MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Wärmedämmung gefährdet die Baukunst

Seit Bestehen der EnEV reibt sich die Dämmstoffbranche die Hände und dämmt ohne Unterlass. Dabei kann Wärmedämmung mittels Styropor im wahren Wortsinn brandgefährlich werden. Die optischen Defizite sind zudem gravierend, denn wertvolle Fassaden werden regelrecht verschandelt. Damit steht auch die Jahrtausende alte Baukunst des „atmenden Hauses“ zur Disposition.

Der Dämmwahn an Fassen zerstört nachhaltig die Jahrtausende alte Baukunst. (Foto: pilens / Clipdealer.de)

Der Dämmwahn an Fassen zerstört nachhaltig die Jahrtausende alte Baukunst. (Foto: pilens / Clipdealer.de)

Wärmedämmung hört sich gut und umweltschonend an. Zudem regelt die EnEV weitreichend, was Bauherren zu tun und zu lassen haben, um energetisch allen Erfordernissen nachzukommen. Im Fokus steht vor allen die Fassadendämmung. Doch die hier versprochene Energieeinsparung fällt tatsächlich relativ niedrig aus. Zu niedrig, um eine derartige Zerstörung von attraktiven Fassaden auch weiterhin hinzunehmen.

Schäden und Gefahren durch Wärmedämmung

Die vielfältigen Mankos in Hinblick auf die massenhaft durchgeführten Wärmedämmungen an Fassaden beklagen nicht nur Hausbesitzer, Anwohner und Passanten. Einwände kommen auch von höchst berufener Stelle. So wurde gerade ein Bericht der Bundesstiftung Baukultur veröffentlicht, der an diesbezüglicher Kritik nicht spart. Moniert wird unter anderem der inzwischen deutlich sichtbare Anblick verschandelter Fassaden in Stadt und Land. So falle wertvoller und in Teilen historischer Stuck ebenso dem Dämmwahn zum Opfer, wie etwa Giebel und einzigartige Natursteinbauten, beklagen Experten. Individuelle Architektur war gestern. Heute erscheinen Fassaden glatt und immer gleich.

Nachhaltigkeit und Schonung der Baustruktur

Energieeinsparungen zu jedem Preis lautet die Devise. Kunstvolle Architektur wird so rigoros zerstört. Der hohe Preis, der hier gezahlt wird, betrifft die einzigartige Baukultur, die insbesondere in Städten die Grundlage für einen nachhaltigen Erhalt der Werte und des Wertzuwachses bildet. Ästhetik spielt eine große Rolle, doch gerade diese wird derzeit mit Füßen getreten. Als mahnende Instanz weist die Bundesstiftung Baukultur darauf hin und erläutert, dass in Hinblick auf energetische Maßnahmen neben dem Erhalt des Bauerbes gleichzeitig auch eine klimatechnische Modernisierung bei bestehenden Bestandsimmobilien zu deutlich mehr Nachhaltigkeit führt.

Wärmedämmung kontra Ästhetik

Da Fassaden wertvoller Altbauten in der Regel nicht ohne erhebliche Einbußen bei der Optik gedämmt werden können, müssten Nachteile, die durch einen Verzicht einer Wärmedämmung an Fassaden entstehen, durch anderweitige, äußerst wirkungsvolle energische Nachrüstungen durchgeführt werden, heißt es im Bericht der Bundesstiftung Baukultur. Als Faustregel gelte zudem, dass jeder Neubau das Klima mehr belaste, als eine energetische Sanierung von Bestandsimmobilien. Laut Statistik könne die für einen Neubau aufzubringende Energie auch keineswegs durch die späteren Energieeinsparungen wieder eingeholt werden.

Kehrtwende in Sachen Dämmwahn

Angesichts der Tatsache, dass inzwischen mehr als 500 Millionen Quadratmeter Fassadendämmung verarbeitet wurde, die maßgeblich den Baubestand schädigen, ist eine Kehrtwende überfällig und unabdingbar. Neben den Schäden drohen Gefahren und Belastungen durch Unmengen an Sondermüll. Ein solches, von der Politik maßgeblich initiiertes Desaster, ruft auch den Bund Deutscher Architekten auf den Plan. In seiner neusten Heftausgabe weisen die Experten nachdrücklich auf die Erfindung des „atmenden Hauses“ hin, die seit Jahrtausenden die Baukunst dominiert. Diese habe sich unter dem Aspekt vielzähliger Weiterentwicklungen extrem bewährt und sei „ausschlaggebend effizienter und ökologischer“ als die hermetisch gedämmten und damit luftdicht abgeschlossenen Dämmhäuser dieser Zeit.

 
Risiken und Nachteile der Fassadendämmung:

 
Verweise:
Höhere Energiekosten durch Dämmung?
Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht
Energetische Sanierungen verzeichnen Rückgang
Energie sparen
BMVBS-Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser
EnEV – Altbauten energetisch nachrüsten

Share

Das könnte Sie ebenfalls interessieren