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Häuser des Jahres 2014 – hochwertig und im eleganten Understatement

Es ist wieder soweit: Vor wenigen Tagen wurde der Wettbewerb „Häuser des Jahres 2014 – die besten Einfamilienhäuser“ entschieden. Den ersten Preis konnte sich der Berliner Architekt Thomas Kröger sichern. Sein äußerst urban anmutendes Haus, das in der Uckermark entwickelt und gebaut wurde, überzeugte die Jury vor allem in Hinblick auf die Materialverwendung und Eleganz der Architektur.

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Sieger des Wettbewerbs wurde der Berliner Architekt Thomas Kröger mit einem wahrhaft urbanen Projekt.
(Foto: haeuser-des-jahres.com)

Bereits zum vierten Mal lobten Baumeister und Callwey Verlag in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur Museum und der Unterstützung des InformationsZentrum Beton den Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ aus. Insgesamt befasste sich die Jury mit 250 Entwürfen. Das Team musste daher ein beachtliches Pensum absolvieren und hatte am Ende die Qual der Wahl.

Die Spreu vom Weizen trennen

Dabei ging es vor allem darum, bei der Vielzahl der Häuser die Spreu vom Weizen zu trennen. Immerhin betrachten Experten Einfamilienhäuser, die zur beliebtesten Bauform zählen, durchaus auch skeptisch. So kritisierte der Architekt Meinhard v. Gerkan schon im Jahr 1992, dass Einfamilienhaussiedlungen „überwiegend Beispielsammlungen gestalterischer Entgleisungen und kurzlebiger Moden“ seien. Der Experte nahm wahrlich kein Blatt vor den Mund und führte weiter aus, dass „die gestalterische Freiheit des Bauherrn eine selbsttrügerische Fiktion sei, weil sie gerade nicht seine höchstpersönliche Individualität zum Ausdruck bringe, sondern den diktatorischen Konformismus modischer Beliebigkeit.“

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Innenansicht des Siegerprojekts des Architekten Thomas Kröger. (Foto: haeuser-des-jahres.com)

Innovative und herausragende Arbeiten

In diesem Sinne wurden für das Jahr 2014 zwar die besten Häuser gesucht, allerdings vordergründig mit dem Anspruch einer langfristig gültigen Qualität. Angesichts der innovativen und herausragenden Arbeiten war das keine leichte Aufgabe für die Jury, die einerseits aus festen, anderseits aber auch aus wechselnden Mitgliedern bestand. Schließlich konnten 50 Projekte ausgewählt werden, die es in die nähere Auswahl schafften. Hieraus konnten dann sowohl der Preisträger, als auch weitere vier Auszeichnungen und drei Anerkennungen für außergewöhnliche Häuser ausgewählt werden.

Häuser von höchster Qualität

Im Fokus der Jury stand Nachhaltigkeit und ein innovativer Einsatz der genutzten Materialien. Zudem wurde der kreative Umgang mit der jeweiligen baulichen Situation in die Bewertungskriterien einbezogen. Und auch die dann folgende, konsequente Ausführung der Bauten wurde gewichtet. „Die steigende Zahl der eingereichten Arbeiten war von höchster Qualität. Das ist großartig und zeigt uns, dass dieser Wettbewerb inzwischen anerkannt und sehr breit aufgestellt ist“, erläuterte Thomas Kaczmarek, Geschäftsführer des InformationsZentrum Beton.

Preisträger-Bauwerk besticht durch Urbanität

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Architekt Thomas Kröger aus Berlin
(Foto: haeuser-des-jahres.com)

„Die Vielfalt der Objekte und die Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte machen deutlich, dass das umweltgerechte Bauen kein Nachteil für die Planung und Gestaltung sein muss.“ Architekt Thomas Kröger aus Berlin machte schließlich das Rennen und wurde Sieger des mit 10.000 Euro dotierten Wettbewerbs.

Kröger baute eine alte Schlosserei in ein Werkshaus um, das nunmehr aus einer Tischlerei mit Präsentationsraum sowie Showroom und einer Wohnung im ersten Geschoss besteht. Das Bauwerk, das von außen durch Urbanität, Schlichtheit und Understatement, hat es wahrlich in sich.

