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Gartenteich anlegen: Tipps zu Standort und Planung

Welcher Standort ist der richtige für einen Gartenteich? Und was muss überhaupt bei der Planung beachtet werden? Diese und weitere Fragen stellen sich alle, die einen neuen Teich im Garten anlegen wollen.

Den geeigneten Standort zu finden, ist der erste Schritt bei der Planung.

Den geeigneten Standort zu finden, ist der erste Schritt bei der Planung. (Bild: imageegami / clipdealer.de)

Gartenteich anlegen: Wichtige Fragen vorab

Zuerst gilt es, den passenden Standort für den neuen Gartenteich zu finden. Es sollten keine großen Bäume danebenstehen, denn herabfallende Blätter verschmutzen den Teich. Sie wirken gleichzeitig wie Dünger und können das empfindliche Wassermilieu stören. Zu viel Sonne darf der Teich nicht haben, er soll aber auch nicht gänzlich im Schatten liegen. Leben kleine Kinder im Haus? Dann ist der Gartenteich nur sinnvoll, wenn der Zutritt dorthin nicht einfach möglich ist. Die Gefahr des Ertrinkens wäre zu groß!

Den geeigneten Standort zu finden, ist der erste Schritt bei der Planung. Es gilt in dem Zuge außerdem, die Größe des künftigen Teichs festzulegen. Wie groß ist der Garten und wie groß darf im Verhältnis der Gartenteich sein? Wichtiger Tipp: Je größer der Teich ist, desto einfacher ist er. Das klingt paradox, ist es aber nicht, denn ein großer Gartenteich kann sich selbst besser reinigen. Ist sehr wenig Wasser vorhanden, muss der Mensch eingreifen. Bei viel Wasser hingegen greifen die Selbstreinigungskräfte besser und es stellt sich ein biologisches Gleichgewicht ein. Der Gartenteich sollte auf jeden Fall groß genug sein, um drei Zonen aufzuweisen:

  • Uferzone
  • Flachwasserzone (bis 50 cm tief)
  • Tiefwasserzone (ab 50 cm)

Wer einen eigenen Gartenteich anlegen möchte, sollte sich daher grundlegend über die Bedingungen, die Fische und Pflanzen benötigen, informieren. Ein perfekter Teich ist mehr als nur ein ausgebuddeltes Loch im Garten, das mit Wasser befüllt wird!

Teichschale oder Folie wählen?

Vorgefertigte Teichschalen mögen praktisch sein, denn sie müssen nur in das ausgehobene Erdreich eingelassen werden. Leider sind sie meist viel zu klein und es lässt sich damit keine schöne Größe für den Teich erreichen. Er kann kein biologisches Gleichgewicht finden, weil einfach zu wenig Wasser eingefüllt werden kann. Außerdem ist die Form des Teichs mit einer Teichschale fest vorgegeben. Wer jedoch in der Planung gern frei sein möchte, sollte sich für eine Teichfolie entscheiden. Hiermit lässt sich jede beliebige Form realisieren, sodass sich der Teich harmonisch in den Garten einfügen kann.

Ganz wichtig: Teichfolie bitte unbedingt beim Fachhändler kaufen! Bloß nicht auf billige Kompromisse setzen. Diese mögen zwar anfänglich günstiger sein, doch die mindere Qualität rächt sich schon bald. Zu dünne Folie bekommt leicht Risse und Löcher. Natürlich lässt sich eine Teichfolie reparieren, doch dies ist unnötig zeitaufwendig und garantiert keine ausreichende Haltbarkeit. Daher bitte lieber etwas mehr Geld ausgeben und dank hoher Qualität sicherstellen, dass der Gartenteich nicht schon bald komplett saniert werden muss.

Biologische Prozesse im Wasser werden mit Filtersystemen unterstützt.

Biologische Prozesse im Wasser werden mit Filtersystemen unterstützt. (Bild: ronyzmbow / clipdealer.de)

Gartenteich reinigen: Beim Bauen ein Filtersystem integrieren

Algen können lästig werden und sind nur schwer wieder zu entfernen. Damit dieses Problem gar nicht erst entsteht, ist ein Filtersystem eine gute Idee. Die biologischen Prozesse im Wasser werden damit unterstützt. Filterkörbe sind in verschiedenen Größen im Handel erhältlich und werden entlang des Teiches aufgestellt. Sie sind mit Kies und Substrat zu füllen. Davon wiederum ernähren sich Mikroorganismen, die das Wasser reinigen können. Auch ein elektrischer Filter kann genutzt werden, dieser ist in der Anschaffung sogar günstiger. Dafür verursacht er laufende Betriebskosten und wird damit wieder teurer als die biologische Variante.

Tipp: Unbedingt eine Umwälzpumpe in den Teich integrieren, damit das Wasser in Bewegung gerät. Dies wiederum sorgt für eine verbesserte Reinigung des Wassers. Die Pumpe wird dafür am besten in der Mitte des Teichs platziert.

