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Garten kindgerecht gestalten: Tipps und Tricks im Ratgeber

Um einen Garten kindgerecht zu gestalten, hilft es, ihn mit Kinderaugen zu betrachten. Dort steht eine interessante Flasche (mit leider giftigem Inhalt), hier eine hübsche Pflanze zum Naschen (ebenfalls giftig). Selbst der Zaun kann gefährlich werden.

Ein Garten, der kindgerecht ist, muss über eine belastbare Rasenfläche verfügen.

Ein Garten, der kindgerecht ist, muss über eine belastbare Rasenfläche verfügen.
(Bild: iriana88w / clipdealer.de)

Garten kindgerecht gestalten: Adieu, englischer Rasen!

Wenn Sie den Garten kindgerecht gestalten wollen, verabschieden Sie sich bitte ganz schnell von der Idee, dass der Rasen immer schön gleichmäßig kurz und grün ist, dass die Beete mit allem bepflanzt werden, was Ihnen gefällt und dass alles ordentlich und aufgeräumt ist. Eine Familie mit Kindern besitzt eher einen Garten, der über einen kleinen Spielplatz verfügt, über Pflanzen, die zum Naschen zwischendurch taugen und über Arbeitsgeräte zum Gärtnern in verschiedenen Größen. In der Regel ist direkt erkennbar, ob es sich um einen Garten handelt, der Rentnern ohne Enkelkinder gehört oder um einen Garten, der kindgerecht und familientauglich ist.

Wichtig: Ein Garten, der kindgerecht ist, muss über eine belastbare Rasenfläche verfügen. Spiel- oder Sportrasen ist gegenüber dem typischen Zierrasen vorzuziehen, denn er ist robust und hält dem täglichen Fußballspielen stand. Fein säuberlich abgesteckte Beete? Brauchen Sie nicht, die Grenzen der Beete werden beim Toben gern mal übersehen. Es kann aber eine Lösung sein, bei einem ausreichend großen Garten eine Grenze zwischen Gemüsegarten (und/oder Blumengarten) und Spielbereich zu ziehen. Ein kleiner Zaun kann eine optische Begrenzung schaffen, darf aber nicht über spitze Pfeiler oder Latten verfügen. Ein halbhoher Wildzaun ist ideal, denn er gibt nach, falls ein Kind auf ihn fällt, und kann sogar mit Rankpflanzen verschönert werden.

Doch es gilt nicht nur, den Garten mit tollen Ideen zu einem Platz zu machen, an dem sich Jung und Alt wohlfühlen. Auch der Sicherheitsaspekt darf nicht vergessen werden. Ein Gartenteich ist toll, auch die bunten Fische mögen interessant sein. Doch ein kleines Kind kann in einer Pfütze ertrinken. Möchten Sie den Nachwuchs nicht in jeder Sekunde unter Kontrolle halten, sollten Sie auf Wasser im Garten verzichten. So etwas können Sie später ergänzen, wenn die Kinder größer sind und bereits schwimmen können. Tipp: Auch eine Regentonne bietet genügend Wasser zum Ertrinken, wenn ein Kind dort hineinfällt! Sichern Sie Wasser daher immer und decken Sie die Regentonne am besten ab. Das schützt auch Insekten vor dem Ertrinken und Sie tun Kind und Natur etwas Gutes.

Fluchtgefahr vermeiden: Den Garten kindgerecht einzäunen

Die Entdeckerfreude ist groß und der eigene Garten nicht groß genug: Schnell sind Kinder auf das Nachbargrundstück entwischt oder schlüpfen durch die Hecke zur Straße. Wenn Sie den Garten kindersicher gestalten wollen, gehört auch eine sichere Einfriedung dazu. Eine Hecke ist keine sichere Begrenzung! Diese Punkte lassen einen Zaun kindersicher werden:

  • keine Querlatten oder zu niedrige Zäune setzen, Kinder klettern einfach drüber
  • keine Spitzen an den oberen Zaunenden
  • Mindesthöhe von 1,40 m einhalten
  • Hecken durch Wildzaun oder Maschendraht sichern
  • Holzzäune regelmäßig auf Defekten kontrollieren (und auf Splitter oder herausschauende Nägel)
  • Spitzen von Stabmattenzäunen zum Beispiel mit Korken abmildern

Es geht natürlich nicht darum, den Zaun so zu gestalten, dass den Kindern eine Art Gefängnis präsentiert wird. Sprechen Sie zusätzlich mit Ihren Kindern über die Gefahren, die sich durch ein Überschreiten der Grundstücksgrenze ergeben. Ansonsten gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Es grünt so grün: Garten kindgerecht bepflanzen

Kinder wollen einen Spielplatz haben und sich austoben können. Sie brauchen im Garten daher genügend Platz für das Mini-Fußballfeld, den Sandkasten und ein paar Klettergeräte oder die Schaukel. Es macht aber auch der ganzen Familie Spaß, wenn Sie die Kinder im Garten mit einbeziehen. Dabei gilt, dass giftige Pflanzen im Garten mit Kindern nichts verloren haben, denn so schnell, wie ein Kind etwas in den Mund steckt, kann niemand reagieren. Viele sehr hübsche Blumen und Büsche mit bunten Blättern und farbigen Beeren sehen toll aus, sind aber hochgiftig. Bitte vor dem Pflanzen erkundigen und den vorhandenen Pflanzenbestand unbedingt überprüfen! Folgende Pflanzen sind für Kinder giftig:

  • Akelei
  • Buchsbaum
  • Christrose
  • Efeu
  • Eibe
  • Eisenhut
  • Fingerhut
  • Hyazinthe
  • Kirschlorbeer
  • Maiglöckchen
  • Narzisse
  • Pfingstrose
  • Tollkirsche
  • Tulpe

Natürlich gibt es noch weitere giftige Pflanzen, die obige Liste stellt nur eine Zusammenstellung der am häufigsten in hiesigen Gärten vorkommenden Arten dar, die nicht kindgerecht sind.

