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Vertikutierer – wichtiges Hilfsmittel im Herbst für einen dauerhaft schönen Rasen

Ein schöner Rasen bleibt nur schön, wenn man ihn regelmäßig pflegt. Daher gehört zu den wichtigsten Gartenarbeiten im Herbst auch die Rasenpflege. Neben einem letzten Schnitt sollten Sie Ihren grünen Teppich von allem befreien, was in den warmen Monaten unterwünscht gewachsen ist. Unkraut, Moos und Rasenfilz nehmen den Grashalmen Luft und Licht – Letzteres ist in den Wintermonaten ohnehin rarer, weshalb die Pflege im Herbst besonders wichtig ist. Ebenso gelangen Nährstoffe danach wieder besser bis an die Wurzeln. Allen unerwünschten Gewächsen im Gras gehen Sie am besten mit einem Vertikutierer an den Kragen.

Mit dem Vertikutierer entfernen Sie Unkraut, Moos und Rasenfilz. (Fotoquelle: ravennka / clipdealer.de)

Mit dem Vertikutierer entfernen Sie Unkraut, Moos und Rasenfilz. (Fotoquelle: ravennka / clipdealer.de)

Was macht der Vertikutierer?

Eine Rasenfläche besteht aus unzähligen einzelnen Grashalmen – je nach Größe der Fläche können etliche Millionen zusammenkommen. Auch wenn es viele sind, sind sie nur gemeinsam stark und können nur zusammen einen schönen, gesunden Rasen ergeben. Im Kreislauf sterben immer wieder einzelne Halme ab, neue wachsen nach. Die abgestorbenen Gräser fallen aber zwischen die gesunden und behindern deren Wachstum. Altes Schnittgut, der sogenannte Mulch, ebenso wie Moos, Unkraut und altes Laub, das sich zwischen den Halmen gerne sammelt, haben den gleichen negativen Effekt.

Der Vertikutierer sorgt nun dafür, dass das Wachstum wieder gefördert wird. Er ritzt die Grasnarbe an und entfernt alte Halme, Rasenfilz, Laub und Moos. Er lüftet quasi den Rasen und heißt daher auch Rasenlüfter. Alles, was dem Rasen guttut und das Wachstum beschleunigt, kann dann wieder bis an die Wurzeln der Grashalme gelangen. Sie werden besser mit Sauerstoff, Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffen versorgt, Dünger kann effektiver wirken. Sind die Halme gut versorgt, können sie auch selbst leichter gegen Unkraut standhalten und den kalten Wintermonaten trotzen. Im nächsten Jahr gedeihen Sie dann wieder kräftig und Sie können sich an einem dichten grünen Rasen erfreuen.

Worauf sollten Sie beim Vertikutieren im Herbst achten?

Ab Herbst wachsen die Grashalme langsamer, da weniger Licht und Wärme zur Verfügung stehen. Daher dürfen Sie Ihren Rasen keinesfalls so intensiv vertikutieren wie im Frühjahr. Entstehen Lücken durch die Behandlung – dies geschieht schnell an Stellen mit viel Moos –, können sich diese aufgrund des verlangsamten Wachstums nicht mehr schließen. Stattdessen siedeln sich dort Unkraut und Moos an. Wichtig ist außerdem, dass Sie den Rasen zuerst mähen – ganz gleich ob mit Mähroboter oder von Hand. Dann erst kommt der Vertikutierer zum Einsatz:

  • Stellen Sie die Messer so ein, dass Sie nur oberflächlich abtragen und nicht zu tief in den Boden schneiden.
  • Fahren Sie dann in gleichmäßigen Bahnen über den Rasen genau wie beim Mähen.
  • Prüfen Sie, ob Rasenfilz und Moos ausreichend entfernt wurden und behandeln Sie Stellen bei Bedarf noch einmal, aber vorsichtig nach.
  • Hat Ihr Vertikutierer keinen Fangkorb oder –sack, müssen Sie anschließend das aus dem Gras herausgeholte Grüngut abrechen und einsammeln. Es darf nicht auf den Halmen liegenbleiben, da diese sonst nicht mehr richtig mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgt werden.
  • Wenn es Ihnen notwendig erscheint, düngen oder kalken Sie den Rasen und sorgen Sie bei warmem Wetter dafür, dass die Grasfläche austrocknet, indem Sie diese zusätzlich wässern. Bitte aber nur moderat, damit keine Staunässe entsteht.
  • Bei größeren Lücken empfiehlt sich eine Nachsaat im Frühjahr.

