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Bodenplatte oder Keller: Was bietet sich an?

Beim Bau eines Eigenheims stellt sich zuerst die Frage nach den Idealen. Soll das Haus beispielsweise über viele Glasflächen verfügen und große Räume aufweisen? Welche Ausrichtung ist gewünscht – zeigen die Wohnräume zukünftig in den Süden oder in den Norden? Wird es einen Garten geben und wie sieht es mit dem Fundament aus? Soll ein Keller gebaut werden oder verlassen sich Bauherrn auf eine Bodenplatte? Beides hat Vor- wie Nachteile.

Bodenplatte oder Keller?

Bodenplatte oder Keller? Diese Frage ist individuell zu beantworten, da beide Konzepte Vor- und Nachteile haben (Bild: Etienne Girardet / unsplash.com)

Bei der Entscheidung für oder gegen einen Keller kommt es nicht nur auf die individuellen Bedürfnisse an sondern auch auf die Struktur des Bodens. Weist seine Beschaffenheit nicht die nötige Konsistenz auf, ist mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen. Ein adäquates Gutenachten über die Bodenqualität gibt Aufschluss über die Situation des Baugrundstücks.

Ist das Gutachten erstellt, können sich Bauherrn für oder gegen einen Keller aussprechen. Doch was spricht überhaupt für den Keller und was für die Bodenplatte?

Der Keller – Grundstein für modernes Wohnen

Früher war jedes Haus mit einem Keller ausgestattet. In älteren Objekten befinden sich häufig sogar Gewölbekeller. Zur Bauzeit derartiger Immobilien kam es vor allen Dingen auf die Möglichkeit der kühlen Lagerung von Lebensmitteln an. Neben Bauern entschieden sich auch andere Menschen für den Keller, um darin Kartoffeln, Tomaten und anderes Gemüse aufzubewahren.

Auf diese Weise konnten sie die Lebensmittel länger frisch halten – ohne auf schädliche Konservierungsmittel zurückgreifen zu müssen. Heute sind alle im Besitz eines Kühlschranks mit integrierter Gefrierfunktion. Ein Gewölbekeller ist dadurch überflüssig geworden – außer der Platz im Innenraum des Kühlschranks ist zur Lagerung nicht ausreichend.

Der Keller weiß heutzutage mit anderen Vorteilen zu überzeugen. Er bietet beispielsweise Platz für das hauseigene Fitnessstudio. Ob Tischtennisplatte, Ergometer oder Laufband – im Keller lässt sich Sport treiben. Ob im Sommer oder im Winter! Und: Im Keller stört man garantiert keine anderen Hausbewohner.

Abgesehen vom Sport nutzen einige ihren Keller als Hobbyraum und treffen sich mit Freunden darin. Andere stellen darin ihre Habseligkeiten unter. Gartengeräte und Maschinen, Fahrrad, Hundeanhänger, Weihnachtsdeko und alte Bilder sind im trockenen Keller sicher aufbewahrt.

Weitere Möglichkeiten den Keller zu nutzen:

  • Bau einer Wellness-Oase mit integrierter Sauna
  • Aufstellen von Spielautomaten und Einbau einer Theke
  • Unterbringung von Heiztechnik
  • Als Haushaltsraum bestens geeignet
  • Nutzung als Werkstatt und zum Verstauen von diversen Baumaterialien
  • Bau einer Vorratskammer zur Absicherung in Krisenzeiten
  • Optimale Lagerung von Weinflaschen
  • Rückzugsort für Familienmitglieder
  • Zusatzverdienst durch Umgestaltung zur Einliegerwohnung

Wer sich für einen Keller entscheidet, sollte diesen umfassend planen. Zuerst kommt es auf den Stand des Grundwassers an. Dieser ist nicht nur innerhalb eines kurzen Zeitraums zu überprüfen. Hier geht es um Langfristigkeit. Vor allen Dingen in der Nähe von großen Flüssen wohnenden Personen ist vom Bau eines Kellers abzuraten.

Wer hingegen in Hanglage wohnt, benötigt häufig einen Keller und muss den Bau strategisch angehen. Zur Vermeidung von Energieverlust gehört eine gute Kellerdämmung unbedingt dazu. Darüber hinaus ist es wichtig eine adäquate Belüftung einzubauen. Natürliches Tageslicht ist ebenso notwendig.

