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Biotope anlegen: So holen Sie die Natur zu sich nach Hause

Biotope bringen ein Stück Natur in Ihren Garten. Darin können sich viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Hier erfahren Sie, wie Sie Biotope selbst anlegen und dadurch zu einem ansprechenden und natürlichen Erscheinungsbild Ihres Gartens beitragen.

Biotope bringen ein Stück Natur in Ihren Garten.

Biotope bringen ein Stück Natur in Ihren Garten. (Bild: etfoto/clipdealer.de)

Pflegeleicht und natürlich: das Biotop im Garten

Der eigene Garten zählt für viele Menschen insbesondere in den Frühlings- und Sommermonaten zu den beliebtesten Aufenthaltsorten. Hier können sie optimal entspannen, frische Luft atmen und ein natürliches Umfeld genießen. Damit die Gärten ansprechend wirken, setzen die Besitzer auf üppiges Grün und auf viele bunte Blumen. Das bringt jedoch einen erheblichen Pflegeaufwand mit sich. Damit diese Pflanzen wachsen und sich nicht nur Unkraut im Beet ausbreitet, ist viel Arbeit notwendig. So wird der entspannende Aufenthalt im Garten schnell durch eine mühsame Qual ersetzt. Doch gibt es auch Möglichkeiten, um dieses Problem zu beheben. Eine gute Idee stellt es dar, Biotope im Garten anzulegen. Diese sind an natürlichen Lebensräumen ausgerichtet, in denen kein menschlicher Eingriff notwendig ist. Im Garten ist das nicht immer vollständig umzusetzen, sodass Sie hin und wieder dennoch Hand anlegen müssen. Trotzdem überlassen Sie die Biotope weitestgehend der Natur, sodass der Pflegeaufwand sehr gering ist. Biotope bieten sich nicht nur für die Gartengestaltung an, wenn Sie die anfallende Arbeit reduzieren möchten. Darüber hinaus gestalten Sie diese Bereiche anhand natürlicher Vorbilder. Daher bieten sie Lebensraum für viele verschiedene Tiere und Pflanzen. Das ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch ausgesprochen interessant zu beobachten – insbesondere für die Kinder.

Feucht- oder Trockenbiotop: Welche Möglichkeiten bieten sich an?

Bevor Sie Ihren Naturgarten gestalten, müssen Sie eine grundsätzliche Entscheidung treffen: Wollen Sie ein Feucht- oder ein Trockenbiotop anlegen? Beide Biotope erzeugen einen natürlichen Lebensraum, in dem sich viele Tier- und Pflanzenarten ansiedeln können. Dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede zu beachten. Biotope mit einem Teich, einem Bachlauf und anderen Elementen, die durch das Wasser geprägt sind, machen einen ganz anderen optischen Eindruck als karge Trockenbiotope. Auch hinsichtlich der Flora und Fauna gibt es erhebliche Unterschiede. Feuchtbiotope stellen einen hervorragenden Lebensraum für Sumpfpflanzen, für Frösche und für Kröten dar. Sandige Biotope mit trockenem Boden bieten sich hingegen für Eidechsen und viele verschiedene Insekten an. Auch hinsichtlich der Gartenpflege sind einige Unterschiede zu beachten. Während der Gartenteich einige Pflege benötigt, sind trockene Biotope ausgesprochen pflegeleicht. In größeren Gärten können Sie auch beide Alternativen miteinander kombinieren. Wenn Sie einen gewissen Abstand zwischen den einzelnen Bereichen lassen, können Sie sowohl ein Feucht- als auch ein Trockenbiotop anlegen.

Einen Naturteich anlegen

Einen Gartenteich anzulegen, stellt für viele Familien die Verwirklichung eines Traums dar. Dieses Gewässer wirkt sehr ansprechend und wird schnell zum neuen Mittelpunkt des Gartens. Die beruhigende Wirkung des Wassers lädt dazu ein, am Ufer zu sitzen, Tiere zu beobachten und die Natur zu genießen. Doch was müssen Sie beim Anlegen dieser Biotope beachten?

Eine grundsätzliche Überlegung stellt es dar, ob Sie Fische in den Naturteich einsetzen möchten. Wenn Sie diese Frage mit ja beantworten, dann sollten Sie sich jedoch genau überlegen, ob das mit der Vorstellung von einem Naturteich in Einklang zu bringen ist. Insbesondere wenn Sie sich für Goldfische oder ähnliche Arten entscheiden, wird aus dem Biotop schnell ein reiner Fischteich, in dem kein Platz mehr für andere Arten ist. Diese Tiere vermehren sich schnell und fressen alles, was in ihren Mund passt: Libellenlarven, Wasserkäfer, Kaulquappen und viele weitere Lebewesen. Wenn Sie einen naturnahen Teich einrichten aber dennoch nicht auf den Besatz mit Fischen verzichten möchten, sollten Sie stets einheimische Arten wählen. Moderlieschen, Bitterlinge und Elritzen bieten sich hierfür hervorragend an. Diese Fische sind klein, friedfertig und lassen auch andere Tierarten im Fischteich leben. Selbstverständlich ist ihre Farbe vergleichsweise unscheinbar, sodass sie nur selten zu sehen sind. Doch ist dies die einzige Möglichkeit, um einen naturnahen Teich mit Fischbesatz zu verbinden. Außerdem ist es notwendig, auf einen sehr geringen Besatz zu achten. Es ist wichtig, die Tiere nicht zu füttern. Wenn sie sich selbst aus der Natur ernähren, verhindert das eine Überpopulation.

