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Garten gießen: Pflanzen gut durch den Sommer bringen

Sie müssen den Garten gießen und wissen nicht so recht, ob morgens oder abends, ob sprengen oder mit der Gießkanne gießen? Die folgenden Tipps helfen Ihren Pflanzen über den nächsten Sommer.

Es ist wichtig, den Boden gut zu durchfeuchten, damit er für Feuchtigkeit aufnahmebereit bleibt.

Es ist wichtig, den Boden gut zu durchfeuchten, damit er für Feuchtigkeit aufnahmebereit bleibt.
(Bild: perutskyi / clipdealer.de)

Im Garten gießen: Lieber einmal weniger

Im Sommer sind sie wieder überall zu sehen: Hobby-Gärtner, die den Garten gießen und dabei mit der Gießkanne allabendlich unterwegs sind. Dabei raten erfahrene Gärtner eher dazu, den Garten lieber einmal weniger zu gießen. Sie meinen damit aber nicht, dass weniger Wasser auf die Pflanzen kommen sollte, sondern dass sie besser einmal richtig gewässert würden und nicht täglich ein bisschen. Es ist wichtig, den Boden gut zu durchfeuchten, damit er für Feuchtigkeit aufnahmebereit bleibt. Die Gemüsepflanzen und Blumen bilden tiefreichende Wurzeln und halten Trockenheit besser stand. Wenn sie hingegen täglich nur wenig Wasser erhalten, wollen die Pflänzchen das bisschen Oberflächenfeuchtigkeit erreichen. Sie bilden nur oberflächliche Wurzeln aus und leiden stärker unter der Trockenheit.

Es scheint, als wäre es gar nicht so einfach, den Garten richtig zu gießen! Daher der Tipp: Gießen Sie im Garten erst dann, wenn die Blumen offensichtlich unter Wassermangel leiden. Hängen die Blätter oder rollen sich ein, muss die Pflanze Wasser bekommen. Viele Zierpflanzen und Blumen müssen aber tatsächlich mit der Gießkanne gegossen werden, weil sie den Rasensprenger nicht vertragen. Ein andauerndes Befeuchten der Blätter kann hier schnell zum Pilzbefall führen. Daher gießen Gärtner Rosen auch eher von unten. Übrigens gilt dies auch für viele Gemüsepflanzen: Gurken und Tomaten vertragen ebenfalls kein Wasser von oben und werden besser unten direkt an der Pflanze gegossen. Damit Sie nur den Fuß der Pflanze erreichen, ist ein Gartenschlauch neben der Gießkanne die beste Wahl. Ziehen Sie dafür einen Gießring um die Pflanze, sodass das Wasser langsam einsickern kann und die Wurzeln erreicht. Andernfalls fließt das Gießwasser meist oberflächlich ab, die Pflanze selbst bekommt kaum noch etwas davon. Wenn Sie korrekt den Garten gießen wollen, sind auch Perlschläuche ideal. Sie verteilen durch feine Sprühstrahlen das Wasser gleichmäßig in der Erde, es gelangt gar nicht erst an die Oberfläche.

Morgens den Garten gießen?

Eine häufige Streitfrage unter Gärtnern betrifft den richtigen Zeitpunkt: Wann sollte ich den Garten gießen? Die beste Tageszeit ist hierfür tatsächlich der frühe Morgen, idealerweise gießen Sie zwischen drei und fünf Uhr. Dann ist es noch nicht so heiß, dass ein Teil des Wassers ungenutzt verdunsten würde. Gleichzeitig wird es aber bald warm, sodass Schnecken von den Gartenpflanzen ferngehalten werden. Diese lieben die Feuchtigkeit und kriechen an frisch gegossene Pflanzen heran. Es ist daher wichtig, den idealen Zeitpunkt zu finden, damit zumindest die Schnecken wegbleiben.
Bei einer automatischen Bewässerung können Sie eine Zeitschaltuhr verwenden. Gießen Sie mit der Gießkanne oder mit dem Schlauch, bleibt Ihnen nur das zeitige Aufstehen. Alternativ kann auch abends gegossen werden, dann allerdings fühlen sich Schnecken über Nacht pudelwohl.

Noch ein Wort zur richtigen Zeit: Bitte niemals in der prallen Mittagssonne gießen! Die Wassertropfen wirken wie eine Lupe und lassen die Blätter der Zierpflanzen an der Stelle verbrennen.

Garten gießen mit Regenwasser

Wenn Sie den Garten gießen und das regelmäßig mit Leitungswasser machen müssen, geht das ins Geld. Sicherlich ist das selbst angebaute Gemüse immer noch günstiger als im Supermarkt, dennoch gibt es billigere und umweltfreundlichere Möglichkeiten. Regenwasser kann aufgefangen und für den Garten in der heißen Jahreszeit verwendet werden. Nutzen Sie dafür Regentonnen am Haus, aus denen Sie dann das Wasser schöpfen können oder mithilfe einer Pumpe abpumpen. Weil dort aber nur rund 300 Liter gesammelt werden, kommen Sie bei einem mittelgroßen Garten nicht allzu weit. Gut, wenn Sie einen Tank in die Erde einlassen können und diesen mit der Regenrinne verbinden! Hier sammeln Sie das Regenwasser, das über eine Pumpe abgenommen werden kann. Sie haben damit praktisch Ihre eigene Wasserversorgung im Garten und noch den Vorteil, dass Sie das für die Gartenpflanzen bekömmlichere Regenwasser nutzen können. Leitungswasser aus dem Schlauch ist für die meisten Gewächse ohnehin viel zu kalt, außerdem ist es in vielen Regionen des Landes zu kalkhaltig. Regenwasser hingegen ist weich, angenehm temperiert und damit besonders gut für Ihre Gartenpflanzen.

Das Problem der Kübelpflanzen

Wenn Sie den Garten gießen, vergessen Sie die Kübelpflanzen nicht! Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit, denn es ist wichtig, dass diese gut mit Wasser versorgt werden. Im Gegensatz zu anderen pflanzen auf dem Beet oder im Garten können Kübelpflanzen keine tiefen Wurzeln bilden und sich damit im Sommer über einen trockenen Tag retten. Sie sind darauf angewiesen, dass sie rechtzeitig genügend Wasser bekommen. Hängekörbe müssen an heißen Tagen sogar zweimal am Tag gegossen werden, die üblichen Kübel mindestens einmal. Dabei gilt, dass Sie umso häufiger gießen müssen, je kleiner der Kübel oder der Topf ist. Übermäßiges Gießen ist jedoch ebenso falsch. Sorgen Sie daher mit einem Ablaufloch im Boden des Kübels für eine ausreichende Drainage.

Garten gießen trotz Regen?

Ist der ersehnte Regen im Sommer endlich gefallen, kann es dennoch sein, dass Sie den Garten gießen müssen. Meist handelt es sich bei einem Sommerregen oder einem Gewitterguss um einen kurzen, heftigen Schauer. Sehr viel Regenwasser fließt dabei einfach ab und sammelt sich an tiefer liegenden Stellen. Die Pflanzen bekommen nur wenig ab. Gerade unter ausladenden Pflanzen ist es dann meist trocken. Doch auch der Gartenboden ist oft nur oberflächlich durchfeuchtet und schon fünf bis sechs Zentimeter tiefer ist alles staubtrocken. So kann es sein, dass Sie trotz des Regens dennoch den Garten gießen müssen. Nehmen Sie sich nach einem Regenschauer die Zeit und schauen Sie nach, ob der Boden gut durchfeuchtet ist. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie die oberflächliche Anfeuchtung gleich nutzen und noch einmal gießen. Der Boden ist nun aufnahmebereit und leitet das Gießwasser schnell nach unten ab. Die Folge: Sie gießen nun besonders effektiv!

Nach dem Gießen oder nach einem Regenschauer sollten Sie Gemüse- und Blumenbeete sorgfältig hacken. Damit sorgen Sie dafür, dass die kleinen Kapillaren im Boden unterbrochen werden, durch die die Feuchtigkeit aus dem Boden wieder verdunsten kann. Außerdem stören Sie damit gleich das Unkraut, das nach dem Guss besonders gut wächst.

Der Rasensprengler sollte mindestens eineinhalb Stunden eine Stelle bewässern können.

Der Rasensprengler sollte mindestens eineinhalb Stunden eine Stelle bewässern können.
(Bild: elenathewise / clipdealer.de)

Den Rasen im Garten gießen

Wenn Sie im Sommer einen grünen Rasen haben wollen, muss dieser natürlich ebenfalls gewässert werden. Hier richten Sie freilich mit dem Schlauch oder mit der Gießkanne nicht viel aus, es sei denn, Ihr Rasen besteht nur aus einem Streifchen Grün. Ansonsten ist der Rasensprenger die beste Wahl. Lassen Sie diesen ausreichend lange Zeit laufen: Er sollte mindestens eineinhalb Stunden eine Stelle bewässern können, damit diese richtig durchfeuchtet wird. Außerdem sollten Sie den Rasen im Sommer nicht zu kurz mähen, denn die Sonne kann ohne die schützenden Halme direkt bis zur Grasnarbe vordringen und diese schädigen. Hitzeschäden werden zwar wieder repariert, wirklich ansehnlich ist der Rasen dann aber in dieser Zeit nicht.

Zusammenfassung: Den Garten gießen und den Sommer genießen

Das Idealbild eines sommerlichen Gartens sieht einen grünen Rasen, blühende Blumen und eine gute Gemüseernte vor. Das ist auch möglich, wenn Sie den Garten bewässern und dabei die folgenden Punkte beachten:

  • nicht zu wenig gießen, besser einmal richtig durchfeuchten
  • zwischen drei und fünf Uhr morgens gießen
  • möglichst Regenwasser verwenden
  • empfindliche Pflanzen nicht von oben gießen
  • auch nach einem Regenschauer ausladende Pflanzen gießen
  • nach dem Gießen hacken
  • Beete mulchen, um Feuchtigkeit im Boden zu halten
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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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