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Wie kann man ein Punktfundament selbst erstellen?

Ein Punktfundament ist immer dann geeignet, wenn man ein Ständerbauwerk, Pfosten oder Pfähle verankern muss. Mit der richtigen Anleitung lässt sich dieses Fundament leicht selbst bauen.

Mit der richtigen Anleitung lässt sich ein Punktfundament leicht selbst bauen.

Mit der richtigen Anleitung lässt sich ein Punktfundament leicht selbst bauen. (Bild: roman023/clipdealer.de)

Punktfundament: Bauanleitung für Heimwerker

Bevor man im Rahmen der Gartengestaltung eine Zaunanlage, einen Spielturm oder auch ein kleines Gartenhaus baut, muss man sich entscheiden, welches Fundament als Basis für eine sichere Verankerung gewählt wird. Es gibt drei Fundamentarten, die für unterschiedliche Einsatzzwecke gewählt werden:

  • Fundamentplatte
  • Streifenfundament
  • Punktfundament

Fundamentplatte

Eine Fundamentplatte wird gewählt, wenn man größere Bauwerke errichten möchten und ist somit die erste Wahl beim Bau eines Eigenheims. Darüber hinaus werden Fundamentplatten teilweise auch für große Gartenhäuser genutzt, die auf einem eher nachgiebigen Boden gebaut werden. Die Fundamentplatte gibt dem Bauwerk eine solide Basis.

Streifenfundament

Das Streifenfundament kommt zum Einsatz, wenn ein Gebäude auf relativ festem Untergrund errichtet wird und man bei der Erstellung des Fundaments Material sparen möchte. Bei dieser Fundamentart wird lediglich im Bereich unter den tragenden Wänden ein längliches Fundament betoniert. Das Streifenfundament wird aufgrund seiner Form als Standfläche für eine Gartenmauer oder als Untergrund für Terrassen oder kleinere Gartenhäuser genutzt.

Punktfundament

Die Wahl fällt auf ein Punktfundament, wenn Ständerbauwerke, Pfosten oder Pfähle stabilisiert werden sollen. Des Weiteren werden diese Fundamente zusätzlich zu einer Fundamentplatte oder einem Streifenfundament erbaut, um bei einem Bauwerk punktuell (beispielsweise unter einer Säule) für die nötige Stabilität zu sorgen.

Typische Anwendungsbereiche eines Punktfundaments sind:

  • Zaunanlage
  • Carport
  • Spielturm
  • Gartenhaus

Ein Punktfundament leitet die Lasten des Bauwerks punktuell über mehrere einzelne Fundamente ins Erdreich ab. Damit das perfekt funktioniert, muss sichergestellt werden, dass der Baugrund an jeder Stelle die gleiche Beschaffenheit aufweist. Ist dies nicht der Fall, entstehen unterschiedliche Setzungen und das Bauwerk wird instabil.

Ein Punktfundament ist grundsätzlich setzungsempfindlich, denn die Lasteinleitung erfolgt an wenigen Punkten und nicht wie beim Streifenfundament und noch mehr bei der Fundamentplatte über eine wesentlich größere Fläche. Deshalb sollte man das Punktfundament nicht bei einem sandigen Untergrund wählen oder in diesem Fall so tief gründen, dass es dennoch auf festen Grund stößt.

Stahlpfähle kann man direkt im Boden einbetonieren. Balken sollten jedoch nicht in Kontakt mit dem Beton oder dem Boden kommen, da das Holz sehr schnell fault und somit die Stabilität des Fundaments gefährdet ist. Aus diesem Grund werden Balken oder Holzpfähle üblicherweise auf Stützenschuhe oder Pfostenanker gesetzt. Diese werden entweder aufgeschraubt oder im Beton verankert.

Punktfundament errichten in zehn Schritten

Ein Punktfundament für ein Gartenhaus oder einen Carport kann man in zehn Schritten selbst bauen:

  1. Wahl des Standorts
  2. Abstecken der Fläche
  3. Markieren des Untergrunds
  4. Prüfen und Ausgleich des Gefälles
  5. Bau der Schalungsrahmen
  6. Markierung der Positionen
  7. Ausheben der Löcher
  8. Ausrichten der Schalungsrahmen
  9. Betonieren
  10. Entfernen der Schalungsrahmen und Abschlussarbeiten

1. Wahl des Standorts

Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man sich informieren, ob man am gewählten Standort überhaupt den Carport oder das Gartenhaus bauen darf. Das örtliche Bauamt gibt Auskunft darüber, welche Abstandsflächen zur Straße und zu Nachbargrundstücken eingehalten werden müssen und ob das Gartenhaus genehmigungspflichtig ist. Steht dann fest, wo gebaut werden soll, wird entschieden, welche Dimensionen das Punktfundament haben soll und wie viel Material benötigt wird. Dann kann man entsprechend viel Zement und ausreichend Schalungsbretter besorgen.

2. Abstecken der Fläche

Die Fläche wird vermessen und mit Schnureisen abgesteckt. Anschließend werden die Schnureisen mit Maurerschnur verbunden. Man sollte ungefähr 20 Zentimeter Spielraum rund um das gesamte Fundament als Arbeitsfläche einplanen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass rechte Winkel entstehen. Das geschieht am besten mit einem Bauwinkel. Zur Kontrolle kann man die Diagonalen ausmessen. Wenn alle Diagonalen gleich lang sind, kann man sicher sein, dass jede Ecke einen 90-Grad-Winkel hat.

