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KfW Förderung für den Neubau: Welche Optionen stehen Bauherren zur Verfügung?

Wer plant, ein Haus zu bauen oder eine neu gebaute Immobilie zu kaufen, kann die KfW Förderung für den Neubau in Anspruch nehmen, mit der die Investitionen erleichtert wird.

Je weniger Energie das Haus verbraucht, desto großzügiger fällt die KfW Förderung aus.

Je weniger Energie das Haus verbraucht, desto großzügiger fällt die KfW Förderung aus.
(Bild: gasparij / clipdealer.de)

KfW Förderung für den Neubau: Energieeffizientes Bauen wird belohnt

Ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Gebäude. 30 Prozent des CO2-Ausstoßes werden somit durch das Heizen und die Versorgung der Häuser mit elektrischem Strom verursacht. Die Bundesregierung hat das Ziel formuliert, dass der primäre Energiebedarf von Gebäuden bis zum Jahr 2050 um vier Fünftel gesenkt werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das energieeffiziente Sanieren von Bestandsbauten gefördert. Darüber hinaus wurden über die KfW Förderung finanzielle Anreize geschaffen, die für Bauherren gelten und Käufer belohnen, die einen Neubau kaufen, der mit energieeffizienter Technologie ausgestattet ist.

Diese Häuser und Eigentumswohnungen benötigen wesentlich weniger Energie für das Heizen sowie die Warmwasserbereitung und sind mit zukunftsweisender Technologie ausgestattet, die außerdem die Stromkosten senkt. Innovative Technik hat allerdings ihren Preis. Ein Neubau, der die sogenannten KfW Effizienzstandards erreicht, ist hinsichtlich der Baukosten oder des Kaufpreises teurer. Damit Bauherren und Käufer nicht aus Kostengründen auf moderne Heizsysteme und andere umweltfreundliche Ausstattungsmerkmale verzichten, stellt der Bund über die KfW Förderung eine finanzielle Unterstützung für den Neubau zur Verfügung. Diese Förderung wird bei der KfW Bank beantragt.

Mit welcher KfW Förderung kann man beim Neubau rechnen?

Wer eine neue Immobilie kauft oder baut, kann den Bund an den Kosten beteiligen und die KfW Förderung für den Neubau beantragen. Dabei gilt: Je weniger Energie das Haus oder die Eigentumswohnung verbraucht, desto großzügiger fällt die KfW Förderung für den Neubau aus.

Alle Neubauten sind heutzutage energieeffizient, denn in der aktuellen Version der Energieeinsparverordnung (EnEV) vom 01. Januar 2016 wurden die Mindeststandards verbindlich festgelegt. An einen förderungswürdigen Neubau werden jedoch erhöhte Anforderungen gestellt. Damit die KfW Förderung für den Neubau bewilligt wird, muss das Gebäude den KfW-Energieeffizienz-Standard erfüllen. Dann werden zinsgünstige Kredite und hohe Tilgungszuschüsse bewilligt.

Mit welchen baulichen Maßnahmen wird die Energieeffizienz beim Hausbau optimiert?

Wer sich entscheidet, ein Effizienzhaus zu bauen, hat verschiedene Möglichkeiten, den KfW-Energie-Effizienzstandard zu erreichen. Folgende bauliche Maßnahmen werden beim Hausbau gefördert:

  • Dämmung der Außenwände, des Daches und der Kellerdecke
  • Einbau von Thermofenstern und -außentüren
  • Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Montage einer energieeffizienten Heizungsanlage
  • Einbau einer Solarthermieanlage
  • Montage einer Photovoltaikanlage
  • Ausrüstung mit einem Sonnenschutz und sommerlichen Wärmeschutz

Darüber hinaus wird die energetische Fachplanung und Begleitung des Bauvorhabens durch einen Energieberater finanziell gefördert. Dieser Experte sorgt durch die Erstellung eines Gesamtkonzepts dafür, dass eine optimale Energieeffizienz erreicht wird und Bauherren maximal von der KfW Förderung profitieren.

Welche KfW-Effizienzhaus-Standards werden gefördert?

Bevor der Hausbau startet oder bevor man eine Immobilie kauft, kann man einen Förderkredit beantragen. Je Wohneinheit werden maximal 120.000 Euro bewilligt. Dieser Kredit ist in doppelter Hinsicht vorteilhaft. Zum einen wird der Förderkredit besonders niedrig verzinst und zum anderen ist er mit einem Tilgungszuschuss verbunden. Bauherren und Käufer von Neubauten müssen also wesentlich weniger zurückzahlen, als sie erhalten haben. Je höher die Energieeffizienz ist, desto größer ist der Tilgungszuschuss. Es werden drei Effizienzhaus-Standards beim Hausbau unterschieden:

  • KfW-Effizienzhaus-Standard 55
  • KfW-Effizienzhaus-Standard 40
  • KfW-Effizienzhaus-Standard 40 Plus

Die Kennzahlen der Standards geben an, wie hoch der Energiebedarf im Vergleich zu einem Neubau ist, der die Kriterien des EnEV erfüllt. Ein Effizienzhaus 55 benötigt beispielsweise nur 55 Prozent des durchschnittlichen Energiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus. Welcher Standard erreicht wird, hängt von den oben genannten baulichen Maßnahmen ab und deren perfekter Abstimmung. Deshalb ist die Beauftragung eines Energieberaters eine sinnvolle Investition, deren Kosten zu 50 Prozent bis maximal 4.000 Euro im Rahmen des Förderprogramms 431 (Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Baubegleitung) übernommen werden.

