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Pool kindersicher machen: Abdeckungen und Zäune können Leben retten

Um den Pool kindersicher zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Abdeckungen, ein Zaun und elektronische Hilfsmittel stehen dabei zur Wahl. Wir stellen die wichtigsten Sicherungsmaßnahmen vor.

Damit die Freude am Pool lange währt, muss dieser allerdings kindersicher sein.

Damit die Freude am Pool lange währt, muss dieser allerdings kindersicher sein.
(Bild: iciakp / clipdealer.de)

Pool kindersicher machen: Abdeckung bei Nichtbenutzung

Wenn gerade niemand badet, sollte der Pool abgedeckt werden. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass damit der Sicherheit Genüge getan wird und der Pool kindersicher und für Tiere ungefährlich ist, sondern auch, dass er vor Verschmutzungen bewahrt wird. Wichtig ist, dass die Abdeckung nicht einfach nur einen Reißverschluss zum Verschließen hat, denn diesen würden Kinder auch leicht selbst aufziehen. Die Sicherheit wäre somit nicht mehr gegeben.

Wichtige Kriterien für eine sichere Poolabdeckung

Damit die Abdeckung wirklich sicher ist, muss sie mit einem Gewicht von mindestens 30 kg belastet werden können. Das heißt, dass ein Kind darauf laufen kann, ohne dass die Abdeckung nach unten sinkt. Für die Befestigung von PVC-Planen sind Spanngurte und Haken wichtig, denn mit ihnen lässt sich die Plane sehr straff über dem Wasser spannen, sie ist danach nicht mehr anzuheben oder zu entfernen. Die Spanngurte können nicht von Kindern gelöst werden.
Damit sich kein Wasser auf der Abdeckung sammelt, sollte ein schmales Netzgitter vorhanden sein. Etwaiges Regenwasser würde dort ablaufen. Derartige Planen werden am besten maßangefertigt und somit individuell passend zu jedem Pool hergestellt.
Vorsicht: Auch eine Plane scheint eine unheimliche Anziehungskraft auf Kinder auszuüben. Hier sollte wirklich jegliche Vorsicht walten gelassen werden, damit die Plane sicher ist. Bitte nicht auf Günstigmodelle setzen!

Mit Schiebeabdeckungen einen Pool kindersicher gestalten

Um einen rechteckigen Pool kindersicher zu machen, bieten sich feste Überdachungen an. Diese können in exakt der richtigen Größe montiert werden und sind beispielsweise aus Polykarbonat (als 10 mm starke Doppelstegplatten) hergestellt. Diese Abdeckung liegt fest auf und kann auch von schweren Menschen betreten werden. Unter Belastung sinkt die Abdeckung nur bis zu einer definierten Sicherheitskante ein, die in der Regel wenige Zentimeter tiefer liegt (nicht im Wasser). Auch hier gilt, im Sinne der Sicherheit auf ein hochwertiges Material zu achten, das bruchsicher und UV-beständig ist.
Übrigens hat eine solche Abdeckung einen weiteren großen Vorteil: Darunter erwärmt sich das Wasser um durchschnittlich bis zu 6 °C, was die Nutzung des Pools im Herbst deutlich verlängert und den Einsatz der Heizung reduzieren kann.

 

Damit die Abdeckung sicher ist, muss sie mit mindestens 30 kg belastbar sein.

Damit die Abdeckung sicher ist, muss sie mit mindestens 30 kg belastbar sein.
(Bild: Pixinooo / clipdealer.de)

Pool kindersicher machen: Mit einem Zaun das Schwimmbecken sichern

Der Zaun mit abschließbarem Zugang ist die sicherste Möglichkeit, den Pool kindersicher zu machen. Ein Teil des Gartens wird dafür abgetrennt und das Schwimmbecken wird eingefasst. Der Zaun bietet aber nur einen sehr guten Schutz, wenn das Türschloss auch wirklich abgeschlossen wird.

Wichtige Tipps für den Zaun als Schutz

Der kindersichere Pool wird nur möglich, wenn der Zaun selbst sehr sicher ist. Das heißt, dass dieser keine Möglichkeit bieten darf, damit Kinder klettern können. Diese sind schon im zarten Alter von rund eineinhalb bis zwei Jahren wahre Kletterkünstler und überwinden teilweise Hindernisse, die seitens der Eltern als uneinnehmbar beurteilt wurden. Doch wo ein Kinderwille, da ein Weg! Daher gilt es, den Zaun so anzulegen, dass dieser keinerlei Klettermöglichkeiten bietet. Vor allem Stabmattenzäune sind aufgrund der sehr schmalen Abstände gut geeignet, auch ein hoher Maschendrahtzaun mit kleinen Vierecken bietet genügend Sicherheit. Nicht zu empfehlen sind Wildzäune, diese lassen sich mit ein wenig Geschick rasch überklettern.
Zudem muss ein Schloss vor den Zugang gehängt werden, das auch wirklich verschlossen wird. Zahlenschlösser benötigen eine sichere Kombination, denn auch beim „Knacken“ dieser Schlösser erweisen sich Kinder als sehr geschickt. Notfalls hilft ein robustes Fahrradschloss, das mit einem Schlüssel geöffnet werden kann. Der Schlüssel muss natürlich in unerreichbare Höhen gehängt oder versteckt gehalten werden. Eltern sollten immer bedenken: Scheinbar unmögliche Zugangswege stellen für die meisten Kinder kein Problem dar. Hier bedarf es nur einiger Fantasie, um die zahlreichen Möglichkeiten zu erkennen, wie die Kleinen doch noch in das Sperrgebiet gelangen können.

