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Grassamen keimt nicht: Was kann ich tun?

So mancher Hobbygärtner kennt das Problem: Der Grassamen keimt nicht. So wird das nichts mit dem Rasen, der im Sommer dicht und grün sein soll! Nun heißt es, Ursachenforschung zu betreiben.

Es kann zwischen sieben und zwanzig Tagen dauern, bis die Aussaat aufkommt.

Es kann zwischen sieben und zwanzig Tagen dauern, bis die Aussaat aufkommt. (Bild: aguirre_mar / clipdealer.de)

Der Grassamen keimt nicht: Verschiedene Ursachen sind möglich

Der Rasen soll zwar dicht und grün werden, doch wenn die Aussaat dafür nicht keimt, werden noch lange kahle und graue Stellen zu sehen sein. Eines vorweg: Es kann zwischen sieben und zwanzig Tagen dauern, bis die Aussaat aufkommt, daher ist ein wenig Geduld gefragt. Sind allerdings drei Wochen herum, ist es an der Zeit, die Ursachen für die ausbleibende Keimung zu erforschen. Die folgenden Gründe können infrage kommen:

  • Der Boden ist zu hart
    Der Grassamen keimt nicht, weil der Boden zu hart ist: Er ist empfindlich und kann sich durch eine zu harte Oberfläche nur schwerlich „hindurcharbeiten“. Wichtig ist es daher, die Bodenfläche zuerst aufzulockern und dann die Aussaat aufzubringen. Dennoch kann es je nach Witterung und Temperatur zwei bis drei Wochen dauern, bis der Rasen die ersten grünen Spitzen zeigt.
  • Vögel picken den Samen weg
    Für Vögel ist es ein gefundenes Fressen: Der Mensch hat auf einer frisch bearbeiteten Fläche Grassamen geworfen, der scheinbar eigens für die gefiederten Freunde ausgebracht wurde. Des einen Freud, des anderen Leid: Natürlich will niemand die Vögel mit Grassamen füttern, dennoch nehmen diese das Angebot gern an. Wenn die ersten Vögel zu sehen sind, ist es meist schon um die Aussaat geschehen und sehr viel wurde weggepickt.
    Es ist hilfreich den Boden richtig zu lockern, dann den Grassamen auszubringen und diesen danach mit dem Rechen ein wenig einzuarbeiten. So liegt er nicht obenauf und kann besser keimen. Bei kleinen Rasenflächen kann es auch helfen, ein dünnes Netz (oder eine alte Gardine) über die Fläche zu legen. So bekomme der Samen immer noch Licht und Luft, die Vögel kommen aber nicht an ihn heran.
  • Grassamen ist minderwertig
    Ein häufiges Problem ist minderwertige Ware. Überlagerter Samen, der im schlimmsten Fall noch mit jeder Menge Unkrautsamen versetzt ist, wird nicht oder nur schwer keimen und keinen schönen Rasen entstehen lassen. Bei Super-Sonderangeboten unbedingt vorsichtig sein, denn bei Grassamen gilt: Billig kann nicht gut sein! Auch Rasensamen aus dem Vorjahr ist eine schlechte Wahl.
  • Ungünstige Witterungsbedingungen
    Ist es zu kalt, wird der Grassamen nicht keimen. Er bleibt zu lange liegen und ist dann nicht mehr keimfähig. Die kleinen Körnchen sind zwar noch zu sehen, sie werden sich aber nicht verändern und auch nicht mehr keimen. Das gilt auch, wenn es zu trocken ist. Grassamen braucht ideale Umweltbedingungen, um wachsen zu können!

Grassamen keimt nicht ohne vorbereiteten Boden

Wer einen Rasen professionell anlegen will, braucht kein Fachmann zu sein. Wichtig ist aber, dass der Boden gut vorbereitet wird, dass der Zeitpunkt der Aussaat passt und dass die Tage nicht mehr so kalt sind.
Zur Vorbereitung des Bodens gehört vor allem, dass dieser aufgelockert wird. Er muss nicht gleich umgegraben werden, das tiefere Harken mit einer Eisenharke reicht bereits aus. Außerdem kann es hilfreich sein, ein wenig Kompost aufzubringen, dieser dient als idealer Dünger für die jungen Pflanzen. Hier werden sie sich schnell wohlfühlen und den Garten grün werden lassen. Die aufzubringende Schicht aus Kompost braucht nicht dick zu sein, rund ein Zentimeter ist ausreichend.

Damit der Grassamen keimen kann, braucht er genügend Wasser. Es ist wichtig, das richtige Maß zu finden und den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Außerdem kommt es auf die Wahl des Saatguts an, das zum Standort passen muss. Ein Schattenrasen gedeiht dort gut, wo die Fläche unter hohen Bäumen oder im Schatten von Gebäuden liegt, er wird sich aber in der prallen Sonne nicht wohlfühlen. Er wird dann keimen, jedoch nur schlecht wachsen und schnell gelb verfärbte Stellen zeigen. Für sonnige Standorte lieber auf einen Rasen setzen, der auch dafür gezogen wurde!

