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Wasserleitung selbst verlegen erlaubt?

Ist das Wasserleitung selbst verlegen erlaubt? Wenn es zu Arbeiten am Haus oder in der Wohnung kommt, fallen vor allem Sanitärdienstleistungen ins Gewicht. Die Frage, ob Wasserleitungen auch in Eigenleistung verlegt werden können, stellt sich. Unter bestimmten Umständen ist das möglich.

Unter bestimmten Bedingungen darf die Wasserleitung selber verlegt werden.

Unter bestimmten Bedingungen darf die Wasserleitung selber verlegt werden. (Bild: paulgulea/clipdealer.de)

Darf eine Wasserleitung selbst verlegt werden?

Es gibt einige Sanitärarbeiten im Haus, die nur durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden dürfen. Gerade bei Neubauprojekten wird heute sehr viel in Eigenleistung gemacht. Das hat natürlich den Vorteil, Geld zu sparen. Allerdings ist es nicht erlaubt, den Hausanschluss für Wasser selbst zu verlegen. Dies gilt auch für den Anschluss der Leitungen, die mit dem Wasserzähler in direkter Verbindung stehen. Der Fachbetrieb hat die Aufgabe, hier die Rohre zu verlegen und dafür zu sorgen, dass der zentrale Verteiler sowie alle Materialien rund um die Warmwasseraufbereitung optimal verlegt sind. Gleiches gilt für die Komplett-Sanierungen oder bei Veränderungen an der Installation der Rohre, die deutliche Veränderungen beim Eigentum mit sich bringen können.

Wichtig: Wer nur zur Miete wohnt, darf gar keine Wasserleitungen selbst verlegen. Kommt es zu Problemen mit den Wasserrohren oder stehen Sanierungen aus, ist der Vermieter verpflichtet, dies zu prüfen und ein fachgerechtes Verlegen zu gewährleisten. Hier sollte auch kein Mieter selbst aktiv werden.

Wann darf die Wasserleitung selbst verlegt werden?

Erlaubt ist das Verlegen einer Wasserleitung aber dann, wenn es um eine klassische Renovierung geht oder alte Rohre einfach ersetzt werden sollen. Hier ist es jedoch wichtig, die richtigen Vorbereitungen durchzuführen und dafür zu sorgen, dass das passende Material für die Eigenleistung vorhanden ist. Die Vorbereitung setzt sich aus den folgenden Schritten zusammen:

  1. Verlegeplan: Der erste Schritt ist die Erstellung von einem Verlegeplan. Um sicherzustellen, dass die Wasserleitung richtig verlegt wird und später noch überprüft werden kann, wo diese entlangführt, ist ein Verlegeplan unbedingt zu empfehlen.
  2. Wege wählen: In dem Plan sollte darauf geachtet werden, dass die Wasserleitung über gerade Wege verläuft. Optimal ist ein Verlauf, der sich parallel zu den Wänden befindet. Das erleichtert auch die Durchführung der Anleitung.
  3. Maße: Zu den wichtigsten Tipps gehört es, auf dem Verlegeplan die Maße zu vermerken. Dadurch ist es einfacher herauszufinden, wie viel Material tatsächlich benötigt wird. Die Messungen sollten von wenigstens zwei Personen durchgeführt werden.
  4. Einkauf: Der Einkauf von Material für die Kaltwasserleitung wird im Baumarkt oder auch online durchgeführt. Ein guter Hinweis ist es, etwas mehr als benötigt zu kaufen und auch an die Abzweigstücke zu denken.
  5. Kunststoff verwenden: Heimwerker stehen immer wieder vor der Frage, ob sie sich für Rohre aus Kunststoff oder Kupfer entscheiden sollen. Kunststoff ist besonders langlebig und einfach in der Verarbeitung. Bei Rohren aus Kupfer muss mit Löten gearbeitet werden.
Eine Prüfung von einem Sanitärdienstleister, vor der Eigenleistung, ist empfehlenswert.

Eine Prüfung von einem Sanitärdienstleister, vor der Eigenleistung, ist empfehlenswert.
(Bild: stocking/clipdealer.de)

Anleitung für die Verlegung einer Wasserleitung

Wer eine Wasserleitung selbst verlegen möchte, sollte darauf achten, die Anleitung Schritt für Schritt zu befolgen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit für Fehler und Probleme.

Hinweis: Bevor die Eigenleistung startet, ist eine Prüfung des Bereichs durch einen Sanitärdienstleister noch einmal zu empfehlen. Die Prüfung selbst wird meist nur dann kostenfrei zur Verfügung gestellt, wenn anschließend ein Auftrag erfolgt. Aber auch bei einer Prüfung, die zu bezahlen ist, gibt es interessante Informationen durch den Dienstleister. Er kann Hinweise dazu geben, was beim Verlegen der Leitung zu beachten ist und ob die jeweiligen Rohre überhaupt selbst verlegt werden dürfen.

