anlässlich schwerer Gewitter daheim entspannt zurücklehnen können.

Fangeinrichtung und Ableitungsanlage

Allein mit einem Blitzableiter wird nur ein Schutz in unmittelbarer Nähe des Blitzeinschlags geboten. Zum Schutz gegen Überspannungswellen an Elektroleitungen- und Geräten sind weitere Maßnahmen erforderlich. Moderne Blitzschutzsysteme verfügen daher über eine sogenannte Fangeinrichtung sowie Erdung und Ableitung. Der im Sinne einer Fangeinrichtung auf dem Dach installierte Blitzableiter muss den höchsten Punkt des Hauses deutlich überragen. Er dient im Falle eines Blitzeinschlags als Einschlagstelle. Von hier aus wird der Strom, der durch den Blitzschlag entsteht, an eine Ableitungsanlage abgegeben. Dessen Leitungen führen steil an der Hauswand nach unten. Experten sprechen von einem „grobmaschigen Faraday-Käfig“, der gebündelten Strom des Blitzes unter Kontrolle hält und schließlich in den Erdboden ableitet.

Blitzschutzsysteme schützen Elektroleitungen

Wie wichtig diese Abläufe sind, beweisen die hohen Spannungen, die anlässlich eines Blitzschlags auftreten. So kann es zu Spannungen auf den Stromleitungen kommen, die sich statt der normalen Leistung von 230 Volt auf zigtausende Volt addieren. Für Elektrogeräte bedeutet dies das sichere Aus. Von den Schäden besonders betroffen sind vor allem PCs und Telefonanlagen.

Schutz vor Überspannungswellen

Die gefürchteten Überspannungswellen verschaffen sich über sämtliche im Haus befindlichen Leitungen, die Zugang zum Gebäude bieten. Hierzu zählen u.a:

  • Stromleitung
  • Fernsehkabel
  • Telefonkabel etc.

Hier angekommen, greift die Überspannung dann auf die im Haushalt betriebenen Elektrogeräte über. Das altbekannte Ziehen von Steckern und Antennenkabeln als Geräteschutz beweist sich schnell als unzweckmäßig. Zum einen gibt es in Haushalten inzwischen zu viel Geräte. Zum andern müssen nach der Zwangspause viele Geräte völlig neu programmiert werden. Auch sind Heizanlagen, die fest mit dem Stromleitungsnetz verbunden sind, von derlei Maßnahmen komplett ausgenommen.

Tipp: Privatpersonen sind in Deutschland nicht gesetzlich verpflichtet, vorsorglich Blitzschutzsysteme zu installieren. Angesichts enormer Schäden, die durch Überspannungen entstehen, rechnen sich Blitzschutzsysteme jedoch in jedem Fall.

Blitzschutzsysteme lassen sich nachrüsten

Geeignetes Blitzschutzsysteme lassen sich relativ problemlos nachrüsten. Erforderlich hierzu ist die Anlage eines inneren Blitzschutzsystems, das aus drei Komponenten besteht und ausschließlich vom Experten installiert werden sollte. Hierbei ist mit Kosten von etwa 1.000 bis 1.200 Euro zu rechnen. Als preiswerte Alternative lockt zwar das Blitzschutzgerät aus dem Baumarkt, das Überspannungen zwischen Steckdose und Elektrogerät vermeintlich abfängt. Doch Vorsicht: Ein solches Gerät bringt keinerlei Schutz, falls im Gebäude kein weiterer vorgeschalteter Schutz in den elektrischen Anlagen vorhanden ist.

Blitzschutzsysteme mit drei Komponenten:

 
Verweise:
Sturmschaden – Wer zahlt für Nachbars morschen Baum?
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