Sehnsucht nach Meer? Ein Sonnensegel ist ein moderner, schicker Sonnenschutz für die Terrasse und wird in letzter Zeit immer beliebter. Diese elegante Art der Beschattung bietet, abgesehen von der Ästhetik, viele weitere Vorteile. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Auch ein Sonnensegel braucht das richtige Maß und muss anständig installiert werden. Wir zeigen Ihnen wie es geht und was Sie beachten sollten in unserem ausführlichen Ratgeber.
Themen dieses Ratgebers
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Ein Sonnensegel bietet sehr guten Sonnenschutz
- Gut für die Natur: Wenig Aufwand und Material, kühlt Ihr Zuhause
- Die Ästhetik: Ein Sonnensegel ist einfach schick und modern
- Schützt Ihre Terrasse und Möbel auch vor leichtem Regen
- Sie können es abnehmen oder dauerhaft nutzen
- Sie sind sehr leicht auf- und abzubauen
- In der Regel überstehen Sonnensegel Stürme bis zu einer Windstärke von 135km/h
- Vielseitigkeit: Es gibt unzählige Formen und Farben, in denen Sonnensegel erhältlich sind
- Verankerungsmöglichkeiten: Man kann es an Haus, Terrasse, Stahlpfosten, Holzpfeilern oder gar an Bäumen befestigen. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos
Nachteile
- i.d.R. eher weniger wasserresistent
- Gutes Material kann teuer sein
- Kann gefährlich werden, wenn es nicht richtig installiert wurde
- Löcher und Risse: Ein weiteres Problem bei günstigem Stoff
- Gefahr durch Feuer: Bestimmte Materialen sind nicht feuerfest und können im Falle eines Brandes die ganze Struktur zerstören
- Qualitativ weniger gute Materialien sind auch weniger widerstandsfähig gegen Wind und Wetter, d.h. Sonnensegel sollte bei starken Stürmen abgebaut werden
- Durchhängen: Auch hier ist das Material wichtig – bei schlechteren Stoffen kann es sein, dass der Stoff in der Mitte durchhängt bei Belastung durch Staub, Dreck, Vogelnester oder Laub
- Befestigung kann im Laufe der Zeit wacklig werden: Durch verschiedene äußere Umstände können Pfeiler oder Anker sich lockern (oder auch bei fehlerhafter Installation). Daher ist regelmäßige Kontrolle das A und O
Die Maße
Beim Bestimmen der richtigen Maße für Ihr Sonnensegel sollten Sie zunächst bedenken wie Sie es verankern möchten. Dreimal, Viermal, Fünfmal oder noch mehr? Hier gelten die alten Regeln der Geometrie. Bei einem dreiseitigen Segel messen Sie drei Seiten, bei einem vierseitigen Segel vier und so weiter… Messen Sie einfach den Abstand zwischen den Befestigungspfosten und bestimmen Sie einen Punkt A, B, C … etc.. Achtung: Wenn Sie z.B. ein vierseitiges Segel kaufen, es aber in einem Fünfeck anbringen wollen, müssen Sie natürlich ein Fünfeck messen. Die meisten Sonnensegel-Verkäufer bieten auf ihrer Homepage einen Konfigurator an, der Ihnen das Ausmessen erleichtert. Zeichnen Sie sich am Besten Ihre gewünschte Form auf.
Dreieck oder Rechteck?
Das schöne am Sonnensegel ist vor Allem die Vielseitigkeit. Ob Dreieck, Rechteck oder Quadrat – Sie können zwischen unterschiedlichen Formen wählen und sich für den persönlichen Favoriten entscheiden. Man sollte dabei auch bedenken welche Größen bei Ihrem Anbieter für die jeweilige Form verhanden sind und ob Sie Ihr Sonnensegel verankern können. Es gibt hier so viele Optionen: auch Trapez oder Sechseck – es kommt alles auf Ihre persönlichen Wünsche bei der Anbringung und Ästhetik an. Eine der beliebtesten Varianten ist zum Beispiel das Dreieck, das mit seinem dynamischen Aussehen punktet. Eher praktisch in Sachen Sonnenschutz ist das Viereck oder Rechteck, da es meist die Fläche eine Terrasse mehr abdeckt als das Dreieck. Verschiedene Winkel der Anbringung sind auch möglich oder auch die Installation mehrerer Sonnensegel auf einmal.
Bunt, einfarbig oder gestreift
Die erste Frage, die man sich hier stellt ist natürlich: Wie beeinflusst Farbe den Sonnenschutz bzw. den kühlenden Effekt des Sonnensegels?
Schon gewusst?
Schon die alten Ägypter nutzten Stoff-Sonnensegel als Sonnenschutz. Auch die Römer der Antike benutzten Stoffplanen, um sich vor der Sonne zu schützen.
