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Grundriss und Aufteilung der Räume: Von Anfang an weitsichtig planen

Wer sich in den eigenen vier Wänden später wohlfühlen möchte, muss Grundriss und Aufteilung der Räume richtig planen. Dazu bedarf es Überlegungen zur eigenen familiären Situation und zur Zukunftsplanung.

Bei der Aufteilung von Küche, Bad, Wohnraum und Kinderzimmer muss man auch an die Zukunft denken.

Bei der Aufteilung von Küche, Bad, Wohnraum und Kinderzimmer muss man auch an die Zukunft denken.
(Bild: bialasiewicz / clipdealer.de)

Grundriss und Aufteilung der Räume: Vorausschauend planen

Wer Grundriss und Aufteilung der Räume des Hauses plant, geht meist sehr enthusiastisch vor und bedenkt die Tücken des Alltags nur wenig. Wenn sich allerdings die Familienmitglieder in einer Reihe vor dem verschlossenen Bad anstellen müssen, wenn die Kinder mangels Stauraum über ihre Spielzeuge stolpern oder die Küche zum Arbeitszimmer wird, ist etwas grundsätzlich schiefgelaufen. Das Haus wurde falsch geplant, was leider viel häufiger vorkommt, als man annehmen möchte. Es gilt daher, bei Grundriss und Aufteilung von Küche, Bad, Wohnraum und Kinderzimmer auch an die Zukunft zu denken. Wird sich die Zahl der Familienmitglieder noch erhöhen? Soll ein Raum später noch veränderbar sein? Ist eine zusätzliche Wohnung (Einliegerwohnung) gewünscht? Diese und weitere Fragen sollte sich ein Bauherr stellen. Dazu kommt, dass er verschiedene Formen des Grundrisses berücksichtigen muss.

Rein mathematisch betrachtet ist der runde Grundriss die beste Variante. Doch niemand baut ein rundes Haus, auch wenn hier Fläche und Umfang in einem sehr günstigen Verhältnis zueinander stehen. Die Lösung für das Problem: Bei der Planung von Grundriss und Aufteilung der Räume wird auf kleine Flure gesetzt, sodass die eigentlichen Nutzräume so groß wie möglich ausfallen können. Da sie keine runden Häuser bauen können, mögen es Architekten daher rechteckig bis quadratisch, eine Wohnung in dieser Form lässt sich gut aufteilen.
Wichtig ist dabei vor allem die Größe der Räume. Kinder brauchen einen Rückzugsort, an dem sie ihr Spielzeug auch mal aufgebaut stehen lassen können. Wer im Home Office tätig sein möchte, braucht ein Arbeitszimmer. Die Küche sollte groß genug sein, damit hier alle zusammensitzen können. Zu klären ist dabei, ob es sich um eine offene Küche handeln soll oder ob Küche und Wohnzimmer durch Wände voneinander getrennt sein müssen. Hier darf jeder Bauherr seine individuellen Vorlieben mit einbringen. Tipp: Im Vorfeld sollten verschiedene Skizzen entstehen, die immer wieder überarbeitet werden können. So lässt sich schon bald der individuell beste Grundriss finden.

Bitte bei der Planung von Grundriss und Aufteilung der Räume berücksichtigen: Das Haus sollte besser in Richtung Süden ausgerichtet sein. So kann viel Tageslicht in jeden Raum gelangen, der seine Fenster dort hat. Außerdem spart diese Ausrichtung Heizkosten, weil die Sonne die Räume besser erwärmen kann. Vor allem Kinder- und Wohnzimmer sollten nach Süden oder Westen ausgerichtet sein, Vorratskammern können auch in nördlicher Richtung liegen. Küche und Schlafzimmer hingegen werden optimal in Richtung Osten geplant, denn hier lässt sich die aufgehende Sonne beobachten, was das Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden verbessert. Tipp: Auf eine gute Isolierung der Fenster achten, vor allem, wenn diese sehr groß sind. Ansonsten geht über die Fensterfläche zu viel Wärme verloren.

Grundriss und Aufteilung: Allgemeine Planungstipps

Neben der Ausrichtung, die für das Haus wichtig ist, spielen bei den Festlegungen zu Grundriss und Aufteilung der Räume viele weitere Punkte mit hinein. So sollen die Wege zwischen den einzelnen Räumen kurz sein, vor allem zwischen Schlaf- oder Ankleidezimmer und Bad sowie zwischen Küche und Speisekammer. Um kurze Wege zu gewährleisten, sollte der Hauswirtschaftsraum dort sein, wo die Schmutzwäsche anfällt. Wenn also das Familienbad in der zweiten Etage ist, sollte sich dort auch die Waschmaschine befinden. Alternativ kann ein Abwurfschacht eingeplant werden, durch den die Wäsche einfach nach unten zu befördern ist. Wer Kinder hat, sollte diesen Schacht allerdings gut sichern, damit er nicht zur Gefahrenquelle für die Kleinen wird.

