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Unterschiedliches Dämmmaterial und unterschiedliche Dämmstoffe

Damit in einer Immobilie die Heizkosten möglichst gering gehalten werden, keine Zugluft entsteht und die Atmosphäre in den Wohnräumen als angenehm empfunden wird, ist es notwendig, dass eine gute Dämmung vorhanden ist. Die Auswahl der Dämmstoffe ist heutzutage jedoch groß, sodass es schwer fallen kann, eine Entscheidung zu treffen. Anhand einer Dämmstoffübersicht können Sie sich einen ersten Überblick verschaffen.

EPS bzw. Styropor kommt als Dämmmaterial sehr häufig zur Anwendung. (Fotoquelle: raywoo / clipdealer.de)

EPS bzw. Styropor kommt als Dämmmaterial sehr häufig zur Anwendung. (Fotoquelle: raywoo / clipdealer.de)

Von großem Interesse in Bezug auf energiesparendes Bauen sind die beiden Punkte Wärmeleitfähigkeit und Wärmespeicherfähigkeit eines Dämmstoffes.

  • Wärmeleitfähigkeit: Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme durch ein Material durchgehen kann. Bei Dämmstoffen ist darauf zu achten, dass der Wert möglichst niedrig ist.
  • Wärmespeicherfähigkeit: Die Wärmespeicherfähigkeit ist ein wichtiger Faktor in Bezug auf das Raumklima. Besonders im Sommer bei hohen Temperaturen oder im Winter mit extremer Kälte ist es vorteilhaft, wenn ein Dämmstoff lange braucht, um sich zu erwärmen beziehungsweise abzukühlen. So können oft extreme Temperaturen in den Innenräumen vermieden werden.

Unser Praxistipp

Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, von denen es abhängig ist, welcher Dämmstoff für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist.
Es ist sinnvoll, dass Sie sich von einem Experten beraten lassen, damit Sie Ihre Entscheidung später nicht bereuen.

Entscheidungshilfe dank Dämmstoffübersicht

Wichtige Dämmstoffe sind heute EPS, Mineralwolle, Holzfaserdämmplatten, XPS, PUR, Zellulose, Perlite und Hanf.

EPS:

  • EPS ist Ihnen wahrscheinlich unter dem Namen Styropor bekannt. Es kommt sehr häufig zu Anwendung: Sowohl zur Fassadendämmung als auch zur Dämmung von Decken oder unter Estrich wird es eingesetzt.
  • Vorteile: EPS ist in der Anschaffung sehr günstig und lässt sich leicht verarbeiten. Da es nicht verrotten kann und gegen Ungeziefer resistent ist, hat es eine sehr lange Lebensdauer. Die Wärmedämmung ist gut.
  • Nachteilig ist, dass die benötigten Rohstoffe nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen und Recycling nur dann möglich ist, wenn der Abfall sortiert wurde. Kommt es zum Brand, ist die Qualmbildung sehr stark.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0,04 W/mK (gut)
  • Wärmespeicherfähigkeit: 30 kJ/cbmK (sehr gering)

XPS

  • Wenn Sie bereits an einer Sanierung eines Badezimmers teilgenommen haben, werden Sie XPS kennen. Es handelt sich hierbei um die grünen Platten, die in Nassbereichen eingesetzt werden. Auch auf Balkonen oder Flachdächern werden diese Platten angewendet.
  • Vorteile: Da sie gegen Feuchtigkeit beständig sind, verrotten sie nicht und haben eine lange Lebensdauer. In Bereichen, in denen viel Feuchtigkeit auftritt, sind sie heute unverzichtbar geworden.
  • Nachteile: XPS wird aus Erdöl hergestellt und ist daher bei der Herstellung eine Belastung für die Umwelt. Kommen die Platten sie in Kontakt mit Sonnenlicht, wird die Oberfläche spröde.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.04 W/mK (gut)
  • Wärmespeicherfähigkeit: 50 kJ/cbmK (gering)

Mineralwolle

Mineralwolle wird aus Stein oder Altglas hergestellt und ist leicht zu verarbeiten. (Fotoquelle: johnkasawa / clipdealer.de)

Mineralwolle wird aus Stein oder Altglas hergestellt und ist leicht zu verarbeiten. (Fotoquelle: johnkasawa / clipdealer.de)

  • Mineralwolle wird aus Stein oder Altglas hergestellt. Obwohl die Ausgangsmaterialien unterschiedlich sind, sind die Dämmeigenschaften sehr ähnlich.
  • Vorteile: Mineralwolle ist leicht zu verarbeiten. Da dabei Feinstaub freigesetzt wird, sollten Sie eine Staubmaske tragen. Das Material kann nicht brennen und ist gegen Schimmel sowie Ungeziefer resistent.
  • Nachteile: Wenn Mineralwolle feucht wird, lässt die Dämmwirkung stark nach. Bei der Herstellung wird viel Energie benötigt.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.04 W/mK (gut)
  • Wärmespeicherfähigkeit: 50 kJ/cbmK (gering)

