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Keller trockenlegen: Lohnenswerte Investition für die Zukunft des Hauses

Wer den Keller trockenlegen möchte, muss erst einmal herausfinden, woher die Feuchtigkeit kommt. Wichtig ist auch, die richtige Methode auszuwählen, denn je nach Art der Trockenlegung fallen unterschiedliche Kosten an.

Verschiedene Verfahren kommen zur Abdichtung der Kellerwände und des Kellerbodens zum Einsatz.

Verschiedene Verfahren kommen zur Abdichtung der Kellerwände und des Kellerbodens zum Einsatz.
(Bild: cunaplus / clipdealer.de)

Keller trockenlegen: Die Ursachen für feuchte Kellerräume

Schon allein das Aufhängen von Wäsche kann dafür sorgen, dass der Keller feucht wird. Wer nicht schon bald seinen Keller trockenlegen möchte, sollte daher darauf achten, wie die Wäsche getrocknet wird – im Sommer nämlich anders als im Winter. Im Sommer sollte nur nachts gelüftet werden, da sich ansonsten die feuchte Luft sammelt und als Kondenswasser an den Wänden niederschlägt. Auch im Winter sollte nicht dann gelüftet werden, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen sehr hoch ist. Es kann sogar nötig sein, den Keller zu beheizen oder Luftentfeuchter aufzustellen.

Die Ursachen für feuchte Keller

Nicht nur das Aufhängen nasser Wäsche kann dazu führen, dass ein Hausbesitzer seinen Keller trockenlegen muss. Verschiedene weitere Gründe kommen in Betracht und müssen eliminiert werden. Andernfalls bringt auch eine Trocknung des Kellers nichts, denn das Übel muss an der Wurzel gepackt werden. Folgende Ursachen kommen infrage:

  • Keine Isolierung
    Mauerwerk nimmt Feuchtigkeit immer auf, wenn es nicht ausreichend isoliert worden ist. An der Innenseite der Kellerwände bleiben dann Schadsalze zurück, die im Volksmund gern als Salpeter bezeichnet werden. Diese Salze zerstören das Mauerwerk nach und nach, denn hier gibt es ein kristallines Wachstum. Dieses sorgt anfangs nur für das Abspringen von Putzteilen, schon bald werden aber die Steine im Mauerwerk zersetzt.
  • Aufsteigende Bodenfeuchte
    Über kleine Kapillaren steigt die Bodenfeuchte auf und dringt in das Mauerwerk ein. Außenwände sind davon stärker betroffen als Innenwände. Hier fehlt die Horizontalsperre, die das Wasser von den Steinen weghalten würde.
  • Seitlich eindringende Feuchtigkeit
    Wie von unten kann Feuchtigkeit auch von den Seiten in die Gemäuer eindringen, was sich meist nur bei Außenwänden zeigt. Die Zwischenwände sind hierbei in der Regel trocken.
  • Druckwasser
    Ist der Übergang zwischen der Bodenplatte und der Außenwand des Kellers defekt, kann Wasser eindringen. Möglich wird dieses Phänomen durch die natürliche Bewegung des Hauses, welche meist mit Rissen in der Abdichtung verbunden ist. Das Wasser findet sich in den Fällen auch unter dem Estrich, die Schadstelle („Hohlkehle“) muss erneuert werden.
  • Defekte Rohrleitungen
    Defekte Wasserleitungen sorgen für feuchte Böden oder sogar schwimmende Keller. Meist findet sich das Wasser dann im ganzen Keller. Wichtig ist hierbei die Unterscheidung zur defekten Hohlkehle, denn beide Probleme müssen anders behoben werden.
  • Kondensation
    Feuchtigkeit schlägt sich vor allem im Sommer an den Wänden nieder und sorgt im Keller für einen muffigen Geruch und teilweise für Bildung von Schimmel.

Keller trockenlegen und die richtige Abdichtung anbringen

Verschiedene Verfahren kommen zur Abdichtung der Kellerwände und des Kellerbodens zum Einsatz. Dabei ist es wichtig, beim Keller trocknen alles richtig zu machen, denn wenn irgendwo Lücken in der Abdichtung oder Isolierung auftreten, stellen diese eine erneute Möglichkeit für Feuchtigkeit und Wasser dar, in das Mauerwerk einzudringen.

Unterschiedliche Methoden beim Keller trocknen

Das Injektionsverfahren ist das am häufigsten verwendete Verfahren beim Keller trocknen. Hierfür werden ein Stück über dem Boden Bohrungen in die Wände gesetzt, in die ein Abdichtungsmittel gespritzt wird. Die Abstände zwischen den Bohrungen dürfen 15 cm nicht übersteigen.
Eine andere Methode ist das Mauersägeverfahren. Dabei wird die Mauer des Kellers waagerecht zersägt, dann wird ein Blech oder Kunststoff eingeschoben. Alles wird vermörtelt, sodass von außen nichts mehr sichtbar ist. Teilweise lassen sich die Platten in die Mauerfuge einschlagen, dann entfällt die mühsame Zersägung. Allerdings kann diese Methode nicht überall durchgeführt werden, denn sie kann die Statik eines Hauses beeinflussen.
Beim elektrischen Verfahren hingegen werden Elektroden in den Keller verbaut und unter Spannung gehalten. Wasser ist elektrisch leitfähig und bewegt sich zum Minuspol der Spannung. Es wird unten gehalten und kann in der Folge nicht weiter aufsteigen.