Grundriss und Aufteilung müssen überdies den Ansprüchen der Menschen genügen, die hier in der Wohnung leben sollen. Dabei gilt: Die momentanen Ansprüche müssen ebenso berücksichtigt werden wie die Ansprüche, die sich in Zukunft noch ergeben werden. Sind noch Kinder geplant? Dann bitte einen Raum mehr einplanen, der, sollte er nicht für den Nachwuchs genutzt werden, auch ein Gäste- oder Arbeitszimmer werden kann.
Soll das Haus später ein Mehrgenerationenhaus sein? Dann sollte eine zusätzliche Wohnung entstehen. Entweder, die Großeltern ziehen später in die Einliegerwohnung auf dem Dach oder die Familie selbst zieht nach oben. In jedem Fall ist es sinnvoll, wenigstens einen Bereich barrierefrei zu gestalten.

Grundsätzlich sollten in einem Haus mindestens zwei Bäder eingeplant werden.

Grundsätzlich sollten in einem Haus mindestens zwei Bäder eingeplant werden.
(Bild: bialasiewicz / clipdealer.de)

Grundriss und Aufteilung der Zimmer: Was ist noch wichtig?

Die ersten Skizzen zu Grundriss und Aufteilung der Zimmer sind meist noch sehr von idyllischen Vorstellungen und weniger vom praktischen Nutzen geprägt. Hier gibt es meist wenige Wände und somit so manchen offenen Raum, der sich später als hinderlich herausstellen wird. Denn eines ist klar: Wenn eine Familie in dem Haus wohnt, will jeder auch einen Rückzugsort haben. Ist dieser nicht gewährleistet, leidet das Wohlbefinden und letzten Endes der Familienfrieden. Somit gilt es, bei der Planung von Grundriss und Aufteilung der Räume nüchtern an die Sache heranzugehen bzw. davon auszugehen, dass nicht immer alle direkt zusammen sein wollen. Zudem ist wichtig zu berücksichtigen, dass vor allem in größeren Familien die akustische Belastung sehr groß sein kann, daher sollte auf eine entsprechende Trennung geachtet werden. Kein Raum muss schallisoliert sein, aber ein wenig Ruhe tut allen gut.

Außerdem verändern sich die Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder. Kleine Kinder wollen gern in der Nähe der Eltern sein, außerdem ist es sinnvoll, die Wege zum Kinderzimmer kurz zu halten, wenn der Nachwuchs noch klein ist. Meldet sich dieser in der Nacht, muss Mama oder Papa schlaftrunken nicht auch noch eine Treppe überwinden, um den Zwerg zu trösten. Anders sieht es aus, wenn die Kleinen größer werden. Teenager wollen eher ihre Ruhe und begrüßen die Tatsache, wenn ihr eigener Raum am anderen Ende des Hauses liegt. Jugendliche wollen Abstand zu den Eltern und können daher gut in der oberen Etage untergebracht werden. Bei der Planung von Grundriss und Aufteilung sollte dieser Aspekt berücksichtigt werden. Wenn eine Renovierung des Hauses ansteht (was bei Familien mit kleinen Kindern meist nach ca. zehn Jahren der Fall ist), kann bei entsprechender Grundplanung das Kinderzimmer nach oben verlagert werden. Das Wohnen auf verschiedenen Etagen kann den Familienfrieden unglaublich stark beeinflussen!
Außerdem sind diese Tipps für die Planung des Grundrisses hilfreich:

  • Besser kein Büro neben dem Kinderzimmer
    Wenn ein Raum verfügbar ist, der sich etwas weiter entfernt vom Kinderzimmer befindet, ist dieser für das Arbeitszimmer perfekt. So wird die Konzentration auch dann nicht gestört, wenn die Kleinen lautstark spielen oder toben. Vielleicht kann das anfängliche Arbeitszimmer in der oberen Etage auch später zum Jugendzimmer werden. Ist solch ein Tausch baulich möglich, werden damit hohe Umbaukosten gespart.
  • Lieber ein zusätzliches Bad
    Vor allem Familien kennen das Problem: Es gibt immer zu wenig Bäder. Grundsätzlich sollten in einem Haus wenigstens zwei Bäder eingeplant werden, wobei eines als Gästebad genutzt werden kann. Für einen Haushalt mit vier Personen sollten mindestens zwei Toiletten vorhanden sein, vor allem dann, wenn Kinder mit einziehen.
  • Individueller planen
    Grundriss und Aufteilung der Wohnung sahen früher vor, dass sich die oberen Räume eines Hauses für das Schlafen, die unteren für das Wohnen eignen sollten. Jeder Bauherr sollte sich fragen, ob er dieser klassischen Aufteilung folgen will oder ob eine individuelle Gestaltung nicht viel sinnvoller ist. Welcher Raum wie genutzt wird, wohin die Fenster zeigen und ob ein separates Musikzimmer gewünscht wird, sollte jeder für sich festlegen. In Zusammenarbeit mit dem Architekten oder Bauingenieur entsteht ein Haus, das den individuellen Bedürfnissen der Bauherrenfamilie gerecht wird und das in allen Punkten.
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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Architektur, Hausbau, Ratgeber

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