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Türen lackieren: Aus Alt mach Neu!

Türen benötigen nach einigen Jahren einen neuen Anstrich. Um Kosten zu sparen, können Heimwerker das Lackieren einer Holztür problemlos selbst erledigen, wenn sie dabei einer genauen Anleitung folgen.

Wenn Kratzer und Dellen nicht mehr zum übersehen sind, muss man die Türen neu lackieren.

Wenn Kratzer nicht mehr zu übersehen sind, müssen die Türen lackiert werden. (Bild: chroma/clipdealer.de)

Türen lackieren: in sechs Schritten zum Erfolg!

Türen haben wichtige Funktionen: Sie ermöglichen es, Räume sowie Innen- und Außenbereiche voneinander abzugrenzen, ohne dabei den Durchgang oder Zutritt zu verhindern. Darüber hinaus dienen sie der Wärme- und Schalldämmung und dem Einbruchsschutz. Außerdem sind Türen eine Zierde für den Raum, die den Einrichtungsstil unterstreicht. Das Lackieren bietet die Möglichkeit, der Tür einen zu den Möbeln passenden Look zu verleihen oder die Tür zu einem schicken Hingucker zu machen, dessen Farbe absichtlich einen Kontrapunkt zur Einrichtung bildet.

Im Laufe der Jahre muss eine Tür viel aushalten, denn sie wird angerempelt, zugeschlagen oder im Vorbeigehen mit Gegenständen zerkratzt. Diese Beanspruchungen sieht man der Tür irgendwann auch deutlich an. Spätestens wenn die Lackschicht abplatzt oder die Kratzer und Dellen nicht mehr zu übersehen sind, wird es Zeit, die Türen neu zu lackieren. Plant man sowieso, die Wohnung oder das Haus zu renovieren, ist dies ein guter Zeitpunkt, um auch den Türen einen frischen Look zu verleihen.

Das Lackieren einer Holztür ist nicht schwierig und spart die Kosten für einen Maler. Wichtig ist das sorgfältige Arbeiten und das Verwenden des passenden Werkzeugs und Lacks sowie einer Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Material und Werkzeug beschaffen
  2. Vorbereiten der Holztür
  3. Anschleifen der Tür
  4. Vorlackieren
  5. Trocknen und Schleifen der Tür
  6. Lackieren

1.Material und Werkzeug beschaffen

Es ist sinnvoll, das gesamte benötigte Material und Werkzeug vor Beginn der Arbeiten zu besorgen, damit man möglichst zügig und ohne Unterbrechungen vorankommt:

  • Abdeckfolie
  • Malerkrepp
  • Schraubenzieher
  • Elektroschleifgerät oder Schleifblock
  • Schleifpapier (180er bis 240er Körnung)
  • Schleifvlies
  • Pinsel
  • Lackrolle
  • Farbwanne
  • Holzstab
  • Vorlack
  • Lack
  • zwei Holzböcke

2. Vorbereiten der Holztür

Es wäre schwierig, die Tür zu lackieren, während sie eingebaut ist und aus diesem Grund wird die Tür zunächst aus den Angeln gehoben und auf den beiden Holzböcken gelagert. Das Aushängen der Tür sollte man zu zweit erledigen, da Holztüren sehr schwer sind und leicht verkanten. Unter die Holzböcke wird Abdeckfolie oder Malerfilz gelegt und mit Malerkrepp fixiert, um den Boden zu schonen. Das Türblatt liegt jetzt waagerecht auf den Holzböcken und kann dort bequem bearbeitet werden.

Bevor man mit dem Schleifen der Tür beginnt, werden die Türbeschläge abmontiert. Klinken, Türschilder oder Rosetten können relativ leicht abgeschraubt werden. Um sauber arbeiten zu können, sollte man auch die Mühe in Kauf nehmen und das Schloss demontieren. Ist es nicht möglich, die Beschläge zu lösen, werden diese sorgfältig abgeklebt. Abschließend wird die Tür mit einem feuchten Tuch oder Schwamm gereinigt. Haften gröbere Verschmutzungen an den Türen, werden diese mit einem geeigneten Reinigungsmittel entfernt, denn die Oberfläche des Türblatts muss vollkommen sauber und fettfrei sein.

Allgemein sollte die Arbeitsumgebung sauber und möglichst staubfrei sein, damit sich im frisch aufgetragenen Türenlack keine Staubpartikel oder Schmutz absetzen können. Ein gut durchlüfteter, warmer Raum bietet optimale Arbeitsbedingungen.

3. Anschleifen der Tür

Das Schleifen der Tür erfolgt entweder manuell mit einem Schleifblock oder mit einem Schleifgerät. Glatte Türblätter erleichtern die Arbeit, aber auch die wunderschönen Kassettentüren in Altbauten lassen sich mit Schleifpapier, das um einen Schleifblock geklemmt ist, anschleifen.

Wenn die Tür bereits mit mehreren Schichten lackiert wurde, ist es empfehlenswert, diese Farbschichten komplett zu entfernen. Einfaches Anschleifen der Tür reicht dann nicht aus, um ein Ergebnis zu erzielen, das vollkommen gleichmäßig ist und darüber hinaus möglichst lange hält. Mit jeder neuen Farbschicht steigt die Gefahr, dass der Lack bereits bei kleineren Stößen abplatzt.