Fakten
- Helle Segel reflektieren die Sonne mehr als dunkle Segel
- Dunkle Segel absorbieren die UV-Strahlen und machen somit das Segel heiß, doch unter dem Segel ist es kühl
- Unter einem dunklen Segel ist es natürlich auch dunkler as unter einem hellen Segel
- Bedenken Sie, dass bei einem reflektierenden Boden, einer Wand, einem Swimmingpool oder einem Tisch immer trotz Sonnenschutz Gefahr durch UV-Strahlen besteht. Sehen Sie von spiegelnden Oberflächen ab!
Fazit: Denken Sie bei der Wahl der Farbe daran, was Ihnen wichtiger ist: Sonnenschutz oder Ästhetik? Falls Sie mehr Wert auf den Sonnenschutz und die Kühle legen, wählen Sie ein dunkles Segel und wenn Ihnen Ästhetik und Helligkeit wichtiger sind, ist ein helles Segel für Sie eher geeignet. Wobei man in Sachen Ästhetik auch beim dunklen Sonnensegel keine falsche Entscheidung trifft.
Das Material
Genauso wichtig wie die Farbe, wenn nicht sogar noch wichtiger, ist das Material. Hierzu haben wir eine Checkliste für Sie vorbereitet.
- Wasser: Wie wasserresistent soll mein Sonnensegel sein?
- UV-Schutz: Wie hoch ist der UV-Schutz durch den Stoff?
- Wärme: Kühlt der Stoff oder bewirkt er das Gegenteil?
- Belastbarkeit: Wie belastbar ist der Stoff?
- Reinigung: Lässt er sich leicht reinigen?
- Instandhaltung: Einfach oder kompliziert?
- Gewicht: Können meine Befestigungspunkte das Segel halten?
- Elastizität: Reißt der Stoff oder kann man ihn spannen?
- Feuer: Soll mein Stoff feuerresistent sein?
- Wind: Wie belastbar ist das Segel bei Wind und Stürmen? Soll es winddurchlässig sein?
- Farbe und Form: In wie vielen Farben und Formen kann ich diesen Stoff für mein Segel bekommen?
Den richtigen Stoff zu finden ist nicht immer leicht, aber wenn Sie sich eine Checkliste machen, geht dies wesentlich einfacher. Lassen Sie sich im Zweifelsfall beraten!
Richtig Installiert
Der Aufbau eines Sonnensegels ist nicht schwer – dennoch kann man auch hier Fehler machen. Beachten Sie hierbei:
- Die Größe des Segels
- Das Gewicht und die Belastbarkeit der Befestigungspunkte
- Können alle Befestigungspunkte realistisch und sicher festgelegt werden?
- Evtl. Standort eines Grills
- Wo steht die Sonne, wenn Sie sich meistens draußen aufhalten?
- Soll es abnehmbar sein oder ist es eine dauerhafte Lösung?
Unser Praxistipp
Überprüfen Sie Ihr Sonnensegel regelmäßig und reinigen Sie es einmal im Jahr mit einer Mischung aus mildem Waschmittel und Wasser, entweder mit Sprühdose oder mit einem Schwamm. 10 Minuten einwirken lassen und dann abspülen. Fertig!
Dann ist noch wichtig in welchem Winkel Sie das Segel montieren wollen.
- Horizontal
- Vertikal
- andere Variationen (z.B. Die Hypar-Form, bei der sich zwei Enden des Segels tiefer als die anderen beiden befinden)
Komplett horizontale Anbringung ist hierbei weniger zu empfehlen. Mindestens ein Befestigungspunkt sollte niedriger angebracht sein, damit der Regen problemlos hinabrinnen kann. Sorgen Sie außerdem für eine stabile Öse – nicht nur die Befestigungshaken müssen gut sein – auch eine stabile Öse aus Stahl sollte vorhanden sein. Ganz wichtig ist Werkzeug zur Reparatur des Sonnensegels – erkundigen Sie sich ausführlich über die Schwächen Ihres ausgewählten Segels oder der Befestigungspunkte, damit klar wird was man zur Instandhaltung benötigt. Bei der Frage Stahl- oder Holzbefestigungspunkte liegt der Vorteil ganz klar beim Stahl. Benutzen Sie lieber rostfreien Stahl oder Aluminium als Holz da Stahl i.d.R. stabiler ist. Wenn das Holz jedoch sehr kräftig und breit ist, kann ein Holzpfosten sehr attraktiv wirken.
Der Aufbau wird hier noch einmal mit Bilderstrecke erklärt.
Es gibt auch eine manuell aufrollbare Variante.
Und eine elektrische Variante.
Preis
Günstige Segel gibt es ab 14€ zu kaufen, für bessere Qualität empfiehlt es sich jedoch etwas mehr Geld auszugeben. Ein selbst gebautes Sonnensegel mit eigens gebauten Befestigungspunkten spart Ihnen natürlich viel Geld, kann jedoch auch ins Auge gehen. Wer die professionelle Variante wählt, aufwändige Montage und großes Sonnensegel, der kann mit Kosten von 200 bis 1000€ rechnen. Entscheiden Sie was in Ihrem Fall die beste Lösung ist, ganz nach Ihren Prioritäten!
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