Pflanzen und Fische einsetzen

Der Garten selbst wird durch seine Pflanzen definiert. Das ist mit dem Gartenteich nicht anders! Auch er braucht Pflanzen, um nicht ein bloßes Wasserloch zu sein. Außerdem reinigen Pflanzen das Wasser, daher sollte an dieser Stelle nicht gespart werden. Kies und Sand sind für den Teichboden sowie für die Uferzonen wichtig, der Rand des Teichs kann später mit Steinen und Holz hübsch gestaltet werden. Die Wasserpflanzen werden in die verschiedenen Tiefzonen des Teichs eingesetzt. Tipp: Je mehr Pflanzen vorhanden sind, desto schwerer wird es für die Algen, denn sie können weniger Nährstoffe für ihr Wachstum bekommen.

Der beste Monat, um die Pflanzen in den Teich zu setzen, ist der Mai, dann wachsen Seerosen, Wasserlilien und ähnliche Pflanzen am besten an. Auch Froschbiss und Krebsscheren sind wunderbar einfache Pflanzen, die den Teich verschönern und leicht anwachsen. Das Beschweren der Pflanzen mit Kies verhindert, dass sie beim anschließenden Einlassen des Wassers aufschwimmen und sorgt dafür, dass die Pflanzen besser anwachsen.

Fische sollten erst in den Gartenteich gesetzt werden, wenn sich die Wassertemperatur ein wenig angepasst hat. Bitte nicht in kaltes Leitungswasser setzen, denn Fische sind empfindliche Tiere. Für kleine Teiche eignen sich unter anderem die folgenden Fische besonders:

  • Elritze
  • Amerikanischer Hundsfisch
  • Chanchito
  • Blaubärtling
  • Koboldkärpfling

Wer jedoch einen großen Gartenteich angelegt hat und diesen Fischen einen entsprechenden Lebensraum bietet, kann unter anderem diese Fische in den Teich einsetzen:

  • Goldschleie
  • Koi
  • Drachenfisch
  • Rotauge
  • Wimpelkarpfen
Für größere Teiche eignen sich unter anderem Koi Karpfen besonders.

Für größere Teiche eignen sich unter anderem Koi Karpfen besonders. (Bild: elenathewise / clipdealer.de)

Gartenteich pflegen: Karbonathärte- und pH-Wert messen

Täglich sollte der pH-Wert des Wassers gemessen werden, der bestenfalls zwischen 7 und 8,5 liegt. Die Messungen sollten im Frühjahr beginnen und sich über die gesamte Teichsaison ziehen. Auch der Karbonathärte-Wert sollte bestimmt werden, denn an ihm hängt ein stabiler pH-Wert. Der Karbonathärte-Wert benennt den Grad der Wasserhärte, entsprechende Messgeräte sind im Handel erhältlich. Der Wert sollte zwischen 6 und 10 dH liegen, wobei das Kürzel für „Grad deutscher Härte“ steht. Wasserflöhe und Rädertierchen können sich nur gut entwickeln, wenn sie wie andere Wasserlebewesen auch gute Bedingungen geboten bekommen. Dabei sind diese Tiere wirklich wichtig, denn sie ernähren sich von Algen und halten deren Ausbreitung in Grenzen.

Gerade im Frühling kann die Karbonathärte oft zu niedrig sein, was an Regen und Schnee liegt. Damit erreicht zu kalkarmes Wasser den Teich und verdünnt das Wasser dort. Der Wert kann bis auf 5 dH oder tiefer sinken, eine Erhöhung ist ab diesem Wert nötig. Spezielle Mineralstoffe sind im handel erhältlich, diese werden zugesetzt und erhöhen den Karbonathärte-Wert.

Teich im Garten für Kinder sichern

Da der Garten auf Kinder ein wirklicher Magnet ist, sollte der Teich entsprechend gesichert werden. Selbst sehr kleine Teiche können schnell zur Lebensgefahr für Kinder werden, denn sie können schon ab einer Wassertiefe von nur drei Zentimetern ertrinken. Der Teich sollte daher schwer zugänglich sein und wird idealerweise nicht an der tiefsten, sondern an der höchsten Stelle des Gartens angelegt. Ein Kind, das stürzt, rollt somit nicht einfach in den Gartenteich hinein. Außerdem kann bei starken Regenfällen überschüssiges Wasser einfach ablaufen.

Möglich ist es auch, durch eine entsprechende Bepflanzung die Kleinen vom Wasser fernzuhalten. Rosen und andere stachelige Pflanzen verhindern, dass die Kinder zu dicht an den Teich gelangen. Auch ein kleiner Zaun kann hilfreich sein. Manche Gartenbesitzer sichern ihren Teich mit einer Art Gitter, das über die Wasserfläche gelegt wird. Dieses Gitter muss aber schwer genug sein, damit die Kinder es nicht einfach anheben können. Möglich ist das auch nur, wenn der Gartenteich nicht allzu groß ist, ansonsten wird das Bewegen des Gitters zum Kraftakt.

Grundsätzlich gilt aber: Wenn Kinder im Haus sind und diese noch nicht schwimmen können, dürfen sie niemals ohne Aufsicht im Garten spielen. Es muss immer jemand ein Auge auf sie haben!

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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