Welche KfW Förderung können Bauherren oder Käufer beantragen?

Wer für den Bau oder Kauf eines Hauses einen Kredit von der Bank benötigt, kann zusätzlich die KfW Förderung beantragen. Diese Förderung wird entweder als zinsgünstiger Kredit oder als direkt ausgezahlter Zuschuss gewährt. Darüber hinaus gibt es Kredite, die mit einem Tilgungszuschuss kombiniert werden. Bei diesem Kredit der KfW Bank muss der Kreditbetrag nicht vollständig zurückgezahlt werden, sodass die Tilgung wesentlich schneller erledigt ist.

Folgende Förderprodukte stehen zur Verfügung, wenn man einen energieeffizienten Neubau kauft:

Folgende Förderprodukte stehen beim Bau eines KfW Effizienzhauses zu Verfügung:

Energieeffizientes Bauen wird belohnt

Wer ein Energieeffizienzhaus kauft, kann einen zinsgünstigen KfW Kredit von maximal 100.000 Euro erhalten. Für energieeffizientes Bauen werden bis zu 120.000 Euro Kredit bewilligt. Zusätzlich werden Kredite für die Nutzung von Technologien mit erneuerbaren Energien gewährt. Die verschiedenen Förderprogramme können kombiniert werden, um eine maximale Ersparnis zu erreichen.

Der Tilgungszuschuss für den Förderkredit hängt vom erreichten Energieeffizienzstandard ab:

  • KfW Effizienzhaus 55: maximal 15 Prozent Tilgungszuschuss (18.000 Euro)
  • KfW Effizienzhaus 40: maximal 20 Prozent Tilgungszuschuss (24.000 Euro)
  • KfW Effizienzhaus 40 Plus: maximal 25 Prozent Tilgungszuschuss (30.000 Euro)

Zusätzlich zu dieser KfW Förderung gibt es derzeit die Möglichkeit, Baukindergeld zu beantragen. Es werden 12.000 Euro Zuschuss pro Kind gewährt, wobei zehn Jahre lang jeweils 1.200 Euro ausgezahlt werden. Dabei werden allerdings Einkommensgrenzen berücksichtigt. Das Haushaltseinkommen darf bei Familien oder Alleinerziehenden mit einem Kind nicht mehr als 90.000 Euro betragen und erhöht sich bei jedem weiteren Kind um 15.000 Euro. Dabei handelt es sich um das zu versteuernde Einkommen und es müssen Nachweise anhand der letzten beiden Steuererklärungen erbracht werden. Das Baukindergeld kann nach dem Einzug online beantragt werden.

KfW Förderung Neubau: Beratung und Planung sichern Vorteile

Für die meisten Privatpersonen steht die Entscheidung für den Bau oder Kauf eines Hauses nur einmal im Leben an. Es werden finanzielle Verpflichtungen eingegangen, die über mehrere Jahrzehnte bindend sind. Nicht zuletzt ist der Aspekt zu berücksichtigen, dass man sich für das Zuhause entscheidet, in dem man viele Jahre lang leben möchte. Um beim Projekt Hausbau oder Hauskauf optimale Entscheidungen zu treffen, sollte man die Beratung von Experten nutzen. Zum einen kann ein Energieberater wichtige Informationen im Hinblick auf die KfW Förderung und die damit zusammenhängenden Voraussetzungen geben. Das betrifft vor allem die Kombination verschiedener Förderprogramme. Der Energieberater unterstützt die Bauherren und Käufer außerdem dabei, die nötigen Anträge bei der KfW Bank zu stellen.

Eine weitere Informationsquelle sind die Verbraucherzentralen. Auch dort findet man Ansprechpartner, die sich mit der KfW Förderung und dem gesamten Themenkomplex des energieeffizienten Bauens bestens auskennen. Die Verbraucherzentrale informiert beispielsweise über Abläufe bei der Vorbereitung eines Kaufs oder eines Neubauprojekts. Es werden Fragen beantwortet, die sich auf den Bauantrag, wichtige Versicherungen und die Beantragung der Hausanschlüsse beziehen. Die Beratung von Seiten eines Energieberaters oder der Verbraucherzentrale ist auch für Käufer einer Eigentumswohnung hilfreich. Auf dem Portal der KfW Bank kann man außerdem im Bereich Schneller zur passenden Förderung mit wenigen Klicks feststellen, welche Förderprogramme infrage kommen und sich somit einen Überblick über alle Möglichkeiten verschaffen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Passivhaus, Finanzierung
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