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Tipps für den Hausbau: Sparen leicht gemacht

Der Traum von den eigenen vier Wänden könnte so schön sein, wenn er nicht so teuer wäre! Tipps zum Sparen beim Hausbau sind daher immer willkommen.

Fehler, die anfänglich gemacht werden, sind später oft nur kostenintensiv zu korrigieren.

Fehler, die anfänglich gemacht werden, sind später oft nur kostenintensiv zu korrigieren.
(Bild: chroma / clipdealer.de)

Tipps zum Hausbau: Schon bei der Planung sparen

Viele Bauherren suchen nach Tipps, wie sie beim Hausbau sparen können. Irrtümlicherweise wird häufig davon ausgegangen, dass sich bereits beim Rohbau viel Geld einsparen ließe. Doch das ist falsch, denn der Rohbau für das Eigenheim macht ohnehin nur rund ein Drittel der Gesamtkosten des Bauvorhabens aus. Vielmehr ist es der Innenausbau, der später finanziell arg zu Buche schlägt. Es lohnt sich daher kaum, um jeden Cent zu feilschen, solange es sich nur um den Rohbau handelt.

Viel wichtiger ist hingegen die Planung, denn Fehler, die anfänglich gemacht werden, sind später oft nur kostenintensiv zu korrigieren. Bitte unbedingt einen Fachmann mit der Planung zurate ziehen, denn der Architekt oder Bauingenieur kennt sich mit allen Details rund um den Bau des Eigenheims bestens aus. Eine professionelle Planung ist Gold wert!
Bauherren sollten überdies nicht gerade beim Thema Energie den Rotstift ansetzen. Wärmedämmung und moderne Heizungssysteme mögen auf den ersten Blick unglaublich teuer sein, doch ihre Mehrkosten amortisieren sich binnen weniger Jahre. Außerdem sind höhere Förderungen möglich, wenn das neu zu errichtende Eigenheim zum Beispiel den Standard eines Energieeffizienzhauses 55 erreicht und somit ein hoher Tilgungszuschuss durch die KfW genutzt werden kann.

Bauherren sollten überdies die Tipps zum Hausbau vom Experten beherzigen: Bitte nicht an der Qualität der Baustoffe sparen! Lieber in hochwertiges Material investieren und unter den entsprechenden Angeboten nach Schnäppchen und guten Angeboten schauen. Das gilt auch für den Handwerker selbst: Beim Hausbau lieber auf den Profi setzen und eine hochwertige Arbeit erhalten, die keinerlei Nacharbeiten bedarf als auf billige Pfuscherei.

Tipps zum Grundstück: Schon vor dem Hausbau sparen

Bevor der Hausbau starten kann, muss erst einmal das passende Grundstück gefunden werden. Bauherren können auch hierbei Kosten sparen, wenn sie nicht auf das erstbeste Grundstück setzen, das im Angebot ist. Es muss auch nicht das größte Grundstück sein, denn auch auf weniger Quadratmetern lässt es sich hervorragend bauen. Wichtiger als die Grundstücksgröße ist dafür der Grundriss des künftigen Hauses, weil von ihm direkt die Wohnqualität abhängt. Experten raten zu einer Grundstücksgröße von ca. 400 m² für ein Einfamilienhaus.
Um beim Bauen sparen zu können, ist es ratsam, vor allem auf die Lage des Grundstücks zu achten. Begehrte Lagen sind deutlich teurer als Randlagen oder ein Grundstück in einem Vorort. Nachteilig sind sicherlich die weniger gute Infrastruktur und die damit verbundenen längeren Wege zur Schule, zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen. Dennoch: Wer nicht mitten in der Stadt wohnen möchte, kann beim Grundstückskauf teilweise mehrere 10.000 Euro sparen.
Wichtig: Jedes Grundstück muss auf seine Bodenbeschaffenheit und Tragfähigkeit hin überprüft werden.

Tipps zum Hausbau: Lieber keinen Keller bauen?

Um die Kosten für das Haus so gering wie möglich zu halten, kann auf den Keller verzichtet werden. Das gilt vor allem in Regionen, in denen der Grundwasserspiegel sehr hoch ist. Dies würde zur Folge haben, dass eine extrem starke Abdichtung der Wände und des Bodens eines Kellers nötig wäre, was wiederum die Kosten für den Bau stark in die Höhe treiben würde. Wer nicht unbedingt ein eine Vollunterkellerung benötigt, weil er zum Beispiel die Heizungsanlage dort unterbringen oder eine Waschküche einrichten möchte, kann auch auf eine Teilunterkellerung ausweichen oder gänzlich auf den Keller verzichten. Damit lassen sich fünfstellige Beträge einsparen.

Tipps zum Hausbau: Die Hausgröße als Sparfaktor

Wie viel Wohnfläche wird wirklich benötigt? Für einen Haushalt mit vier Personen reichen in der Regel 100 m² Wohnfläche aus. Als Faustregel gilt, dass jeder Quadratmeter Wohnfläche mit rund 1.500 Euro angesetzt werden muss. Ein großes Eigenheim mag zwar toll sein, kostet aber auch entsprechend Geld und wer sich das nicht leisten kann, muss auf Wohnfläche verzichten. Das heißt aber nicht, dass auch auf Wohnkomfort verzichtet werden muss. Gerade die Flure bieten hier sehr viel Spielraum, denn diese werden oft zu großzügig geplant, was wiederum zulasten der Wohnfläche der Nutzräume geht.
Das Haus sollte quaderförmig sein, dann ist der Hausbau am günstigsten. Erker werden gern integriert, erhöhen aber die Kosten deutlich. Wichtige Tipps zum Sparen richten sich auch an den Energiehaushalt: Ein Haus sollte immer in Richtung Süden ausgerichtet sein, das bedeutet, dass die Wohnräume in dieser Himmelsrichtung liegen sollten. Der Grund: Damit sinken die Heizkosten, denn die längere Sonneneinstrahlung bewirkt, dass sich die Räume stärker aufheizen. Auch der Balkon bietet Einsparpotenzial, wenn er auf Säulen statt freitragend konstruiert wird.
Auch die folgenden Tipps helfen, den Hausbau günstiger werden zu lassen:

  • Bei Fassaden und Außenwänden sparen
    Eine Holzverschalung oder ein Wärmedämmverbundsystem ist deutlich günstiger als eine Fassade aus Klinkern. Bis zu 20.000 Euro lassen sich hiermit einsparen! Für ein einschaliges Mauerwerk ist vor allem Porenbeton geeignet, denn er bietet sehr gute Eigenschaften für die Wärmedämmung.
  • Dach günstiger werden lassen
    Ein Sattel- oder Pultdach ist am günstigsten, wer also viel sparen möchte, sollte eher auf eine einfache Dachform setzen. Bis zu 15.000 Euro lassen sich damit einsparen.
  • Wände sparsam bauen
    Der Grundriss eines Hauses kann sich durch familiäre Veränderungen anpassen müssen. Gut, wenn einige Wände nicht tragend sind und sich daher verändern lassen. Gipskarton ist deutlich günstiger als Mauerwerk aus Stein.
  • Sparen bei Decken
    Massiver, vorgefertigter Stahlbeton wird für Standard-Deckenelemente verwendet. Dieses Material ist am günstigsten und lässt sich für Geschossdecken gut verwenden. Wichtige Tipps für den Hausbau: Je größer die Spannweite einer Decke, desto mehr kostet das Bauvorhaben. Gewölbedecken mögen schön sein, kosten aber mehr.
  • Fenster
    Standard-Fenster sind am günstigsten, Sondervarianten kosten mehr. Auch bei den Fensterbänken lässt sich einiges sparen: Kunststoff für innen und Aluminium für außen sind am günstigsten.
  • Hauselektrik
    Eine zentrale Unterbringung der Hauselektrik ist wichtig, um keine unnötigen Wege entstehen zu lassen. Experten geben gern Tipps zum Verlegen der Leitungen und raten außerdem dazu, keine allzu komplizierte Technik zu verbauen, wenn das Sparen im Vordergrund stehen soll.

Tipps zum Hausbau: Sparen durch Eigenleistungen

Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Bauzeit, desto geringer die Kosten. Wer einen hohen Anteil an Eigenleistungen einbringen möchte, sollte daher fachmännisch arbeiten können, ansonsten erhöhen sich die Kosten durch Wartezeiten der Gewerke unnötig. Es gibt aber einige Arbeiten, die ein geübter Handwerker gut selbst erledigen kann und durch die sich viel Geld sparen lässt. Das Ausheben der Baugrube (bis zu 5000 Euro), das Errichten der Holzinnenwände (bis zu 2.500 Euro), das Tapezieren und Malern (bis zu 4.500 Euro oder das Verlegen der Fliesen in Küche und Bad (bis zu 3000 Euro) kann in Eigenleistung erbracht werden. Die genannten Einsparungen beziehen sich auf ein Haus von 120 m² Wohnfläche. Wichtig ist, die möglichen Eigenleistungen nicht zu überschätzen.

Tipps zum Hausbau und zur Finanzierung

Durch eine durchdachte Finanzierung lässt sich ebenfalls einiges sparen. Es lohnt sich hier vor allem, verschiedene Finanzierungsangebote zu vergleichen, denn schon kleine Zinsdifferenzen können auf die Gesamtsumme gesehen viel ausmachen. Wichtig sind dabei auch flexible Möglichkeiten der Tilgung. Wird eine Anschlussfinanzierung nötig, sollte auch hier auf die Zinsbindung geachtet werden. Dies ist ein Punkt, der gern vernachlässigt wird, obwohl er bei der ursprünglichen Finanzierung stark gewichtet wurde.
Wichtige Tipps zum Sparen beim Bau und für die Finanzierung befassen sich überdies mit Förderungen. Vor allem die KfW ist hier zu nennen, wobei die Anträge auf Förderung vor Baubeginn gestellt werden müssen. Hier sind Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen möglich, eine entsprechende Beratung gibt die Hausbank. An dieser Stelle sei überdies auf das Baukindergeld hingewiesen, was sich für Familien mit 1200 Euro Zuschuss pro Jahr und Kind auf die Dauer von zehn Jahren durchaus bemerkbar macht.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau, Finanzierung
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