Haus ohne Keller – eine günstige Alternative?

Die Kosten für den Bau eines Kellers lohnen sich in jedem Fall. Immerhin gewinnen Hausbesitzer wertvollen Platz, der am Ende nicht im Garten fehlt. Mit der Entscheidung für eine Bodenplatte fällt gleichzeitig auch die Entscheidung für die Errichtung eines Nebengebäudes zum Unterstellen des Eigentums. Sind nicht so viele Dinge vorhanden und besteht kein Interesse an einem Platzgewinn, dann reicht eine Bodenplatte völlig aus.

Auch Hausbesitzer mit großem Grundstück benötigen keinen Keller. Die Bodenplatte verleiht dem Haus eine hohe Stabilität. Die dauerhafte Instandhaltung eines Kellers, die regelmäßige Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und das regelmäßige Reinigen entfallen.

Die Bodenplatte ist die Basis der Immobilie. Es gibt zwar unterschiedliche Fundamentarten, doch die Bodenplatte ist eine der wertigsten und nachhaltigsten. Sie ist auch die Grundlage eines jeden Kellers. Daher: Wer sich einen Keller bauen lässt, gibt in der Regel mehr Geld aus als für die ausschließliche Anbringung einer Fundamentplatte ohne Keller.

Der Preis richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten. In erster Linie ist die Bodenqualität von ausschlaggebender Bedeutung. Eine schlechte Bodenqualität führt zu einem Anstieg der Kosten. Allerdings lässt sich die Bodenplatte auf nahezu jedem Baugrundstück realisieren. Dadurch bildet sie den Kontrast zum klassischen Keller, der nicht überall möglich ist.

Weiterhin kommt es auf die Größe der Bodenplatte an. Eine größere Platte führt zu steigenden Ausgaben. Wer jedoch schnell einziehen möchte, ist mit einer Bodenplatte besser beraten als mit einem Keller. Der Bau der Bodenplatte ist aufgrund der neuen Bauverfahren und der vorhandenen Gerätschaften sowie Kenntnisse weitaus schneller möglich.

Das ist vor allem für Familien wichtig, die sich bereits auf Nachwuchs freuen und mehr Platz benötigen als eine Mietwohnung hergibt. Die Kinder wollen bald im Garten spielen und auch für Familienabende steht die Grünfläche bereit. Warum nicht noch zusätzlich einen Pool bauen? Mit einem Keller ist zwar mehr Raum verfügbar, doch wer nicht viel Wert auf viele Dinge legt, dem reicht die Bodenplatte als Grundfläche für das Eigenheim völlig aus.

Was die Bodenplatte außerdem ausmacht

Im Keller kommt es immer wieder zu Feuchtigkeitsschäden, die – sofern sie unbeachtet bleiben – schnell zu allumfassenden Problemen heranwachsen können. In der Folge der Nässeschäden entstehen Schimmelpilze. Diese wiederum stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Mit der Entscheidung für eine Bodenplatte wird es dazu nicht kommen. Der Boden selbst bietet dem Haus eine gute Gewichtsverteilung, sodass sich das Gebäude nicht an manchen Stellen mehr setzt als an anderen.

Beim Bau einer Bodenplatte kommt es auf verschiedene Faktoren an. Dazu gehört beispielsweise die Wahl der richtigen Bodenplatte. Es gibt verschiedene Fundamentarten, die Bauherrn miteinander vergleichen müssen. Zusätzlich gelten in Deutschland diverse Bestimmungen. So muss die Bodenplatte eine gewisse Tiefe aufweisen. Die Tiefe hängt von der Lage des Baugrundstücks und den damit zu erwartenden Temperaturen ab. Niedrige Temperaturen erfordern den Bau einer tieferen Bodenplatte. So ist das Gebäude bestens abgesichert.

Weiterhin gilt: Die Sauberkeitsschicht ist Pflicht und dient der Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit. Folien unterstützen den Effekt, sodass das Gebäude innen stets trocken bleibt. Auch hierbei sind Bauherrn flexibel. In der Regel kommen in Deutschland PE und PVC zum Einsatz. Damit auch hier die Energiebilanz im guten Bereich liegt, brauchen auch Bodenplatten eine gut durchdachte Wärmedämmung.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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