MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Umzug planen: Rechtzeitig beginnen und Organisationshilfen nutzen

Wenn Sie einen Umzug planen, steht Ihr Leben gerade Kopf. Sie müssen die alte Wohnung kündigen, ein Umzugsunternehmen beauftragen oder selbst die Ärmel hochkrempeln. Behalten Sie den Überblick!

Schreiten Sie nicht erst in den berühmten „fünf Minuten vor der Angst“ zur Tat.

Schreiten Sie nicht erst in den berühmten „fünf Minuten vor der Angst“ zur Tat. (Bild: vadimgozhda / clipdealer.de)

Umzug planen: Eile mit Weile

Wenn Sie einen Umzug planen, sehen Sie meist kaum noch durch. Was muss alles erledigt werden, wer muss Bescheid wissen und was muss ich noch organisieren? Kann das Umzugsunternehmen etwas davon übernehmen oder muss ich alles selbst machen? Zumindest die letzte Frage ist leicht: Sie können ein Full-Service-Unternehmen beauftragen und müssen sich um nichts mehr weiter kümmern als um die rechtzeitige Einreichung der Kündigung. Und Sie müssen natürlich eine neue Wohnung gefunden haben. Doch das Packen der Umzugskisten, die Wohnungsabnahme und den Transport des Umzugsguts kann alles das beauftragte Umzugsunternehmen machen. Leider geht solch ein Service auch sehr ins Geld, weshalb viele Umzugswillige alles selbst in die Hand nehmen.

Wichtig ist in jedem Fall, Ruhe zu bewahren. Lassen Sie sich ausreichend Zeit, wenn Sie den Umzug planen wollen, und schreiten Sie nicht erst in den berühmten „fünf Minuten vor der Angst“ zur Tat. Mit ausreichend Weitblick zieht es sich deutlich leichter um! Wichtig ist zuerst einmal, dass Sie eine neue Wohnung gefunden haben, denn ohne Einzug auch kein Umzug! Dabei hat das eigene Organisieren des Umzugs durchaus seine Vorteile:

  • eigene Organisation verursacht weniger Umzugskosten
  • Pläne können kurzfristig geändert werden
  • ein Umzug mit Freunden kann sogar Spaß machen
  • es muss nicht alles mit einem Transport weggebracht werden
  • der Umzugstag kann individuell bestimmt werden und nicht nach dem Terminkalender des Umzugsunternehmers

Dennoch hat ein Umzugsunternehmen durchaus Vorteile, was automatisch Nachteile für die eigene Organisation bedeutet:

  • Umzug wird allein aufwendiger und nervenzehrender
  • Umzugshelfer müssen gesucht werden
  • evtl. muss ein Umzugswagen gemietet werden
  • Haftung für defektes Transportgut muss selbst übernommen werden
  • eigenes Schleppen der Möbel ist kräftezehrend

Vor der Entscheidung, ob Sie den Umzug planen oder ein Unternehmen damit beauftragen, sollten daher einige Antworten stehen. Fragen Sie sich, ob Sie die nötige Zeit und Kraft aufbringen können, um Um- und Einzug zu organisieren und um den Transport der Möbel zu realisieren. Entscheiden Sie über das zur Verfügung stehende Budget für die Umzugskosten und über die Anzahl an Helfern, die Sie dazubitten können. Stehen Sie auf weiter Flur allein, ist die Beauftragung eines Umzugsunternehmens unumgänglich.

Umzug planen: Rechtzeitig mit der Vorplanung beginnen

Wenn Sie wollen, dass das Umziehen leicht gemacht wird, sollten Sie rechtzeitig mit der Planung und Organisation beginnen. Nur allzu oft lassen sich die Leute viel zu viel Zeit und vergessen dann in der Hektik wichtige Details. Beginnen Sie mit dem Umzug planen rund drei Monate vor dem geplanten Umzugstag. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, nichts zu vergessen:

  • Bestellen Sie den Telefon- und Internetanschluss für die neue Adresse.
  • Kündigen Sie den Strom- und Gasanschluss für die alten Wohnung und beantragen Sie den Wechsel.
  • Suchen Sie nach Umzugshelfern.
  • Trennen Sie sich von allem, was Sie nicht mehr benötigen und nicht in die neue Wohnung mitnehmen wollen. Melden Sie Sperrmüll an, sofern Sie alte Möbel und ähnliches entsorgen wollen.
  • Beantragen Sie gegenüber dem Arbeitgeber Urlaub für die Zeit des Umzugs.
  • Sammeln Sie die Namen und Adressen von Ämtern, Behörden und Einrichtungen, die über den Adresswechsel informiert werden müssen.