Auch an andere Kinder denken

Nicht nur dann, wenn im eigenen Haushalt Kinder leben, sollte daran gedacht werden, den Pool kindersicher zu gestalten. Auch Kinder aus der Nachbarschaft können auf die Idee kommen, den Pool zu stürmen. Hier haftet der Grundstücksbesitzer bei Unfällen und damit derjenige, dem der Pool gehört. Gerichte sehen es sogar als nicht ausreichend an, wenn nur das Grundstück abgeschlossen und damit gesichert ist, denn Kinder finden Lücken in der Hecke oder klettern über den Zaun, um an die „verbotene Frucht Swimmingpool“ zu gelangen. Eine sichere Umzäunung oder Abdeckung ist also in jedem Fall zu empfehlen.

Einen Poolalarm einsetzen

Neben den mechanischen Schutzmöglichkeiten kann auch die Elektronik eine wertvolle Hilfe sein, um den Pool kindersicher zu machen. Hierfür gibt es ein kleines Gerät mit Funksender, welches am Beckenrand zu befestigen ist. Bei einem unbenutzten Pool ist die Wasseroberfläche normalerweise ganz glatt. Wenn jedoch ein Mensch oder Tier ins Wasser fällt, treten Wellen auf, die den Poolalarm aktivieren. Dieser zeigt akustisch an, dass hier etwas passiert ist. Einige dieser Modelle können ans hauseigene WLAN angeschlossen werden und übertragen Bild und Ton auf die ebenfalls im Netzwerk befindlichen Geräte.
Dennoch: Der Poolalarm ist kein Sicherungsmittel, das zu 100 Prozent genau ist. Denn auch ein aufkommender starker Wind kann die Wasseroberfläche kräuseln und zu ausreichend Bewegung führen, dass der Sensor aktiviert wird. Als zusätzliches Hilfsmittel ist der Poolalarm aber sehr sinnvoll.

Sicherheit für Tiere gewährleisten

Auch wenn es in erster Linie darum geht, den Pool kindersicher zu machen, gehört es doch zur Verantwortung eines Poolbesitzers, den Pool auch tiersicher zu gestalten. Ungesicherte Becken können für Haustiere, Streuner und Wildtiere zur Todesfalle werden. Tierschützer raten nicht nur dazu, die auch für Kinder wichtigen Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, sondern auch auf weitere Mittel zu setzen, um Lebewesen zu schützen:

  • Anbringen von Ausstiegshilfen (z. B. ein langes Brett)
  • Schwimmenlassen eines kleinen Holzstücks oder mehrerer Zweige
  • Umwickeln der Leiter mit Stoff
  • täglich mehrfache Kontrolle nicht abgedeckter Pools
  • Legen eines Netzes über die Wasseroberfläche

Weitere wichtige Tipps für einen kindersicheren Pool im Garten

Soll der Pool kindersicher sein, kann dies nicht allein über mechanische oder elektronische Sicherungsmaßnahmen geschehen. Wichtig ist dabei auch, dass die Kinder frühzeitig über die Gefahren aufgeklärt werden. Was kann passieren, wenn ein Kind ins Wasser fällt? Dafür müssen allerdings auch die Eltern wissen, dass ein kleines Kind bereits in einer drei Zentimeter tiefen Pfütze ertrinken kann. Die Kleinen nehmen den Kopf nicht hoch und tauchen damit direkt ins Wasser ein. Schon nach 20 Sekunden kann es zu spät sein! Kinder sollten die gängigen Baderegeln kennen und wissen, wann sie sich dem Wasser nähern dürfen.

Außerdem ist wichtig, dass die Kleinen ab einem Alter von vier bis fünf Jahren unbedingt sicher schwimmen lernen. Hierbei sollten sich Eltern nicht auf den Schwimmunterricht in der Schule verlassen. Bitte bedenken: Das „Seepferdchen“ heißt noch nicht, dass die Kinder sicher schwimmen! Die DLRG gibt als Anhaltspunkt, dass ein sicheres Schwimmen erst möglich ist, wenn ein Kind wenigstens 15 Minuten am Stück schwimmen kann, ohne sich festzuhalten oder an den Rand zu müssen. Außerdem schwimmt es erst sicher, wenn es sich auch unter Wasser zurechtfindet und in verschiedenen Positionen ins Wasser springen kann. In der Regel ist das erst mit dem Ablegen des bronzenen Schwimmabzeichens soweit. Der beste Schutz vor dem Ertrinken ist das selbstständige Schwimmen!

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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