Hanf

  • Hanf hat sich zu einer ökologischen Alternative entwickelt und wird oft in Form von Matten in Dachschrägen eingesetzt.
  • Vorteile: Sind Sie auf der Suche nach einem ökologisch einwandfreiem Dämmstoff, ist Hanf richtig für Sie. Er ist zudem resistent gegenüber Schädlingen.
  • Nachteile: Einige Hersteller setzen Polyesterfasern für eine bessere Stabilität zu.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.04 W/mK
  • Wärmespeicherfähigkeit: 82 kJ/cbmK (ausreichend)

Holzfaserplatten

  • Holzfaserplatten werden aus Resthölzern und Abfällen hergestellt. Wenn sie feuchtigkeitsbeständig sein sollen, können sie mit Naturharz imprägniert werden. Findet eine Imprägnierung mit Bitumen statt, sollten die Platten nicht im Innenraum angewendet werden, da Schadstoffe freigesetzt werden können.
  • Vorteile: Da die Platten aus Resten und Holzabfällen hergestellt werden, sind sie aufgrund der ökologischen Aspekte zu empfehlen. Die Dämmwerte sind gut.
  • Nachteile: Platten, die imprägniert wurden, können nicht kompostiert werden. Bei der Herstellung wird außerdem viel Energie verbraucht.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.045 W/mK (gut)
  • Wärmespeicherfähigkeit: 336 kJ/cbmK (gut)

Polyurethan

  • Polyurethan ist im Handel unter dem Kürzel PU oder PUR bekannt. Wenn Sie handwerklich tätig sind, haben Sie den Schaum sicherlich schon benutzt, um damit Fenster oder Türen abzudichten.
  • Vorteile: PUR kann nicht verrotten und ist gegen Schimmel resistent. Der Dämmwert ist sehr hoch.
  • Nachteile: Wenn es brennt, sind die entstehenden Gase giftig für den Menschen. Da PUR aus Erdöl gewonnen wird und oft mit CO² aufgeschäumt wird, ist die ökologische Bilanz negativ.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.025 W/mK (sehr gut)
  • Wärmespeicherfähigkeit: 42 kJ/cbmK (gering)

Zellulose

•	Zellulose wird aus Altpapier hergestellt, das mit Borax oder Borsalz vermischt wird. (Fotoquelle: Suljo / clipdealer.de)

• Zellulose wird aus Altpapier hergestellt, das mit Borax oder Borsalz vermischt wird. (Fotoquelle: Suljo / clipdealer.de)

  • Zellulose wird aus Altpapier hergestellt, das mit Borax oder Borsalz vermischt wird. Es kann als Dämmstoff eingeblasen aber auch geschüttet werden. Hauptsächlich kommt es im Leichtbau zum Einsatz.
  • Vorteile: Zellulose reguliert Feuchtigkeit und ist dadurch beständig gegen Schimmel. Es handelt sich um einen ökologisch einwandfreien Dämmstoff, der außerdem relativ günstig ist.
  • Nachteile: Diese Dämmstoffe können nur entsorgt werden, wenn sie eine Vorbehandlung durchlaufen. Dies ist aufgrund der Verbindung mit Bor notwendig. Außerdem entsteht beim Einblasen Feinstaub, weswegen eine Staubmaske getragen werden sollte.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.04 W/mK (gut)
  • Wärmespeicherfähigkeit: 105 kJ/cbmK (ausreichend)

Perlite

Perlite wird aus Vulkangestein hergestellt. (Fotoquelle: plepraisaeng / clipdealer.de)

Perlite wird aus Vulkangestein hergestellt. (Fotoquelle: plepraisaeng / clipdealer.de)

  • Perlite wird aus Vulkangestein hergestellt. Indem es Temperaturen von ungefähr 1.000 Grad ausgesetzt wird, bläht es sich auf und kann dann als Dämmstoff genutzt werden.
  • Vorteile: Da es sich um aufgeblähten Stein handelt, ist Perlite sehr leicht. Außerdem ist es ein natürlicher Rohstoff und kann nicht brennen. Es wird häufig eingesetzt, um Hohlräume zu füllen, weil es gut rieselt.
  • Nachteile: Leider ist die Dämmwirkung von Perlite nicht so hoch wie es bei anderen Materialien der Fall ist. Wird Perlite zur Isolierung eingesetzt, ist unter Umständen Bitumen zugesetzt. Dann können gesundheitsschädliche Schadstoffe freigesetzt werden, was sich bei der Verwendung im Innenraum negativ auswirken kann.
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.05 W/mK (befriedigend)
  • Wärmespeicherfähigkeit: 90 kJ/cbmK (ausreichend)
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