Zur Vorbereitung des Bodens gehört vor allem, dass dieser aufgelockert wird.

Zur Vorbereitung des Bodens gehört vor allem, dass dieser aufgelockert wird. (Bild: Kingan77 / clipdealer.de)

Das braucht Grassamen zum Keimen

Verschiedene Einflussfaktoren beeinflussen die Keimfähigkeit von Rasensamen und auch, ob das Keimen eine Sache weniger Tage oder doch eher von Wochen ist. Die folgenden Faktoren sollten spätestens dann besser berücksichtigt werden, wenn sich zeigt: Der Grassamen keimt nicht.

  • Einflussfaktor Wasser
    Der Grassamen keimt nicht? Eventuell war der Boden zu trocken, denn vor dem Keimen muss der Samen quellen. Damit werden Enzyme aktiviert, die wiederum dafür sorgen, dass der Keimling die nötigen Nährstoffe zur Verfügung gestellt bekommt. So wird zum Beispiel Stärke in Zucker umgewandelt. Dieser Vorgang wird unterbrochen, wenn es zu trocken wird. Die Folge: Der Grassamen keimt nicht mehr, der Keimling ist abgestorben. Damit das Wasser gut aus dem Boden aufgenommen werden kann, ist es ratsam, nach der Aussaat die betreffende Fläche im Garten leicht anzuwalzen. Somit wird der Kontakt zwischen Bodenfläche und Grassamen ermöglicht. Sehr hilfreich ist zudem eine Schlitzfolie, die für ein Treibhausklima oberhalb des Bodens sorgt und dank der Lüftungsschlitze eine Schimmelbildung verhindert.
  • Einflussfaktor Sauerstoff
    Pflanzen brauchen Licht und Luft, um wachsen zu können. Daher muss auch der Sauerstoffgehalt für Grassamen im Boden hoch genug sein. Durch das Auflockern vor der Aussaat gelangt der benötigte Sauerstoff in den Boden.
  • Einflussfaktor Temperatur
    Wenn die Arbeit im Garten beginnt, ist es meist schon Frühling. Rasen wird bei Bodentemperaturen von ca. 10 °C ausgesät, die Keimtemperatur liegt aber zwischen 16 und 23 °C. Steigt die Bodentemperatur aber über das verträgliche Maß von maximal 40 °C, kann es schnell passieren, dass der Keimling abstirbt. Das gilt schon, wenn diese hohen Temperaturen nur für wenige Stunden am Tag herrschen.

Unterschiedliche Keimzeit beachten

Viele Hobbygärtner befürchten schon das Schlimmste und sehen, dass der Grassamen nicht keimt. Doch die Keimzeit von Rasensamen ist je nach Sorte unterschiedlich. Während Deutsches Weidelgras schon nach 7 bis 15 Tagen keimt, braucht die Wiesenrispe bis zu 21 Tage, ehe sie soweit ist und sich erste grüne Spitzen zeigen. Vor der großen Verzweiflung sollte daher die Information darüber stehen, wie lange die einzelnen Gräser überhaupt brauchen, bis sie zu wachsen beginnen. Sind alle Bedingungen optimal, beginnt der Keimverlauf, der wiederum in mehrere Phasen unterteilt ist. In all diesen Phasen bewirkt eine Störung des empfindlichen Ökosystems ein Absterben des Keimlings, daher sollten Hobbygärtner stets versuchen, die Wachstumsbedingungen für den neuen Rasen im Garten optimal zu gestalten. Grob lassen sich die Phasen wie folgt einteilen:

  • Aufnahme von Wasser
  • Quellen des Samens
  • Aktivierung von Enzymen und Umwandlung der nötigen Nährstoffe
  • Aufbruch der Samenschale
  • Entstehung von Keimwurzel und Keimblatt
  • Beginn Stoffwechsel der Rasenpflanze und der Photosynthese

Interessant zu wissen: Die Rasenmischungen, die im Handel erhältlich sind, müssen eine bestimmte Keimfähigkeit mitbringen, die wiederum entsprechend des Saatgutverkehrsgesetzes festgelegt worden ist. Für das genannte Deutsche Weidelgras muss das Saatgut eine Keimfähigkeit von mindestens 80 Prozent aufweisen, die Wiesenrispe liegt mit 75 Prozent etwas unter diesem Wert. Ob die Samen am Ende diese Keimfähigkeit auch wirklich erreichen, liegt unter anderem an den oben genannten Faktoren sowie an der Lagerung des Samens. Wenn dieser zum Beispiel feucht wird und dann wieder trocknet, wirkt sich das direkt auf die Keimfähigkeit aus.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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