3. Markieren des Untergrunds

Im nächsten Schritt wird Markierungsspray möglichst exakt entlang der Maurerschnüre auf den Boden gesprüht, um die Umrisse des Fundaments auf den Boden zu übertragen. Anschließend können die Maurerschnüre entfernt werden.

4. Prüfen und Ausgleich des Gefälles

Es ist wichtig, für einen geraden Untergrund zu sorgen und vor dem Ausheben der Erde zu prüfen, ob das gewählte Gelände ein Gefälle hat. Zu diesem Zweck setzt man eine Richtlatte, die mit einer Wasserwaage ausgestattet ist, am höchsten Punkt an. An jeder Ecke wird nun der Abstand zum Boden gemessen und notiert. Für den nächsten Arbeitsschritt ist der größte Höhenunterschied relevant.

Auf der ganzen Fläche des geplanten Punktfundaments wird der Boden ungefähr 15 Zentimeter tief abgetragen, sodass die gesamte Grasnarbe entfernt wird. Jetzt wird das Gefälle ausgeglichen, indem man an den höchsten Stellen mehr Boden abträgt. Vor dem nächsten Arbeitsschritt sollte man das Ergebnis nochmals mit einer Wasserwaage kontrollieren.

5. Bau der Schalungsrahmen

Die Schalungsrahmen für die die einzelnen Teile des Punktfundaments sollten ungefähr zehn Zentimeter hoch sein und eine Breite sowie Länge von jeweils 30 Zentimetern haben. Um zu verhindern, dass einer der Schalungsrahmen ins Fundamentloch fällt, lässt man zwei Schalungsbretter beidseitig überstehen. Die Schalungsbretter werden entweder genagelt oder geschraubt.

6. Markierung der Positionen

Die Schalungsrahmen werden genutzt, um die Positionen des Punktfundaments zu markieren. Es ist wichtig, dabei die gesamten Maße des Fundaments im Auge zu behalten und die Schalungsrahmen gleichmäßig zu verteilen. Soll ein Ständerbauwerk auf dem Fundament errichtet werden, müssen die einzelnen Punktfundamente exakt dort platziert werden, wo später die Ständer in der Erde fixiert werden. In diesem Fall ist es besonders wichtig, sehr genau vorzugehen und außerdem darauf zu achten, dass rechte Winkel entstehen.

Nun werden die Positionen mit einem Markierungsspray am Boden markiert, indem man an den Innenkanten der Schalungsrahmen entlang sprüht. Abschließend werden die Schalungsrahmen wieder entfernt.

7. Ausheben der Löcher

Jedes Loch wird 70 Zentimeter tief ausgehoben, sodass man zusammen mit den zehn Zentimeter hohen Schalungsrahmen auf eine Gesamttiefe von 80 Zentimetern kommt. Auf diese Weise ist in den meisten Regionen sichergestellt, dass das Punktfundament vor Frost geschützt ist. In manchen kühlen Regionen, beispielsweise im Gebirge, kann es erforderlich sein, das Punktfundament noch tiefer zu gründen, um einen Schutz vor Bodenfrost zu gewährleisten. Das örtliche Bauamt gibt Auskunft darüber, welche Tiefe für die Löcher empfehlenswert ist. Durch das Verdichten der Sohle wird die Stabilität des Fundaments optimiert.

8. Ausrichten der Schalungsrahmen

Jetzt müssen die Schalungsrahmen ausgerichtet werden und zwar nicht nur einzeln, sondern auch exakt rechtwinklig zueinander. Das gelingt am besten mit einer Wasserwaage. So stellt man am einfachsten sicher, dass alle Schalungsrahmen in einer Flucht stehen.

Die Schalungsrahmen müssen rechtwinklig zueinander ausgerichtet werden.

Die Schalungsrahmen müssen rechtwinklig zueinander ausgerichtet werden. (Bild: imageegami/clipdealer.de)

9. Betonieren

Zuerst wird der Zement gemäß den Angaben des Herstellers angemischt, wobei darauf geachtet werden sollte, dass der Beton nicht zu flüssig wird. Sofort nach dem Mischen wird der Beton in die Löcher gefüllt und zwar bis knapp unter den Rand der Schalung. Um Luftblasen zu entfernen, stochert man durch den Beton. Mit der Richtlatte wird nun letztmalig gecheckt, ob die Schalungsrahmen perfekt ausgerichtet sind. Ist das nicht der Fall, kann man sie mit Beton unterfüttern.

Schließlich werden auch die Schalungsrahmen ausbetoniert. Nach dem Verdichten des Betons wird die Oberfläche jeweils glatt abgezogen. Nun muss auf das Abbinden gewartet werden. Wie viel Zeit das in Anspruch nimmt, steht auf dem Zementsack.

10. Entfernen der Schalungsrahmen und Abschlussarbeiten

Nach dem Abbinden des Betons entfernt man die Schalungsrahmen, indem man sie einfach nach oben abzieht. Das klappt meistens problemlos und wenn nicht, kann man mit einem Hammer ein wenig nachhelfen. Damit das gesamte Fundament eine einheitliche glatte Oberfläche hat, werden die Zwischenräume mit Schotter oder mit Kies aufgefüllt.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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