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Eigenheimfinanzierung – Raus aus der Miete, rein in die Schulden?

Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, der denkt zunächst an die passende Eigenheimfinanzierung und die Aufnahme eines entsprechenden Darlehens. Bevor es losgeht, sollte ein gründlicher Kassensturz auf der Agenda stehen. Ohne verlässliche Einnahmen und Eigenmittel lässt sich der Traum von den eigenen vier Wänden nicht realisieren. Wird die Immobilie unterfinanziert, geraten Bauherren schnell in die Schuldenfalle und landen schlimmstenfalls im finanziellen Aus.

Baufinanzierung

Mit der passgenauen Finanzierung wird der Traum vom Eigenheim wahr. (Foto: elenathewise / Clipdealer.de)

Wer seit Jahr und Tag sein Dasein in einer Mietwohnung fristet, stellt sich schnell die Frage, ob die Anschaffung von Eigentum langfristig betrachtet nicht viel günstiger ist. Den Traum von den eigenen vier Wänden realisieren sich aufgrund der weiterhin günstigen Zins-Situation immer mehr Verbraucher. Doch für Bauherren, die finanziell auf wackligen Beinen stehen und über wenig oder gar kein Eigenkapital verfügen, ist auch ein Baukredit auf niedrigem Zins-Niveau keine Lösung.

Vier-Stufenplan zur Abklärung der Finanzen

Im Gegenteil – wer unter solchen Bedingungen baut, kann schnell in Schwierigkeiten geraten bis hin zur dauerhaften Zahlungsunfähigkeit und Schulden, die im gesamten späteren Leben kaum noch getilgt werden können. Damit rückt ein ausgereiftes Konzept zur Eigenheimfinanzierung für all jene in den Fokus, die das Abenteuer Eigenheim eingehen möchten. Mit einem Vier-Stufen-Plan lässt sich schnell überblicken, für wen das Eigenheim lohnt und wer möglicherweise die Finger von einem derart ambitionierten Projekt lassen sollte.

Checkliste Einnahmen und Ausgaben

Zu wissen, was sich Bauherren leisten können und was ggf. nicht, zählt zum A und O jeglicher Planung für ein Eigenheim. Um einen ersten umfassenden Eindruck über die eigene finanzielle Belastungsfähigkeit aufzudecken, bietet sich daher zunächst ein gründlicher Check der Einnahmen- und Ausgaben an.

Einnahmen-Beispiele:

  • Einkommen (netto)
  • Kapitalerträge
  • Kindergeld
  • Sonstige Einnahmen

Ausgaben-Beispiele:

  • Miete und Nebenkosten
  • Lebenshaltungskosten
  • Versicherungen
  • Reserve
  • Beiträge für Vereine
  • Kosten für PKWs u..v.m.

Welche Mittel stehen zur Eigenheimfinanzierung bereit?

Nach Abzug der Ausgaben von den Einnahmen ergibt sich – unter Berücksichtigung eines Betrages für unvorhergesehene Ausgaben – jener Betrag, der theoretisch zur Eigenheimfinanzierung zur Verfügung steht. „Allerdings sollten nicht alle freien Mittel bis zum letzten Euro ins Eigenheim investiert werden“, warnt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Besonders der Posten der unvorhersehbaren Ausgaben sollte nicht zu knapp bemessen werden und eine Geldreserve stets vorhanden sein.

Berechnung des möglichen Eigenkapitals

In einem zweiten Schritt wird das mögliche Eigenkapital errechnet. 20 bis 30 Prozent Eigenkapital sollten zur Eigenheimfinanzierung unbedingt zur Verfügung stehen, raten Finanzexperten. In diesem Posten sollten Kosten für den späteren Umzug sowie für Anschaffungen wie etwa Möbel und einer Küche mit eingerechnet werden. Geschieht dies nicht, schlingern frisch gebackene Bauherren schnell in die Schuldenkrise und der Traum vom eigenen Haus kann schnell zum Albtraum werden.

Eigenheimförderung prüfen und berechnen

In einem dritten Schritt dreht sich alles um die Eigenheimförderung. Immerhin unterstützt Vater Staat den Wunsch nach den eigenen vier Wänden in der Regel großzügig, sofern die Immobilie später selbst genutzt wird. Bei der Wahl der Förderungsmöglichkeiten ist Durchblick gefragt, denn es gibt viele staatliche Hilfen zur Eigenheimfinanzierung. An vorerster Stelle steht eine Förderung durch die KfW. Bauherren können hier einen staatlich geförderten, zinsgünstiges Kredit beantragen, dessen Finanzierungsanteil bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten betragen kann. Darüber hinaus bieten sich Förderungen im Rahmen eines sogenannten Wohn-Riester-Vertrages im Sinne von staatlichen Zulagen und Steuervorteilen an.

Festzinskredit für die Eigenheimfinanzierung

„Die in der Praxis am häufigsten genutzte Variante der Eigenheimfinanzierung ist der Festzinskredit“, erläutert Expertin Julia Topar vom Bankenverband. Hierbei handelt es sich um die Vereinbarung eines festen Zinssatzes für einen langen Zeitraum. Dieser Festzinssatz hat dann – je nach Vereinbarung – eine Laufzeit von fünf, zehn oder sogar 15 Jahren. Die Laufzeit des Darlehens kann – je nach Tilgungsraten – über 30 Jahre gehen. Bauherren verfügen damit über den großen Vorteil der Planungssicherheit. Inwieweit eine so langfristige Bindung auch Nachteile haben kann, ist sehr individuell und hängt vom Einzelfall ab.

„Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Kredit mit variablen Zinsen aufzunehmen – die monatliche Belastung kann also je nach Zinsentwicklung steigen oder sinken“, führt Topar weiter aus. In diesem Fall können sich Verbraucher für eine Zins-Obergrenze entscheiden. Zudem bietet sich noch das Bauspardarlehen als weitere Finanzierungsmöglichkeit an.

Darlehensobergrenze festlegen

Last but not least sollten in einem vierten Schritt die aktuellen Marktzinsen und darüber hinaus auch das eigene Alter in die weiteren Überlegungen zur passgenauen Finanzierung mit einbezogen werden. Je älter Bauherren in Hinblick auf eine Eigenheimfinanzierung sind, umso schneller sollten die finanziellen Belastungen abgetragen sein. „Spätestens mit Eintritt ins Rentenalter sollte das Eigenheim unbedingt schuldenfrei sein“, empfiehlt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale.

Mit diesen wichtigen Überlegungen zum Finanzierungsplan haben künftige Bauherren die ersten und wichtigsten Schritte zur Umsetzung des wohl größten Projekts im Leben perfekt bewältigt und bis zum ersten Spatenstich ist es dann nicht mehr weit.

 
Die eigenen vier Wände muss man sich leisten können:

 
Verweise:
Annuitätendarlehen zur Finanzierung der Immobilie
Immobilie als Kapitalanlage – Was ist zu beachten?
Baufinanzierung – vergleichen und sparen
Finanzierung – der variable Kredit
Gute Zeiten für die Anschlussfinanzierung
Günstige Baudarlehen von der KfW
Baudarlehen – Tilgungsbeginn gut planen

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