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Wohnlage: Eigene Vorstellungen führen zur besten Lage

In Fachkreisen ist es bekannt, dass nichts als die Lage zählt, wenn es um Immobilien geht. Auch private Hauskäufer, die noch auf der Suche nach dem passenden Grundstück sind, sollten die Wohnlage besonders beachten.

Ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück wird in die Mikro- und Makrolage kategorisiert.

Ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück wird in die Mikro- und Makrolage kategorisiert.
(Bild: Zveiger / clipdealer.de)

Die beste Wohnlage finden: Verschiedene Aspekte bei der Bewertung berücksichtigen

Was ist eigentlich eine gute Wohnlage? Sicherlich definiert die jeder anders, denn während ein Immobilienkäufer ein Haus sucht, das so ruhig wie möglich liegt, möchte ein anderer nur in Gebiete ziehen, die lebhaft sind und jedem Menge Trubel bieten. Es gibt allerdings grundsätzliche Merkmale, die eine gute oder eine einfache Immobilienlage definieren.

Mikro- und Makrolage einer Immobilie bestimmen

Ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück wird zunächst in die Mikro- und Makrolage kategorisiert. Die Makrolage meint einen größeren Bereich wie zum Beispiel das Stadtzentrum, den Süden Deutschlands oder die Stadtrandlage. Ist aber von der Mikrolage die Rege, geht es um das direkte Umfeld des Objekts. Wie nah liegt das Grundstück an einem Kindergarten? Wie dicht ist die Umgebung bebaut und gibt es in der Nähe Gebiete, die demnächst gewerblich erschlossen werden sollen? Die Wohnlage wird meist in die Kategorien A bis D unterteilt: beste, gute, durchschnittliche und einfache Lage.

Wie bestimmt die Wohnlage den Wert der Immobilie?

Eine gute Infrastruktur hebt den Wert einer Immobilie, das gilt auch für ein gepflegtes Umfeld und ähnliche Faktoren. Dabei wird die Makrolage der Objekte durch unterschiedliche Dinge beeinflusst:

  • Infrastruktur (Verkehr, Bildung, Kultur)
  • Bedeutung des Standorts für die Region
  • Nähe zur Industrie
  • Image der Region
  • mögliche Gefährdung durch Naturkatastrophen

Auch die Mikrolage wird durch diverse Faktoren beeinflusst, welche sich wiederum auf den Wert der Immobilie auswirken:

  • Parkmöglichkeiten
  • Lautstärke in der Umgebung
  • Anbindung an den ÖPNV
  • Grünanlagen und Erholungsgebiete in der Nähe
  • Einkaufsmöglichkeiten
  • Freizeit- und Kulturangebote sowie Sport
  • Lichtverhältnisse auf dem Grundstück
  • Verhältnis in der Nachbarschaft

Die beste Wohnlage ergibt sich, wenn wirklich alles stimmt und jeder Aspekt von Mikro- oder Makrolage positiv bewertet werden kann. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Objektlage umso schlechter ist, je weniger gut diese Faktoren bewertet werden können.

In Fachkreisen ist es bekannt, dass nichts als die Lage zählt, wenn es um Immobilien geht.

In Fachkreisen ist es bekannt, dass nichts als die Lage zählt, wenn es um Immobilien geht.
(Bild: Zveiger / clipdealer.de)

Die persönlich beste Wohnlage finden: Tipps für Hauskäufer

Eine Immobilie ist keine alltägliche Anschaffung. Bei den meisten Menschen wird der Kauf nur einmal im Leben getätigt. Verständlicherweise sollte dann eine Wohnlage gewählt werden, mit der der Immobilienbesitzer nach dem Kauf ebenso gut leben kann wie noch in 20 oder 30 Jahren bzw. noch viel länger. Es braucht daher einige Tipps zum Wählen der besten Wohnlage, wobei sich diese für jeden Immobilieninteressenten anders definieren kann.

Auf dem Land oder in der Stadt wohnen?

Zuerst muss geklärt werden, ob die bevorzugte Wohnlage auf dem Land oder in der Stadt sein wird. Stadtwohnungen können sehr schick und trendy sein, sind aber oftmals teuer. Auf dem Land hingegen ist die Infrastruktur oft nicht in dem Maße vorhanden, wie sie benötigt werden würde. Die Wahl zwischen Stadt und Land wird oft ohnehin schon durch die persönlichen Umstände eingeschränkt. Wer kleine Kinder hat, braucht kurze Wege zum Kindergarten und später zur Schule. Wer im Job stark eingespannt ist, möchte vielleicht nicht täglich zwei Stunden mit dem Auto unterwegs sein, um von zu Hause zur Arbeit und nach Büroschluss wieder zurückzukehren. Dann ist vielleicht eine ländliche Randlage ideal. In die Lagebewertung einer Wohngegend werden daher immer persönliche Aspekte mit einfließen. Es lohnt sich daher, die jeweiligen Vor- und Nachteile genauer zu betrachten:

  • Wohnen in der Stadt
    Vorteile: gute Infrastruktur, kurze Wege, verschiedene Wohnformen möglich, gute Geldanlage da hoher Wiederverkaufswert
    Nachteile: knappes Angebot, hohe Preise, wenig Platz, wenig Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder, Altbauten oft unter Denkmalschutz, hoher Lärmpegel, oft Anonymität in der Nachbarschaft
  • Wohnen am Stadtrand
    Vorteile: gute Anbindung, Infrastruktur geeignet für Familien, naturnah, mehr soziale Kontakte, Preise oft günstiger als in der City, wertbeständige bzw. wachstumsorientierte Immobilien, ruhige Nachbarschaft
    Nachteile: im Speckgürtel steigende Preise, längere Anfahrtswege zu kulturellen Angeboten, architektonisch oft eintönige Gebiete, oft Schlafstädte, da die Menschen zum Arbeiten in die Stadt pendeln
  • Wohnen auf dem Land
    Vorteile: größeres Angebot an Grundstücken, sehr ruhige Gebiete, niedrigere Immobilienpreise, oft individueller zu bebauen, Mehr-Generationen-Häuser möglich, soziale Einbindung in der Gemeinde möglich, große Grundstücke mit eigenem Land, mehr Ruhe
    Nachteile: weite Wege in die Stadt, kaum ärztliche Versorgung, weite Wege zu Schulen, Kultur- und Sportangeboten, oft schlechte Anbindung an ÖPNV, eigenes Auto Voraussetzung

Persönliche Präferenzen beachten

Geht es zum Beispiel nach den kreditgebenden Banken, so wird nur die Wohnlage bewertet und daraus ein Wert für die Immobilie festgesetzt. Doch auch ideelle Werte sollten hier mit einberechnet werden. Eine einfache Wohnlage kann durchaus ihren Reiz haben, wenn eine entsprechende Organisation innerhalb der Familie vorhanden ist. So können zum Beispiel weite Wege gespart werden, wenn die Kinder auf dem Weg zur Arbeit mit zur Schule genommen werden. Auf dem Rückweg werden die Einkäufe erledigt, diese können als einmalige Wochenendeinkäufe vorgenommen werden. Ob eine Wohnlage gut oder weniger gut ist, ist von den eigenen Vorstellungen abhängig und nicht immer davon, wie Experten den monetären Wert des Objekts einschätzen würden. Die Immobilienpreise in der Innenstadt sind besonders hoch und doch hat ein solches Objekt für jemanden, der Ruhe sucht und viel Platz bis zu Nachbars Gartenzaun wünscht, keinen Wert. Daher ist die Lage bei der Bewertung der Immobilie nicht alles, denn das schönste Haus oder die tollste Wohnung bringt nichts, wenn sich die Bewohner nicht wohlfühlen. Das Wohlfühlen ist aber vom Umfeld abhängig und so kann eine Immobilie, die die Nähe zur Familie und Freunden bietet, einen subjektiv höheren Wert haben als ein Objekt, das den Kriterien der Experten entspricht. Lage, Lage, Lage – und noch ein bisschen mehr!

Immobilien in bester Lage finden

Wer sich nun den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte und die beste Lage sucht, sollte nicht nur auf den Makler oder auf Annoncen in Zeitungen und einschlägigen Immobilienportalen vertrauen. Wichtig ist auch, selbst auf die Suche zu gehen und aktiv zu werden. Das geht am besten, wenn bekannt ist, in welcher Region gesucht wird. Soll das Haus näher am Büro sein? Oder geht es darum, endlich aus der Stadt heraus und in die Ruhe auf dem Land zu kommen? Wer mag, setzt sich einfach ins Auto (oder auf das Fahrrad) und durchfährt die gewählte Region. Nicht selten stoßen Interessenten dabei auf Objekte, die derzeit zum Verkauf stehen oder bei denen sich zumindest eine Nachfrage lohnt, ob sie verkauft werden. Es kann sich auch lohnen, in der bevorzugten Gegend mit Einheimischen zu sprechen. Was sehen diese als vorteilhaft an und würden sie wieder hierherziehen? Sicherlich geht das nicht überall und gerade auf dem Land kann es sein, dass Fremden gegenüber schnell die Türen verschlossen werden (vor allem in sehr kleinen Dörfern oder in abgeschiedener Lage!). Aber einen Versuch ist es wert, denn gerade das Unerwartete kann am Ende genau das Richtige sein.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Hausbau, Ratgeber
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