Dringt die Bodenfeuchtigkeit seitlich ein, wirken die oben genannten Methoden nicht, dafür bildet sich rasch Schimmel. Dann müssen Hausbesitzer den Keller trocknenindem sie die Kelleraußenwand freigraben und dann eine neue Isolierung anbringen. Bewährt haben sich dafür Bitumen und Dichtfolien, die die Steine des Mauerwerks nach außen hin abdichten. Nach dem Aufgraben der Kellerwand muss diese aber erst einmal trocknen, ehe das Bitumen aufgestrichen wird. Auch dieses muss dann trocknen. Außerdem muss eine Drainage verlegt werden, damit das überschüssige Wasser vom Haus weggeleitet wird.

Selbst den Keller trockenlegen?

Je nach ausgewähltem Verfahren können hohe Kosten für das Trockenlegen des Kellers anfallen. Viele Hausbesitzer scheuen diese Kosten, die gut und gern an der 40.000 Euro Marke kratzen können. Andererseits soll das Wasser auch richtig ausgesperrt werden! Sicherlich ist es hierfür wichtig, das eigene handwerkliche Geschick richtig einzuschätzen. Ob sich jemand etwas zutraut und ob er oder sie wirklich in der Lage ist, die anspruchsvolle Trockenlegung selbstständig auszuführen, sind zwei verschiedene Dinge! Sicherlich ist es eine gute Idee, einen Handwerker mit der Aufgabe zu beauftragen und gleichzeitig so viele Eigenleistungen wie möglich zu übernehmen. Losen Putz abschlagen kann jeder, der ein wenig Armkraft hat. Auch das Freigraben der Kellerwände ist durchaus selbst zu bewerkstelligen. Überhaupt ist die Neuanbringung einer Isolierung bzw. Bitumenschicht von außen mit neu zu verlegender Drainage sicherlich auch für Laien möglich. Eine Injektionstrockenlegung hingegen würde nicht nur Kosten verursachen, die vergleichsweise hoch sind, sondern birgt für den Laien auch ein zu großes Fehlerpotenzial.

Kosten und Dauer: Keller trockenlegen als langfristige Investition

Wer seinen Keller trockenlegen möchte, investiert damit in den Wert seines Hauses und schafft einen langfristigen Nutzen. Das Mauerwerk profitiert natürlich davon, dass es beständig trocken bleibt, Schäden zum Beispiel durch Schimmel werden vermieden. Dennoch ist die Entscheidung für oder gegen das Trockenlegen der Wände nicht so einfach, denn die Kosten dafür können immens sein.

Kosten der Trockenlegung

Als Faustregel gilt: Mit rund 1000 Euro pro laufendem Meter Kellerwand muss gerechnet werden, wenn die Isolierung mit Freigraben der Wände, Bitumenanstrich und Verlegen der Drainage als Möglichkeit zum Keller trockenlegen gewählt wird. Eine horizontale Sperre ist hier bedeutend günstiger und schlägt im Durchschnitt nur mit 180 bis 280 Euro zu Buche. Allerdings lässt sich mit dieser Sperre natürlich auch keine Feuchtigkeit von den Seiten davon abhalten, in die Mauersteine einzudringen! Außerdem kommt bei der Einbringung der Horizontalsperre das Aufbringen einer neuen Putzschicht hinzu. Sicherlich kann es helfen, hohe Kosten zu sparen, indem viele Eigenleistungen gemacht werden. Wer es sich nicht zutraut, mit dem Bagger oder gar mit der Schippe die Wände selbst freizugraben, kann auch eine Gartenbaufirma damit beauftragen und die anschließende Isolierung selbst vornehmen.

So lange dauert es, den Keller trockenlegen zu lassen

Wie schnell es geht, einen Keller trockenlegen zu lassen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sind die Wände erst einmal freigegraben, müssen diese trocknen. Dies wiederum ist von der Witterung abhängig, daher sollte das Freigraben auch nur dann erfolgen, wenn mit einer raschen Trocknung zu rechnen ist. Eine Injektion zur Trockenlegung geht vergleichsweise schnell, doch auch hier muss das Mittel erst einmal wirken können. Viele Produkte benötigen eine längere Trocknungszeit und können nicht direkt weiterverarbeitet werden. Bis der Originalzustand des Hauses mit neu angebrachtem Putz wiederhergestellt ist, können daher gut und gern einige Wochen bis Monate vergehen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau, Finanzierung
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