Bei der Durchführung sind die folgenden Punkte zu beachten:

  • Verlauf: Leitungen für Warm- und Kaltwasser sollten in einem parallelen Abstand zueinander verlaufen. Es ist wichtig, dass die Wasserleitungen möglichst senkrecht verlegt werden. Dadurch wird Material gespart und die Verlegung ist deutlich leichter.
  • Isolation: Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass Warmwasserleitungen richtig isoliert sind. Hier lautet die Empfehlung, dies lieber dem Profi zu überlassen.
  • Frostgrenze: Es ist möglich, die Wasserleitungen auch außen entlang zu verlegen. In diesem Fall gibt es jedoch die Frostgrenze, die unbedingt beachtet werden sollte. Diese hat einen Wert von 80 cm. Wird sie nicht eingehalten, kann es zu Problemen in der Winterzeit kommen.
  • Dichtigkeit: Alle verlegten Wasserleitungen sollten immer geprüft werden. Neben der richtigen Verbindung zum Wasseranschluss ist auch darauf zu achten, dass die Leitungen dicht sind.

Wasserleitung für Trinkwasser selbst verlegen – ist das erlaubt?

Oft kommt noch Unsicherheit auf bezüglich Wasserleitungen, durch die Trinkwasser geführt werden soll. In diesem Fall muss das Trinkwasser zu den jeweiligen Zapfstellen laufen können. Grundsätzlich obliegt diese Aufgabe dem Installateur. Dieser sorgt dafür, dass die Rohre mit der Warmwasserbereitung verbunden werden. Über Stegleitungen erfolgt dann die Verteilung der Rohre im Haus. Die Entnahmestellen sind dann weiter zu verbinden. Hier können die Trinkwasserleitungen auch selbst verlegt werden. Diese müssen jedoch über eine Zulassung verfügen. Die Zulassung wird durch den DVGW vergeben. Es handelt sich dabei um den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches. Bei Leitungen ohne Zulassung ist es möglich, dass die Werkstoffe die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen.

Gut geeignet zum Verlegen sind Leitungen, die aus Kunststoff bestehen. Sie haben den Vorteil, dass sie kaum bis keine Korrosion haben. Zudem sind sie schalldämmend und können auch gut verlegt werden, wenn noch nicht viel Erfahrung besteht.

Damit das Trinkwasser an den verschiedenen Entnahmestellen auch wirklich entnommen werden kann, wird mit Verteilern gearbeitet. Diese müssen für die Kalt- und für die Warmwasserleitungen genutzt werden. Die Montage ist nicht ganz einfach. Fittings sind Verbindungen, die eine Kombination möglich machen.

Wasserleitung für die Innenentwässerung verlegen

Es gibt noch die Möglichkeit, Abwasserrohre für die Innenentwässerung selbst zu verlegen. Auch das ist rechtlich erlaubt. Es handelt sich hierbei um Rohre, über die das Schmutzwasser abgeführt wird. Dabei werden Kanal-Grundrohre verbaut. Diese sind im Fundament eines Hauses zu finden und haben die Aufgabe der Weiterleitung direkt an die Kanalisation. Damit eine Innenentwässerung stattfinden kann, werden HAT-Rohre benötigt. Die speziellen Rohre stehen in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung. Sie sind auch hohen Temperaturen gegenüber beständig.

Wichtig: Beim Kauf der HAT-Rohre sind die Nennweiten zu beachten, die eingehalten werden müssen. Bei senkrechten Fallleitungen liegen diese bei 110 mm. Hier wird die Bezeichnung „DN 110“ verwendet. Liegende Wasserleitungen dürfen in verschiedenen Stärken verbaut werden. Zur Verfügung stehen Stärken ab 40 mm bis hin zu 110 mm.

Beim Kauf der Materialien zum Verlegen der Wasserleitung ist zu beachten, wohin diese führen sollen. Für Waschbecken werden andere Nennweiten benötigt, als es für das WC der Fall ist. Eine effektive Beratung im Baumarkt ist zu empfehlen.

Kostenvergleich der Materialien

Ziel der Eigenleistung beim Verlegen der Wasserleitung ist es normalerweise, die Kosten möglichst gering zu halten. Bei der Auswahl der Materialien kann ein Preisvergleich ebenfalls dabei helfen, Kosten zu sparen. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Nennweiten für die Wasserleitungen eingehalten werden. Die sogenannten Rohrdimensionen beziehen sich auf den Rohr-Innendurchmesser sowie den Rohr-Außendurchmesser. Bei Verlegung falscher Größen kann es passieren, dass die Rohre dem Druck und der Belastung nicht standhalten.

Ein Kostenvergleich kann die Kosten bei einer Eigenleistung verringern.

Ein Kostenvergleich kann die Kosten bei einer Eigenleistung verringern. (Bild: bialasiewicz/clipdealer.de)

Fazit: Wasserleitung selbst verlegen kann möglich sein

Ist Wasserleitung selbst verlegen erlaubt? Wer sich diese Frage stellt und darüber nachdenkt, bei seinem Haus in Eigenleistung zu gehen, der hat Glück. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, einfache Wasserleitungen selbst zu verlegen. Professionelle Arbeiten sind jedoch notwendig, wenn es um Hausanschlüsse geht. Zudem ist etwas Erfahrung empfehlenswert, um die Wasserleitungen fachgerecht und dicht verlegen zu können. Ein Verlegeplan hilft dabei, sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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