Beim Anlegen des Teichs ist es zunächst notwendig, ein ausreichend tiefes Loch auszuheben. Insbesondere wenn Fische im Gewässer leben sollen, muss dieses mindestens einen Meter tief sein. Das verhindert, dass selbst bei kalten Temperaturen das Wasser bis zum Teichboden gefriert. Auf diese Weise bleibt auf dem Grund ein kleiner Bereich erhalten, in dem die Tiere überwintern können. Danach sollten Sie sorgfältig Steine und andere Spitze Gegenstände entfernen und eventuell den Boden mit etwas Sand aufschütten. Dann kommt die Teichfolie an die Reihe. Diese müssen Sie auf dem Untergrund auslegen und an den Rändern entsprechend zuschneiden. Wenn Sie keine Teichfolie verwenden möchten, können Sie alternativ dazu auch eine vorgefertigte Form aus Kunststoff in den Boden einlassen. Im nächsten Schritt können Sie damit beginnen, das Wasser einzulassen und das Gewässer zu bepflanzen – am besten mit heimischen Arten. Fische sollten Sie erst mehrere Monate nach dem Anlegen des Teichs einsetzen.

Zusätzlich können Sie einen Bachlauf gestalten. Dieser kommt in vielen Teichen als Auslauf für den Filter zum Einsatz. Natürliche Biotope mit geringem Fischbesatz benötigen diese Maßnahme jedoch nicht. Dennoch kann es sinnvoll sein, auch ohne Filter einen Bachlauf zu gestalten. Zum einen wirkt dieser optisch sehr ansprechend. Zum anderen können sich dort weitere Tier- und Pflanzenarten ansiedeln.

Einen Naturteich ist für viele die Verwirklichung eines Traums.

Ein Naturteich ist für viele die Verwirklichung eines Traums. (Bild: valentinarr/clipdealer.de)

Das Trockenbiotop als pflegeleichte Alternative

Eine weitere Alternative für den Naturgarten stellt es dar, ein Trockenbiotop anzulegen. Dafür sind sandige und nährstoffarme Böden notwendig. Um dies zu erreichen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Am schnellsten geht es, wenn Sie dafür etwas Sand kaufen. Wenn Sie das Biotop ebenerdig anbringen möchten, müssen Sie hierfür ein etwa 30 cm tiefes Loch ausheben. Alternativ dazu können Sie den Sand in einem Behälter anbringen oder einen kleinen Hügel aufschütten. Wenn der Boden an Ihrem Wohnort sehr sandig ist, können Sie auch den natürlichen Untergrund nutzen. Dabei ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass der Humus-Anteil sehr gering ist. Das sandige Trockenbiotop dient als Lebensraum für Pflanzen, die optimal an karge Verhältnisse mit geringem Nährstoffangebot angepasst sind. Ist viel Humus vorhanden, werden sie von anderen Gewächsen überwuchert und gedeihen nicht. Um den Humus-Anteil zu reduzieren, können Sie die oberste Schicht des Bodens abtragen. Alternativ dazu können Sie den Bereich regelmäßig mähen und das Schnittgut stets sorgfältig entfernen. Um den Boden auf diese Weise auszumagern, müssen Sie jedoch mit einer Zeitspanne von mehreren Jahren rechnen.

Es ist empfehlenswert, das Trockenbiotop nicht vollkommen eben zu gestalten. Ein kleiner Hügel wirkt nicht nur optisch sehr ansprechend. Darüber hinaus ist es in der erhöhten Lage etwas trockener als in den tieferen Bereichen. So können sie viele verschiedene Pflanzenarten anbringen, die unterschiedliche Ansprüche an die Feuchtigkeit stellen.

Außerdem ist es wichtig, Versteck- und Überwinterungsplätze für Eidechsen und andere Tiere zu bieten. Dafür bieten sich kleine Hügel aus großen Steinen und Totholz an. Dafür sollten Sie zunächst etwas Erdreich abtragen, damit auch unterirdische Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Diese Elemente sind nicht nur für die Tiere wichtig, die sich hier ansiedeln sollen. Darüber hinaus tragen sie zur Dekoration der Biotope bei.

Im nächsten Schritt können Sie Blumen und andere Gewächse aussähen, die sich für den kargen und sandigen Boden eignen. Beispiele hierfür sind Besenginster, Silbergras, Natternkopf, Karthäusernelke, Bergsandglöckchen und viele weitere. Ein Trockenbiotop bietet auch hinsichtlich der Gartenpflege viele Vorteile. Auf dem nährstoffarmen Boden breitet sich das Unkraut kaum aus, sodass sie nur sehr selten eingreifen müssen.

Biotope anlegen: den Garten in einem natürlichen Umfeld genießen

Biotope stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, um den Garten naturnah zu gestalten. Wenn Sie einen Gartenteich oder ein Trockenbiotop anlegen, werden Sie bereits nach kurzer Zeit feststellen, dass sich hier verschiedene einheimische Tiere ansiedeln. Zu den ersten Bewohnern zählen in beiden Fällen fast immer Insekten. Doch nutzen nach einiger Zeit auch Amphibien beziehungsweise Reptilien den neu gestalteten Lebensraum. Auf diese Weise können Sie in Ihrem eigenen Garten die Natur hervorragend beobachten und außerdem profitieren Sie von einem vergleichsweise geringen Pflegeaufwand.

Feuchtbiotope stellen einen hervorragenden Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt dar.

Feuchtbiotope stellen einen perfekten Lebensraum für Tiere und Pflanzen dar. (Bild: ronyzmbow/clipdealer.de)

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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