Müssen mehrere Farbschichten entfernt werden, ist es sinnvoll, dafür ein Schleifgerät, das man günstig im Baumarkt mieten kann, zu verwenden. Nicht selten tritt dabei eine wunderschöne Holzmaserung zutage. In diesem Fall kann man die Tür mit Klar- anstatt mit Farblack lackieren, um den Holzlook zu präsentieren. Für Verzierungen und enge Stellen eignet sich ein Schleifvlies, das sich unregelmäßigen Konturen optimal anpasst. Nach dem beidseitigen An- oder Abschleifen wird die Tür gründlich von Staub gereinigt, wobei der gesamte Schleifstaub entfernt wird.

4. Vorlackieren

Dieser Arbeitsschritt ist nötig, wenn man sich für einen Lack entschieden hat, bei dem der Vorlack nicht integriert ist. Ein Blick auf die Verpackung gibt Auskunft darüber. Generell ist für Innentüren ein wasserbasierter Acryllack empfehlenswert, da dieser im Gegensatz zum Kunstharzlack keine giftigen Dämpfe abgibt. Für die Wohnungs-, Haus-, Balkon- oder Terrassentür ist ein zweistufiges Vorgehen empfehlenswert. Die Innenseite wird mit Acryllack und die stärker beanspruchte Außenseite mit Kunstharzlack gestrichen.

Benötigt man einen Vorlack, sollte dieser an den Ecken, Kanten und Verzierungen mit einem Pinsel aufgetragen werden. Für das Lackieren der Flächen eignet sich die Lackrolle besser, denn damit kommt man schneller voran und außerdem werden besonders gleichmäßige Ergebnisse erzielt.

Lackrolle Pinsel und Farbwanne

Lackrolle, Pinsel, und Farbwanne dürfen in der Ausrüstung nicht fehlen (Bild: dimakp / clipdealer.de)

5. Trocknen und Schleifen der Tür

Vor den nächsten Schritten muss abgewartet werden, bis der Vorlack komplett getrocknet ist. Das dauert mindestens sechs Stunden. Im Anschluss daran wird das Türblatt nochmals angeschliffen und dann der Schleifstaub entfernt. Auf diese Weise stellt man sicher, dass der Farblack perfekt haftet.

6. Lackieren

Zunächst wird der Farblack mit dem Holzstab gründlich umgerührt und dann wird etwas davon in die Farbwanne gegossen. Mit der Farbrolle oder dem Pinsel wird Lack aufgenommen. Durch das Abstreifen an der geriffelten Oberfläche der Farbwanne wird überschüssiger Lack entfernt. Farbrolle oder Pinsel müssen gleichmäßig mit dem Lack benetzt sein, allerdings darf der Farblack nicht hinuntertropfen.

Der Türenlack wird möglichst dünn und gleichmäßig auf die Oberfläche des Türblatts aufgetragen. Glatte Türblätter können vollständig mit einer Lackrolle lackiert werden, wohingegen für verzierte Türen auf jeden Fall ein Pinsel verwendet werden sollte, um alle Konturen sauber zu lackieren.

Es ist sinnvoller, die Türblätter zweimal dünn mit Türenlack zu streichen, als zu versuchen, die Renovierung mit einem Durchgang abzuschließen. Die Ergebnisse sind wesentlich ebenmäßiger und haltbarer. Bevor die zweite Lackschicht aufgetragen wird, muss die erste Schicht komplett getrocknet sein.

Lackieren von Kassettentüren

Als erstes werden die Kassetten, danach die Querverstrebungen und schließlich die Längsstreben mit der Lackrolle gestrichen. Jetzt sind die Profile dran, für die man einen Pinsel verwendet. Den Abschluss bilden die Falze und Kanten. Auf das Lackieren der Unterkante kann verzichtet werden.

In welchen Fällen sind Dickschichtlasuren empfehlenswert?

Wenn man bei einer Holztür die natürliche Maserung nicht überdecken möchte, sind Dickschichtlasuren die geeignete Wahl. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Lasur eine Blockfestigkeit aufweist, damit die Türen beim Schließen und dem Aufeinanderliegen der lackierten Flächen nicht zusammenkleben.

Sprühlackierung

Wer sich für die Türen eine hochglänzende Oberfläche wünscht, sollte die Renovierung in die Hand von Profis legen. Stark glänzende Lackoberflächen werden mit einer Sprühlackierung hergestellt, für die Heimwerker weder die Ausrüstung noch die Erfahrung und Ausbildung besitzen.

Türen lackieren und beim Renovieren Kosten sparen

Türrahmen und Türblättern kann man problemlos selbst mit einem frischen Anstrich verschönern. Es ist jedoch wichtig, dafür ausreichend Zeit einzuplanen, denn nach jeder Schicht (Vorlack und zwei Lackschichten) muss die Trocknungszeit abgewartet werden, um saubere, gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen. Da jedes Türblatt zwei Seiten hat, wird sich das Anstreichen der Holztüren über mindestens zwei Tage hinziehen. In dieser Zeit muss die Tür waagerecht und möglichst staubfrei liegen.

Bevor man sich der zweiten Seite widmet, werden weiche Lappen auf die Holzblöcke gelegt, damit die frisch lackierte Seite nicht sofort verkratzt. Zum Schluss werden die Beschläge und das Schloss eingebaut und die Tür wieder an ihren Platz gehängt.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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