Entscheidend für einen effizienten und zugleich rasenschonenden Einsatz des Vertikutierers ist weiterhin der Zeitpunkt. Zu spät im Herbst sollten Sie die Prozedur nicht vornehmen. Da die Grasnarbe eingeritzt wird, kann sich in den Ritzen Staunässe bilden. Kommt dann noch Bodenfrost hinzu, kann der Rasen Schäden davon tragen. Unkraut, Moos und Rasenfilz vor der Winterruhe zu entfernen, tut dem grünen Teppich aber enorm gut. Achten Sie daher auf den Wetterbericht: Wenn dieser warmes, sonniges Herbstwetter meldet, können Sie noch bis Mitte Oktober den Vertikutierer einsetzen.

Zu spät im Herbst sollten Sie nicht mehr vertikutieren. (Fotoquelle: elenathewise / clipdealer.de)

Zu spät im Herbst sollten Sie nicht mehr vertikutieren. (Fotoquelle: elenathewise / clipdealer.de)

Was Sie ebenfalls beachten sollten, ist der Abstand zum letzten Einsatz des Vertikutierers. Zwischen den Vorgängen sollte eine Ruhephase von mehreren Wochen mindestens eingehalten werden, besser ist es, wenn zwei bis drei Monate dazwischen liegen. Wer zweimal im Jahr den Rasen von Unerwünschtem befreien will oder wenn der Rasen dies nötig hat – das ist vor allem bei Flächen im Schatten, bei denen schneller Moos wächst, der Fall -, kommt daher um das Lüften im Frühjahr und im Herbst nicht herum.

Wenn Sie noch keinen Vertikutierer besitzen oder Ihr Rasen wenig Unkraut und Filz hat, können Sie ihn auch nur mit Stahlfedern lüften. Diese dringen nur wenige Millimeter in den Boden und lockern dabei die Erde. Dadurch können sich die Graswurzeln besser entwickeln und sich leichter vermehren. Teilweise sind Gartenschuhe mit solchen Federn erhältlich, so dass Sie beim Rasenmähen oder anderen Gartenarbeiten gleichzeitig den Rasen lüften.

Handvertikutierer oder Elektromodell?

Wer den Rasen im Herbst effektiv reinigen und lüften will, braucht selbstverständlich das richtige Gerät dazu. Vertikutierer gibt es als elektrische Geräte oder als Modelle für den Handbetrieb. Während Letztere vor allem mit höherem Komfort überzeugen, punkten manuell betriebene Produkte mit einem deutlich günstigeren Preis. Für welchen Vertikutierer Sie sich entscheiden, hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab, denn beide haben ihre Vorteile:

HandvertikutiererElektrovertikutierer
preisgünstigergeringerer Kraftaufwand
für kleine Flächen gut geeignetZeitersparnis
gut geeignet für schwer zugängliche Stellen und verwinkelte Gärtenauch für größere Flächen gut geeignet
schonender für die Grashalmeeffizienter und gründlicher bei der Rasenreinigung
gut geeignet, wenn der Rasen nur leicht vertikutiert werden soll schneiden tiefer in den Boden, sodass auch Dünger leichter eindringen kann
der Rasen erholt sich schneller, es entstehen weniger braune Stellen, die sich erst wieder regenerieren müssenhaben oft einen integrierten Fangsack, der das Aufsammeln des Rasenmülls überflüssig macht
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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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