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Herbstlaub im Garten entfernen: Tipps für eine naturfreundliche Verwendung

Das Herbstlaub fällt bald wieder in rauen Mengen und allerorts entstehen kleine Berge. Kinder freut es, lieben sie es doch, in das Laub zu springen. Aber wie lässt sich Herbstlaub wirklich sinnvoll nutzen?

Herbstlaub ist kein Abfallprodukt, sondern gehört in den natürlichen Kreislauf der Natur.

Herbstlaub ist kein Abfallprodukt, sondern gehört in den natürlichen Kreislauf der Natur.
(Bild: Peggychoucair / pixabay.com)

Herbstlaub sinnvoll nutzen: Tipps zur Verwendung im Garten

Auch wenn manch Hobbygärtner dies anders sehen mag und verzweifelt nach Tipps zur Entsorgung von Laub sucht: Herbstlaub ist kein Abfallprodukt, sondern gehört in den natürlichen Kreislauf der Natur. Es bietet einige wunderbare Eigenschaften, von denen andere Pflanzen und auch Tiere profitieren können. Der Nutzen von Laub steht außer Frage und dennoch fragt sich mancher Gärtner: Wohin soll das Laub bloß? Die folgenden Tipps bieten Anregungen für eine sinnvolle Verwendung des Herbstlaubs.

Mit Herbstlaub Pflanzen mulchen

Vor allem die Pflanzen, die normalerweise am schattigen Waldrand oder generell unter Bäumen wachsen, profitieren vom Laub. Eine Mulchschicht aus Blättern ist für diese Pflanzenarten wichtig, denn sie erhalten damit ihre natürlichen Lebensbedingungen. Beispiele sind Brombeeren, Heidelbeeren, Erd- und Himbeeren, die von einer Mulchschicht aus Laub deutliche Vorteile ziehen. Sie sind damit vor der Austrocknung geschützt. Außerdem verfällt das Blattwerk nach und nach und bietet einen natürlichen Kompost. Künstlicher Dünger wird damit überflüssig!

Auch kleine Tiere finden Laub auf Beeten toll: Gern versteckt sich darunter der Laufkäfer, der als natürlicher Feind der Schnecke gilt. Gleichzeitig wird ein humoser Boden aufgebaut, der den Pflanzen genügend Nährstoffe bietet.

Laub zu Kompost werden lassen

Was beim Mulchen im kleinen Stil passiert, wird auf dem Komposthaufen im großen Stil durchgeführt. Organisches Material zerfällt hier unter Einfluss der Witterung, der Bodenlebewesen und Mikroorganismen zu Kompost. Dieser lässt sich wunderbar im Garten nutzen, düngt den Rasen ebenso wie die Beete. Gesiebter Kompost kann im Frühling vor dem Anlegen der Beete aufgebracht werden und ist die perfekte Starthilfe für junge Pflanzen.

Wichtiger Tipp erfahrener Gärtner: Eichen- und Walnusslaub bitte nicht auf den Kompost bringen. Das Laub ist hart und verrottet nur schwer, außerdem ist viel Gerbsäure enthalten. Die Verrottung des übrigen organischen Materials wird damit verzögert. Nusslaub kann jedoch gehäckselt werden und wird in zwei bis drei Jahren zu einem wunderbaren Ersatz für Torf. Laub bietet damit in jeder Form eine Bereicherung für den Garten und für die übrigen Pflanzen.

Herbstlaub als Winterschutz für empfindliche Pflanzen

Gärtner sind sich einig: Kaum etwas bietet einen so guten Winterschutz für empfindliche Pflanzen wie Herbstlaub. Es sollte möglichst trocken rund um die nicht winterharten Pflanzen aufgebracht werden. Kleine Bäume wie die Feige sollten einen kleinen Zaun (am besten Maschendraht) umgestellt bekommen. Dieser wird nun mit Laub befüllt, sodass sich eine ausreichend dicke Schicht ergibt. Als oberste Begrenzung können Vliese oder auch Holz gelegt werden. Fertig ist der Winterschutz!

Kaum etwas bietet einen so guten Winterschutz für empfindliche Pflanzen wie Herbstlaub.

Kaum etwas bietet einen so guten Winterschutz für empfindliche Pflanzen wie Herbstlaub.
(Bild: leungchopan / clipdealer.de)

Tiere mit Herbstlaub schützen

Tierfreunde suchen immer wieder nach Tipps, mit deren Hilfe sie die kleinen Lebewesen im Garten sinnvoll schützen können. Dabei ist eine Möglichkeit doch ganz einfach und in jedem Garten vorhanden, sofern dort ein größerer Baum wächst: Laub! Es muss nicht alles entsorgt werden, sondern wird bestenfalls zu einem kleinen Berg aufgetürmt. Noch besser ist es, einige Äste wie zu einem Lagerfeuer zu legen und alles mit Laub abzudecken. Igel werden sich dort einfinden und ihren Winterschlaf halten.
Natürlich darf der Laubhaufen dann nicht mehr umgesetzt werden, dies ist erst wieder im Frühling möglich, wenn der Igel ausgezogen ist. Außerdem diesem werden sich noch viele weitere kleine Tiere dort vor der Kälte schützen wollen: Käfer jeglicher Art freuen sich darüber, wenn sie ein sicheres Heim für die kalten Monate finden können.