Rund vier Wochen vor dem Umzug können Sie den Nachsendeantrag bei der Post einrichten und die Adressänderung bekannt geben. Beantragen Sie das Sonderparkrecht bzw. die Sperrung der Straße, sollten Sie einen Lkw für den Umzug nutzen wollen und sollte kein ausreichender Platz auf der Straße vor dem Haus vorhanden sein. Mieten Sie den Umzugswagen zum gewünschten Umzugstag. Kaufen Sie Umzugskartons oder sammeln Sie rechtzeitig Kartons von Internetbestellungen. Es kann auch hilfreich sein, auf den Wochenmarkt zu gehen und Lebensmittelhändler um deren Kisten zu bitten. Diese sind als Umzugskartons ideal, weil sie sehr stabil sind, Griffe und nicht selten sogar Deckel haben. In diese Kisten können Sie sogar Bücher packen!
Muss das neue Heim noch renoviert werden, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für diese Arbeiten gekommen.

Etwa zwei Wochen vor dem Umzugstag beginnen Sie mit dem Packen der Kisten und achten bitte darauf, das, was zuerst wieder benötigt wird, nach oben zu legen! Ein gern gemachter Fehler beim Umzug planen ist, dass möglichst alles schnell verpackt werden soll. Doch meist zeigt sich noch vor dem Einzug, dass dies ein Fehler war und einige Dinge doch schon vorher wieder benötigt werden.
Beginnen Sie außerdem mit der Renovierung der alten Wohnung, wobei der Umfang der Renovierungsarbeiten davon abhängig ist, was im Mietvertrag vereinbart worden ist. „Besenrein“ bedeutet, dass Sie die Wohnung sauber übergeben müssen. Ein Neuanstrich der Wände ist nicht nötig.

Wenn Sie den Umzug planen, beginnen Sie wenige Tage vor dem Umzugstag damit, Essensvorräte aufzubrauchen und die Pflanzen noch einmal zu gießen. Bauen Sie Möbel ab und kaufen Sie noch Packmaterial, Klebeband und Werkzeuge, sollten diese nicht ausreichend vorhanden sein. Denken Sie auch an die Umzugshelfer und kaufen Sie Getränke und Essen für diese ein. Schützen Sie empfindliche Böden in der alten und neuen Wohnung vor Kratzern, indem Sie alte Teppiche oder andere Schutzbeläge aufbringen. In einem Mehrfamilienhaus kann es sinnvoll sein, das Treppenhaus vorher zu fotografieren. Nicht selten werden einem neuen Mieter nach dessen Einzug bereits vorher vorhandene Schäden vorgeworfen.

Denken Sie auch an die Umzugshelfer und kaufen Sie Getränke und Essen für diese ein.

Denken Sie auch an die Umzugshelfer und kaufen Sie Getränke und Essen für diese ein.
(Bild: andreypopov / clipdealer.de)

Umzug planen mit der Checkliste

Wenn Sie den Umzug planen, arbeiten Sie besser mit einer Checkliste. Das gesamte Vorhaben wird damit entspannter und Sie laufen weniger Gefahr, etwas zu vergessen! Sie können sich mehr Zeit lassen, wenn bei der Organisation alles in festen Zeiträumen angelegt ist und Sie rechtzeitig (einige Wochen im Voraus) mit den Arbeiten beginnen. Außerdem wirkt sich das letzten Endes auf die Umzugskosten aus, denn diese sind bei einem nicht reibungslos verlaufenden Umzug in der Regel deutlich höher als sonst. Daher: Bitte unbedingt Checklisten für den Umzug nutzen und bei diesen vor allem an die rechtzeitige Erledigung des Papierkrams denken. Die folgenden Stellen müssen über den Umzug benachrichtigt werden:

  • Arbeitsamt, sollten Leistungen von dort bezogen werden
  • Kfz-Versicherung, Finanzamt, Straßenverkehrsamt
  • Einwohnermeldeamt am Ort der neuen Wohnung
  • evtl. BAföG-Stelle
  • ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice
  • Kindergarten und Schule
  • Post (Nachsendeantrag stellen)
  • Vereine und Verbände
  • Versicherungen
  • Bank

Wenn Sie den Umzug planen, erstellen Sie sich am besten eine Liste mit allen Stellen, die benachrichtigt werden müssen. Meist reicht eine kurze E-Mail zur Mitteilung über die Adressänderung aus.
Tipp: Sollten Sie den Umzug planen und dabei auf sich selbst gestellt sein, vergessen Sie in der Hektik nicht die Frist zur Kündigung der alten Wohnung! Je nach Dauer des bisherigen Mietvertrags sind meist drei Monate als Kündigungsfrist vorgesehen. Teilweise ist diese noch länger, oft reicht auch ein Monat. Verpassen Sie die Frist, müssen Sie die noch fällige Miete auch nach Ihrem Auszug entrichten. Zudem sollten Sie beim Umzug planen nicht vergessen, dass die alte Wohnung noch abgenommen werden muss. Denken Sie dabei daran, die Zählerstände im Beisein des Vermieters zu notieren, damit Sie später einen Abgleich mit der Abrechnung vornehmen können. Nicht selten werden hier falsche Werte zu Ungunsten des ausziehenden Mieters ausgewiesen.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Ratgeber
Tags: , ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren