MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Veraltete Trinkwasserleitungen bergen Gefahren

Trinkwasserleitungen halten lange, aber eben nicht ewig. Sie werden mit der Zeit porös und brüchig, wodurch sich das Material der Rohre im Wasser anreichert. Das ist vor allem dann problematisch, wenn die Wasserleitungen, wie im vergangenen Jahrhundert durchaus üblich, aus Blei gefertigt sind.

veraltete Wasserleitungen

Veraltete Trinkwasserleitungen können gefährlich sein. (Bild: scanrail / clipdealer.de)

Gerade für Kinder, aber auch Erwachsene ist das Schwermetall äußerst gesundheitsschädlich. Veraltete Trinkwasserleitungen bergen aber noch weitere Gefahren: So siedeln sich dort viel eher Bakterien an als z. B. in modernen PE-Rohren. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Wasserleitungssystem veraltet ist, können Sie dies durch eine spezielle Wasseranalyse herausfinden. Bei einem Mietverhältnis muss der Vermieter für Abhilfe sorgen, im Eigentum müssen Sie selbst ran. Schon aus eigenem gesundheitlichen Interesse.

In wenigen Ländern der Erde wird das Trinkwasser derart streng kontrolliert wie in Deutschland. Sie können sich somit darauf verlassen, das wichtigste Lebensmittel der Welt immer in höchster Qualität ins Haus geliefert zu bekommen. Zumindest so lange, bis das kostbare Nass Ihr Leitungssystem erreicht. Ist dies bereits total veraltet, verschlechtert sich die Wasserqualität rapide. Passiert das Trinkwasser dagegen z. B. ein modernes PE Rohr, dürfen Sie bedenkenlos „zugreifen“.

Rohre aus Blei: Der Goldstandard des 20. Jahrhunderts

Um die Bedeutung eines Themas zu beleuchten, lohnt mitunter eine Google-Recherche. Geben Sie in die Suchmaschine einmal die Suchbegriffe „Bleirohre Vorteile“ ein. Über Vorteile liest man nichts, vielmehr von Gesundheitsschäden wie „Lernschwächen“ oder „Zellschädigungen“. Betrachtet man Blei einmal als reinen Baustoff, hat er durchaus seine Stärken.

Das Metall ist stabil und langlebig, allerdings von zweifelhaftem Ruf für die Gesundheit. Und tatsächlich kann ein zu hoher Bleigehalt im Körper u. a. dazu führen, dass

  • das Nervensystem geschädigt wird,
  • die Blutbildung weniger effektiv verläuft,
  • Magen-Darm-Beschwerden häufiger auftreten,
  • die Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird.

Bereits seit den Siebzigerjahren wird daher auf den Einbau von Bleirohren verzichtet. Viele Häuser sind aber älter und dort sollten Sie prüfen lassen, ob im Trinkwasser eine erhöhte Bleibelastung vorliegt. Das ist häufig dann der Fall, wenn die Wasserrohre ihren „Zenit überschritten“ haben. Auch alter Kupferrohre können gesundheitsschädlich sein, wenn das Metall ins Wasser abgegeben wird.

Alte Wasserleitungen können zur Brutstätte für Bakterien werden

Auch die strengsten mikrobiologischen Kontrollen können nicht verhindern, dass sich das Trinkwasser in völlig veralteten Rohrsystemen mit Bakterien anreichert. Problematisch daran: Häufig treten dann vermehrt Durchfälle, Bauchschmerzen und Blähungen auf, ohne dass ein Zusammenhang zum Wasser hergestellt wird. Stress, eine falsche Ernährung oder andere Ursachen werden zumeist als vermeintliche Verursacher ausgemacht. Sollte Sie oder Ihre Familie unter solch unklaren Beschwerden leiden, kann tatsächlich verunreinigtes Trinkwasser dahinterstecken. Entweder durch erhöhte Blei- bzw. Kupferbelastungen oder krankmachende Bakterien.

In diesem Fall sollten Sie dringend handeln und sich mit Ihrem Vermieter in Verbindung setzen, sofern Sie zur Miete wohnen. Für Eigentümer gilt, dass sie sich für eine Wasseranalyse beispielsweise an das örtliche Gesundheitsamt wenden sollten. Aus verschiedenen Wasserhähnen werden dann Proben genommen und im Labor analysiert. In der Regel kann hierbei sicher „diagnostiziert“ werden, was zur Verunreinigung führt. Wenn Sie großes Glück haben, liegt die Ursache in einem der Wasserhähne. Dies wäre dann mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand zu beseitigen. Eventuell müssen aber auch komplett neue Rohrleitungen gelegt werden. Dies ist dann auf jeden Fall alternativlos, schließlich geht es um Ihre Gesundheit.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
Tags: , , , ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren