Wann ist die richtige Erntezeit im Garten? Während es bei manchen Pflanzen leicht erkennbar ist, weil sie eine schöne Farbe bekommen haben, ist der richtige Erntezeitpunkt bei manchen Gemüsesorten schwerer erkennbar.
Der richtige Erntezeitpunkt ist bei gewissen Gemüsesorten schwerer erkennbar.
(Bild: sanddebeautheil / clipdealer.de)
Erntezeit im Garten: Kernobst richtig ernten
Nicht nur, dass Sie Gemüse zur richtigen Zeit ernten müssen. Es gibt auch für Obst den perfekten Zeitpunkt! Dabei gilt vor allem beim Kernobst, dass Ungeduld kein guter Berater ist, denn sind Äpfel und Birnen noch nicht reif, schmecken sie nicht. Meist sind Birnen erst im August oder September soweit, Äpfel brauchen teilweise bis in den Oktober hinein, um reif zu werden. Auch die Quitte kann erst im Oktober, teilweise sogar erst im November geerntet werden. Ein Tipp, wie Sie erkennen, ob das Obst reif ist: Kippen Sie einzelne Früchte um bis zu 90 °. Wenn sich der Stiel einfach vom Ast löst, kann die Erntezeit im Garten beginnen. Kontrollieren Sie bei einem Apfel vorsichtshalber die Farbe der Kerne. Sind diese noch weiß, brauchen die Früchte noch Zeit. Soll das Obst eingelagert werden, ist es ratsam, es kurz vor der eigentlichen Reife zu ernten. Ansonsten hält es sich nicht lange genug und verdirbt rasch.
Der richtige Zeitpunkt bei der Beerenernte
Die ersten Erdbeeren sind oft schon Ende Mai so weit und können gepflückt werden. Gut erkennbar ist der Reifegrad der Früchte daran, dass sich die kleinen Kerne rot färben. Ernten Sie Beeren am besten morgens, dann stehen Sie noch nicht in Konkurrenz mit Wespen und Co. Außerdem schmecken vor allem Erdbeeren zu dieser Zeit am besten.
Heidelbeeren sind erst im Juli und August an der Reihe, dann sind sie richtig reif und voll aromatisch. Blaubeeren reifen nach der Ernte nicht mehr nach, das sollten Sie bei der Wahl der richtigen Erntezeit bedenken.
Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen gelten als Steinobst und sind meist Anfang Juli bis Ende August für die Ernte bereit. Wichtig: Diese Früchte sind oft schon farblich schön anzusehen, haben aber noch kein Aroma bzw. schmecken sehr sauer. Als Faustregel gilt hier, dass Steinobst meist noch ein bis zwei Wochen nach der Färbung braucht, um richtig reif zu werden. Lassen Sie den Früchten diese Zeit, ansonsten werden Sie eher mit Bauchschmerzen als mit einem tollen Geschmack belohnt.
Kartoffeln und Möhren bei der Erntezeit im Garten
Die Erntezeit im Garten bezieht sich freilich nicht nur auf das Obst, denn auch das Gemüse will zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Gerade bei Möhren ist es leicht, die Erntezeit richtig zu bestimmen. Wenn diese an dem Ende, das aus der Erde herausschaut, ungefähr daumendick sind, können Sie eine Möhre zur Probe herausziehen. Sie werden es schmecken, ob die Erntezeit gekommen ist oder nicht! Tipp: Haben Sie Probleme mit der Möhrenfliege, sollten Sie gut aufpassen. Zeigen sich die ersten Schadstellen an den Möhren (erkennbar an kleinen Gängen der Maden), sollten Sie das Beet abernten. Zu schnell sind alle Möhren befallen und lassen sich nicht mehr nutzen. Ansonsten gilt, dass Möhren reif sind, wenn das Kraut welk wird. Naschmöhren sind übrigens oft nur fingerdick und schon vier bis sechs Wochen nach der Aussaat erntereif.
Generell sind Möhren und Kartoffeln sortenabhängig zu ernten. Sie wissen selbst am besten, welche Sorten Sie in den Garten gebracht haben, orientieren Sie sich mit der Auswahl der Erntezeit an den Sortenangaben. Frühkartoffeln können oft schon im Juni aus der Erde kommen, Spätkartoffeln erst im September. Ob die Kartoffeln bereit sind, können Sie am Kraut erkennen. Ist dieses abgetrocknet, ist es Zeit, die Grabegabel zu zücken und die Kartoffeln aus der Erde zu holen. Sie müssen auch nicht gleich alle ernten. Anfangs kann es je nach Witterung noch möglich sein, nur den täglichen Bedarf zu decken und die übrigen Kartoffeln noch in der Erde zu lassen. Achten Sie aber darauf, wenn es häufig regnet: Die Gefahr, dass das Kraut beginnt, zu faulen und sich die Fäulnis auf die Kartoffeln überträgt, steigt jetzt rasch an.
Erntezeit im Garten: Weiteres Gemüse aus dem Garten ernten
Als echter Hobby-Gärtner haben Sie aber nicht nur Möhren und Kartoffeln, Beeren und Obst zu ernten. Sie müssen auch die Tomaten vom Strauch pflücken. Hierfür gibt es aber keine Erntezeit in dem Sinne, dass irgendwann der Punkt gekommen ist, an dem alle Tomaten gepflückt werden. Meist ernten Sie diese nach und nach und haben damit täglich ein paar frische Tomaten im Haus. Wird es draußen kühler und die Tomaten reifen nicht mehr richtig, pflücken Sie diese ab und lassen sie im Haus nachreifen. Das kann manchmal einige Wochen dauern, aber Sie haben damit sogar noch im Winter Tomaten aus dem eigenen Garten.
Die Erntezeit von Zucchini entscheidet sich nach der Größe der Früchte: Haben diese eine Länge von ca. 20 cm erreicht, können sie geerntet werden. Sie gelten dann als pflückreif. Auch Gurken und Kohlrabi ernten Sie am besten nach Augenmaß. Hier sehen Sie, wenn die Früchte nicht mehr weiterwachsen, und können diese abpflücken bzw. abschneiden. Lassen Sie auch Brokkoli nicht zu groß werden, sondern schneiden Sie ihn ab, wenn er schöne Köpfe bildet. Er wird dann wieder neue Röschen nachschieben, auch wenn diese nicht mehr so groß werden. Für eine zweite Erntezeit reicht es allemal!
Morgens sind die Blätter noch frisch und knackig und würden bis zum Mittag nur leiden.
(Bild: franzpeterrudolf / clipdealer.de)
Wertvolle Tipps zur Erntezeit im Garten
Gartenanfänger (und selbst Fortgeschrittene) stellen immer wieder ähnliche Fragen, die wir an dieser Stelle beantworten wollen:
- Wann ernte ich Gemüse am besten?
Empfindliches Gemüse sollten Sie morgens ernten, da es zu diesem Zeitpunkt durch die Nacht gut erholt ist. Die Blätter sind knackig und frisch und würden bis zum Mittag nur leiden. Dafür ist wiederum der Gehalt an Nitrat höher, denn dieser steigt über Nacht an. Ernten Sie daher robustere Gemüse erst am späten Nachmittag oder Abend. - Wann ernte ich Früh-Gemüse?
Um einen mehligen Geschmack bei Erbsen oder holzige Stellen bei Kohlrabi zu vermeiden, sollten Sie dieses Gemüse rechtzeitig ernten. Größere Früchte machen einen schlechteren Geschmack nicht wett, warten Sie daher nicht zu lange mit der Ernte von Früh-Gemüse! Zeigen sich erste gelbe Stellen, ist die richtige Erntezeit im Garten verpasst. - Wann ernte ich Spät-Gemüse?
Spät-Gemüse sollte auch wirklich spät geerntet werden, denn es wird umso aromatischer, je länger es im Garten reifen darf. Kohl wird erst nach dem ersten Frost geerntet, vorher schmecken Rosen- und Grünkohl nicht richtig. Auch Lauch kann spät geerntet werden, des Weiteren Pastinaken und Schwarzwurzeln. Letztere überleben sogar den Winter im Garten, wenn sie mit einer Strohschicht abgedeckt sind. - Wann ernte ich Kräuter?
Wenn Sie Kräuter richtig ernten wollen, kann das zur wahren Kunst werden. So scheint es zumindest, denn erfahrene Gärtner winken ab. Augenmaß reicht, sagen sie. Und damit haben sie recht! Egal, ob im Garten oder auf dem Balkon, Petersilie, Schnittlauch und Dill können Sie ernten, wenn Sie der Meinung sind, dass die Kräuter groß genug sind. Gerade bei so robusten Sorten wie Schnittlauch und Petersilie können Sie nicht viel falsch machen, denn diese treiben auch nach einem radikalen Rückschnitt wieder komplett aus. Wichtig: Wenn Sie die Kräuter auf dem Balkon haben, sollten Sie sie vor dem Frost schützen. Stellen Sie sie an einen kühlen, geschützten Ort und Sie können bis in den Winter hinein ernten. Eine Ausnahme bilden nur einjährige Sorten, diese können Sie auch einfach auf dem Balkon stehen lassen. Diese können ohnehin nicht über den Winter gerettet werden. Schneiden Sie Basilikum und Rosmarin dann einfach komplett ab und trocken Sie die Blätter bzw. frieren Sie diese ein.
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