Doppelt augezeichnet

So wurde die alte Werkhalle prägnanter Konstruktion mit Nagelbrettbindern mittels weiter Bauelemente erweitert. Die grün geschichtete Fassade aus Wellaluminium liegt dicht wie eine Haut an und Fenster, Dach und Tore liegen hinter gelochten Blechen.

Kiefernholzbeschichtete Giebel runden die urbane Atmosphäre ab, die auch das Innere des Bauobjekts bestimmt. Die Raumwirkung und Eleganz der Architektur überzeugte die Jury restlos. Sie vergab zu diesem Projekt nicht nur den ersten Preis, sondern zeichnete den talentierten Architekten zusätzlich für sein Projekt „Ferienhaus in Pinnow“ aus. Ein absolutes Novum, denn eine Doppelauszeichnung gab es bei diesem Wettbewerb bisher noch nie.

Understatement setzt sich fort

Der Architekt Gian Salis aus Zürich konnte sich mit seinem Projekt „Haus am Hang“ ebenfalls über eine Auszeichnung freuen. Diese Bauprojekt verbindet gleich drei verschiedene Elemente miteinander: Roher Sichtbeton, naturbelassenes Kiefernholz und ein großartiger Ausblick über das Rheintal. Damit entstand ein Wohnhaus, das in Hinblick der großen Fenster sowie unterschiedlich weit auskragende Vordächer und Terrassen geradezu perfekt mit seiner Umgebung verschmilzt.

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Der Architekt Gian Salis erhielt für sein „Haus am Hang“ eine Auszeichnung. (Foto: haeuser-des-jahres.com)

Weitere Auszeichnungen erhielten:

  • Think Architecture, Zürich, für Vier Hofhäuser (Zumikon, CH);
  • Bernardo Bader Architekten, Dornbirn, für das Haus am Moor (Krumbach, A);
  • Thomas Kröger Architekt, Berlin, für das Schwarze Haus (Pinnow);
  • Gian Salis Architekt, Zürich, für ein Wohnhaus am Hang (Grenzach-Whylen, CH);

Darüber hinaus gingen Anerkennungen an:

  • clavienrossier architectes, Genf, für das House Construction (Genf);
  • bergmeisterwolf architekten, Brixen, für die Strukturen im Hang (Neustift, I);
  • Bearth & Deplazes Architekten, Chur, für das Wohnhaus Kieber (Schann, FL)
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Häuser des Jahres 2014
(Cover: Callwey Verlag)

Zu den Jury-Mitgliedern zählten:

  • Vorsitz: Peter Cachola Schmal (Direktor des DAM);
  • Dr.-Ing. Wolfgang Bachmann (Publizist);
  • Prof. Manfred Hegger (Architekt und Professor für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen an der TU Darmstadt);
  • Thomas Kaczmarek (InformationsZentrum Beton),
  • Simon Frommenwiler (HHF Architekten und Preisträger des Jahres 2013)

„Häuser des Jahres 2014“

Das spezielle Buch Wettbewerb „Häuser des Jahres 2014“ präsentiert die von der Jury ausgewählten 50 besten Einfamilienhäuser und ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Die Publikation mit zahlreichen Fotos, Lage- und Architektenplänen enthält auch aussagekräftige Projektbeschreibungen von Wolfgang Bachmann, Publizist und ehemaliger Herausgeber des Architektur-Magazins Baumeister.

Die Einleitung zum Buch erstellte Ulf Poschardt, stellvertretender Chefredakteur der Welt-Gruppe. Die acht geehrten Arbeiten präsentiert das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main vom 12. September bis 23. November 2014 in einer speziellen Ausstellung.

 
Verweise:
Hausbau – freistehende Immobilie bleibt Favorit
Das Schwedenhaus für die Familie
Enrgiesparhaus mit dena-Gütesiegel
Massivhäuser mit Effizienz-Gütesiegel
Öko-Häuser – natürliches, gesundes Wohnen

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