Laubspeicher bauen

Laub fällt in der Regel nicht nur im Herbst an, denn gerade in trockenen Sommern reagieren die Bäume ebenfalls sehr empfindlich und werfen ihre Blätter gern ab. Wohin dann mit dem Laub? Es bietet sich an, einen Laubspeicher zu basteln. Dafür wird Maschendraht als eine Art Netzröhre genutzt (die Enden können mit Blumendraht verbunden werden). Diese Röhren können im Garten aufgestellt und mit Laub befüllt werden. Hier werden sich rasch kleine Tiere einfinden, die im Laub wohnen. Dadurch, dass das Laub zersetzt wird, kann oben immer wieder welches nachgeschüttet werden. Unten entsteht nährstoffreiche Erde, die für den Garten verwendet werden kann. Sollen sich die Blätter schneller zersetzen, kann das Laub mit ein wenig Rasenschnitt angereichert werden. Damit gelangt viel Stickstoff in das Laub-Gras-Gemisch, darin wiederum vermehren sich Mikroorganismen sehr gut. Die Folge: Das Laub verrottet schneller.

Rhododendren schützen

Eichenlaub scheint überall unerwünscht zu sein. Doch so ist es nicht, denn alle Liebhaber von Rhododendren wissen auch Eichenlaub zu schätzen. Der hohe Anteil an Gerbsäure sorgt für eine langsame Verrottung. Daher ist das Laub der Eiche perfekt zum Mulchen rund um die Rhododendren geeignet. Beim Verrotten wird diese Gerbsäure freigesetzt. Sie sorgt dafür, dass der pH-Wert des Bodens sinkt, was für den Rhododendron ideal ist. Er mag lieber leicht saure Böden und muss ansonsten entsprechende Dünger erhalten. Durch das Mulchen mit Eichenlaub aber können künstliche Zusätze entfallen.

Herbstlaub entfernen: Ja oder Nein?

Der Nutzen des Herbstlaubs ist unbestritten und die oben genannten Tipps sind für alle Hobbygärtner geeignet, die Pflanzen und Tiere im Winter schützen wollen. Was aber ist, wenn das Laub einfach unter dem Baum liegen gelassen wird? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn das Liegenlassen ist davon abhängig, wie viel Laub und welche Art Laub anfällt. Wenn im Herbst die Birke ihr Laub verliert, fliegt ein großer Teil der ohnehin sehr kleinen Blätter weg. Der Boden ist nur minimal bedeckt, zumal Herbststürme ihr Übriges tun und das Laub verteilen. Wenn allerdings eine Eiche, eine große Kastanie oder ein Walnussbaum seine Blätter verliert, sollte das Laub entfernt werden. Es bildet eine dicke Schicht, die das Gras darunter ersticken wird. Es muss nicht jedes einzelne Blättchen entfernt werden, wichtig ist lediglich das Verhindern einer allzu dicken Laubschicht. Bleiben wenige Blätter liegen, ist das sogar positiv, denn sie zersetzen sich und bilden Humus, der das Gras im nächsten Jahr besser wachsen lässt.

Bleiben wenige Blätter liegen, ist das sogar positiv.

Bleiben wenige Blätter liegen, ist das sogar positiv. (Bild: CandyBoxImages / clipdealer.de)

Laubsauger oder Laubbläser einsetzen?

Umweltexperten sind sich einig und empfehlen, beim Entfernen des Herbstlaubs besser keinen Laubsauger zu verwenden. Auch wenn es sicherlich praktischer sein mag, wenn keine körperliche Arbeit anfällt, so werden mit dem Laubsauger oder Laubbläser doch viele kleine Tiere getötet. Außerdem sind diese Geräte, die ursprünglich gar nicht für den Einsatz im heimischen Garten gedacht waren, sehr laut und sorgen für eine hohe Staubbelastung. Experten meinen, dass sie gesundheitlich gesehen alles andere als unbedenklich sind. Außerdem weiß der erfahrene Gärtner, dass vor allem größere Flächen leichter mit dem großen Rechen von Laub befreit werden können. Dies geht schneller und der letzte Arbeitsschritt, das Aufsammeln des Laubs, ist sowohl beim Laubbläser als auch beim Rechen gleich.

Tipp: Das Rechen kann auch als sportliche Übung gesehen werden! Wer regelmäßig alle zwei bis drei Tage das Grundstück per Hand von Laub befreit, wird sich nach dem Herbst wünschen, mit dem Sport weitermachen zu können. Mit etwas Glück fällt dann allerdings bald der erste Schnee, sodass mit dem Schneeschieben für weitere sportliche Ansprüche gesorgt ist.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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