Ansonsten ist ein Garten kindgerecht, wenn der Kleinen dazu einlädt, die Natur zu entdecken. Ein Bereich des Gartens kann als Wildwiese angelegt sein, auf der sich Insekten aller Art tummeln. Hier lernen die Kinder, wie die Tiere leben, was sie brauchen und sie können diesen sogar im Sommer Wasser zur Verfügung stellen und den Tierchen damit helfen. Kindern wird damit schon früh ein wenig Verantwortung für die Natur, in der sie leben, beigebracht.

Wichtig beim Gärtnern mit Kindern ist überdies, dass diese zum einen eigenes Gartenwerkzeug in der passenden Größe bekommen, zum anderen einen Platz, an dem sie ihre Ideen ausleben können. Vielleicht findet sich eine Möglichkeit für ein eigenes Beet? Dieses gestalten sie dann mit schnell wachsenden Pflanzen: Tomaten und Mais, Kresse und Möhren können selbst angepflanzt werden und werden später von den Kindern nebenbei vernascht. Auch andere Pflanzen können zusammen angebaut werden, durch diese lernen die Kleinen die mögliche Nutzung derselben. Beispiele dafür sind Fenchel (zum Essen und als Tee gegen Bauchschmerzen), Liebstöckel (als Maggikraut zum Würzen bekannt) und Echte Kamille (für Tee). Auch Minze, Petersilie und Zitronenmelisse sind ideale Pflanzen für Kinder.

Gärtnern Sie mit den Kindern zusammen und lassen sie diese nicht auf sich gestellt. Auch wenn die Kleinen einmal keine Lust haben, sich um ihr Beet zu kümmern, sollte nicht alles vertrocknen müssen. Das Ausmaß Ihrer Hilfe ist vom Alter der Kleinen abhängig, denn größere Kinder (ab ca. 10 Jahre) können schon eigenverantwortlich ein Beet versorgen.

Soll der Spielplatz kindgerecht sein, kann auch ein Trampolin aufgestellt werden.

Soll der Spielplatz kindgerecht sein, kann auch ein Trampolin aufgestellt werden. (Bild: martinan / clipdealer.de)

Spielgeräte kindgerecht im Garten aufstellen

Die Tipps für einen kindgerechten Garten beinhalten natürlich auch das Aufstellen von Spielgeräten. Diese gehören einfach dazu und sollten auf jeden Fall besonders stabil sein. Sie müssen hier nicht versuchen, einen städtischen Spielplatz nachzubauen, ein bis zwei Spielgeräte reichen neben dem Sandkasten aus. Wichtig: Die Schaukel sollte für zwei Kinder Platz bieten, damit Ihr Kind auch einmal einen Spielgefährten einladen und mit diesem toben kann, wenn es keine Geschwister hat. Ein Schaukelturm besitzt meist noch eine kleine Klettermöglichkeit mit Leiter und Netz. Ist Ihr Kind noch klein, verzichten Sie auf die Leiter oder verhindern Sie mit einer Sperre, dass das Kind dort hinaufgelangen kann. Kleine Kinder bekommen spezielle Schaukelsitze, größere Kinder Sitzbretter aus Holz oder Gummi.

Auch ein Klettergerüst gehört natürlich dazu, wobei Sie dieses selbst bauen und kindgerecht gestalten können oder Sie kaufen ein fertiges Gerüst. Bauen Sie selbst, können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen und eine Art Baumhaus mit verschiedenen Ebenen und Gängen errichten. Achten Sie auf die Verwendung hochwertigen und imprägnierten Holzes, damit die Arbeit nicht schon bald umsonst war, weil die Witterung „zugeschlagen“ hat. Wichtig ist überdies, dass das Holz splitterfrei ist, um Verletzungen vorzubeugen.

Soll der Spielplatz kindgerecht sein, kann auch ein Trampolin aufgestellt werden. Bauen Sie dieses dort auf, wo es separat steht und sichern Sie es mit einem Netz. Damit kann Ihr junger Hüpfer sorglos auf- und abspringen und nicht herunterfallen. Kontrollieren Sie das Trampolin mitsamt Netz und Sprungtuch aber regelmäßig auf eventuelle Beschädigungen.

Ein aufblasbares Planschbecken ist im Sommer kindgerecht und lädt je nach Größe die ganze Familie zum Toben ein. Ein Pool sollte erst zum Einsatz kommen, wenn das jüngste Kind im Haushalt schwimmen kann. Ist der Pool bereits vorhanden, sollten Sie immer daran denken, diesen zu sichern. Eine Abdeckplane, die ausreichend stabilisiert ist, schützt das Kind davor, ins Wasser zu fallen. Auch der Gartenteich muss entsprechend geschützt werden, hierfür gibt es verschiedene Ideen und Möglichkeiten. Gestalten Sie den Garten kindgerecht, wenn Sie sorgen- und unfallfrei leben und die Natur gemeinsam genießen wollen!

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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