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Besichtigung der neuen Wohnung: Wichtige Tipps für den Termin

Endlich, eine Wohnung ist gefunden, die zumindest der Beschreibung nach den eigenen Ansprüchen genügt. Nun steht die Besichtigung an, die wie jeder wichtige Termin gut vorbereitet sein will.

Die Besichtigung ist wie ein Termin, der als ein Vorstellungsgespräch zu werten ist.

Die Besichtigung ist wie ein Termin, der als ein Vorstellungsgespräch zu werten ist.
(Bild: kzenon / clipdealer.de)

Besichtigung: Wichtige Fragen klären

Die Besichtigung ist weit mehr als nur eine Möglichkeit, sich die in der Anzeige beschriebene Wohnung genauer anzusehen. Es ist vielmehr ein Termin, der wie ein Vorstellungsgespräch zu werten ist. Hier lernen sich künftiger Mieter und Vermieter kennen. Es ist zwar möglich, dass nur der Makler die Besichtigung durchführt, doch wenn möglich, sollte immer Wert darauf gelegt werden, dass der Vermieter mit anwesend ist. Wird die Wohnung oder das Haus durch eine Wohnungsverwaltung angeboten und agiert diese im Auftrag des Vermieters, ist die jeweilige Kontaktperson meist auch später als Ansprechpartner greifbar. Ganz wichtig: Die Chemie muss stimmen! Passt es zwischen den Menschen nicht, wird der neue Mieter auch mit der Wohnung nicht auf Dauer glücklich werden.

Bei der Wohnungsbesichtigung sollen auf der einen Seite alle noch offenen Fragen geklärt werden, denn es gibt immer Dinge, die auch in einer ausführlichen Wohnungsannonce nicht zu finden waren. Die Zeit der Besichtigung sollte aber auch genutzt werden, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. In der Regel gibt es viele Bewerber auf eine Wohnung und damit muss das gesamte Auftreten passen. Wie heißt es so schön? „Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck!“ Die Weichen für einen positiven ersten Eindruck werden bereits bei der ersten Kontaktaufnahme gestellt.

Besichtigung vorbereiten: Kontakt zum Vermieter aufnehmen

Nicht immer ist der Vermieter die richtige Ansprechperson, oft ist es auch der Makler, der für Fragen und für die Besichtigung zur Verfügung steht. Einer der wichtigsten Tipps für die Wohnungsbesichtigung: Es kommt auf das Tempo an! Termine zur Besichtigung einer Immobilie sind meist rasch ausgebucht, gerade in gefragten Wohnlagen ist ein derartiger Termin ein wahrer Glücksfall. Um den Kontakt herzustellen, sollte der in der Anzeige angegebene bevorzugte Weg gewählt werden: Telefon, E-Mail oder Kontaktformular, eine Variante wird meist favorisiert. Geht aus der Anzeige nichts hervor, ist eine E-Mail immer eine gute Wahl. Hierin können bereits die ersten wichtigen Informationen genannt werden, der Vermieter wird direkt angesprochen. Besonders relevant sind die folgenden Hinweise:

  • Den Vermieter oder Makler unbedingt mit Namen ansprechen!
  • Die Angabe, um welche Wohnung es geht, muss so genau wie möglich sein.
  • Interessenten sollten in der E-Mail erwähnen, warum genau diese Wohnung die richtige ist.
  • Informationen zur eigenen Person geben, diese in zwei bis drei Sätzen zusammenfassen.
  • Freundlich um einen Termin für die Besichtigung bitten. Dabei auch eine Zeit nennen, zu der es besonders gut passend würde.
  • Höfliche Grußformel als Abschluss verwenden.

Sollte der Vermieter oder Makler antworten, muss er so schnell wie möglich eine erneute Antwort erhalten. Wichtig: Die beste Zeit für eine Wohnungsbesichtigung ist tagsüber, wenn es noch richtig hell ist. Im Licht der Dämmerung oder gar bei Lampenlicht sind Mängel in der Wohnung oft nicht erkennbar.

Besichtigung geplant: Gute Vorbereitung ist alles

Wie immer im Leben gilt, dass eine gute Vorbereitung besonders wichtig ist. Ein potenzieller Mieter weiß dann besser, worauf er achten und was er fragen wollte. Dabei sollte klar sein, welche Informationen für die eigene Entscheidung relevant sind und was diese in die eine oder in die andere Richtung beeinflussen kann. Die Planung beginnt dabei sogar schon bei der Vereinbarung eines Termins zur Besichtigung. Diese Tipps helfen bei der Vorbereitung:

  • Einzeltermin
    Oft werden Termine vereinbart, bei denen wahre Menschenmassen durch die zu besichtigende Wohnung strömen. Auf individuelle Fragen kann hier nicht mehr Bezug genommen werden, außerdem hat niemand die nötige Ruhe, um mögliche Fehler und Mängel in der Wohnung oder im Haus zu erkennen. Interessenten sollten daher immer versuchen, einen Einzeltermin zu bekommen. Damit ist ein persönliches Gespräch, bei dem ein guter Eindruck hinterlassen werden kann, deutlich einfacher zu realisieren. Außerdem: Wer selbst mit dem Vermieter spricht, bleibt besser in dessen Gedächtnis als jemand, der nur ein Gesicht in der anonymen Masse ist.
  • Zeit
    Dass eine Besichtigung bei Tageslicht die beste Wahl ist, wurde bereits angesprochen. Doch auch die Uhrzeit selbst ist wichtig. Der Grund: Wer die Zeit direkt nach Feierabend als Besichtigungstermin wählt, kann damit rechnen, dass viele Hausbewohner bereits zu Hause sind. So ergibt sich ein guter Einblick in den vorhandenen Lärmpegel und in übliche Alltagsgeräusche. Außerdem ist wichtig, ob sich in der Nähe große Lärmquellen wie Bahngleise oder eine Autobahn befinden.
  • Fragen vorbereiten
    Meist fallen einem Leser einer Wohnungsanzeige viele Fragen ein, die dann aber bei der Besichtigung allesamt vergessen sind. Daher sollten alle Fragen notiert werden, die im Laufe der Zeit bis zum Besichtigungstermin auftreten.
  • Begleitperson
    Wer die Wohnung oder das Haus selbst nicht mieten möchte, ist ein neutraler Beobachter. Diesem fallen eher Dinge auf, die demjenigen, der die Immobilie mit einem eher verträumten Blick betrachtet, nicht ins Auge stechen. Daher sollte eine Begleitperson mit zur Besichtigung genommen werden. Mit dieser lassen sich nach dem Termin auch alle Eindrücke noch einmal reflektieren.
  • Zollstock
    Zum Termin bitte unbedingt einen Zollstock mitnehmen und die in der Immobilienbeschreibung getätigten Aussagen zur Wohnfläche überprüfen! Nicht immer stimmen diese Angaben, außerdem lässt sich so direkt vor Ort überprüfen, ob die eigenen Möbel überhaupt dort Platz finden können.
  • Unterlagen
    Zur Besichtigung sollten verschiedene Unterlagen mitgenommen werden. Dazu zählt die Bonitätsauskunft, die in Form eines Einkommensnachweises oder durch eine Schufa-Auskunft dargestellt werden kann. Der vorige Vermieter kann eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ausstellen, die als Nachweis für die pünktlichen Mietzahlungen dienen kann. Wer noch sehr jung ist und zum Beispiel für die Dauer der Ausbildung eine Wohnung sucht, kann auch eine Bürgschaftserklärung der Eltern beibringen.

Wichtige Fragen beim Besichtigungstermin

Bei einer Wohnungsbesichtigung wird zuerst der Vermieter oder Makler einiges zur Wohnung erzählen, danach können Fragen gestellt werden. In diesem Rahmen ist es wichtig, einen umfassenden Eindruck von dem Objekt zu bekommen und gleichzeitig ein positives Bild von sich selbst zu zeichnen. Das eigene Interesse an der Wohnung sollte unbedingt deutlich werden. Außerdem sind die Umstände zu klären: Warum sind die vorigen Mieter ausgezogen? Sind Haustiere erlaubt? Gibt es einen Hausmeister? Was sind besondere Pflichten? Bitte unbedingt bei der Wohnungsbesichtigung berücksichtigen: Keine Zusagen machen und auch nichts unterschreiben! Ein seriöser Vermieter verlangt so was ohnehin nicht.
Außerdem sollte es erlaubt sein, Fotos von den Räumlichkeiten zu machen. Sie dienen als wichtige Gedächtnisstütze und können dazu beitragen, sich später zu entscheiden. Bitte nicht hetzen lassen, die Besichtigung braucht Zeit!

Nach der Besichtigung in Kontakt bleiben

Nach der Besichtigung gilt es, unbedingt in Kontakt zu bleiben. Hierfür reicht es schon, sich noch einmal beim Makler oder Vermieter für den Termin zu bedanken und das Interesse noch einmal zu verdeutlichen. Das gilt natürlich nur, wenn die Besichtigung als Erfolg verbucht werden kann und nicht im Nachhinein Zweifel an der Wohnung aufkommen. Wichtig: Sollte es zu einer Absage seitens des Vermieters kommen, ist dies in der Regel keine persönliche Angelegenheit. Auf eine derartige E-Mail kann dennoch geantwortet werden, indem man sich als Interessent für die Zeit des Besichtigungstermins bedankt. Frei nach dem Motto: Man sieht sich immer zweimal im Leben! Besteht eine hinreichende Sympathie zum Makler, kann es durchaus möglich sein, dass dieser binnen kurzer Zeit weitere Angebote parat hat, die er offerieren kann. Insofern kann es hilfreich sein, in Kontakt zu bleiben. Eventuell kann der Makler auch Empfehlungen zu anderen Wohnungen geben.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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