Den Gartenteich vorbereiten und dem nahenden Winter gelassen entgegenblicken? Mit den richtigen Maßnahmen sind Fische und Pflanzen im Winter geschützt.

Ein zu flaches Gartengewässer friert bei niedrigen Temperaturen rasch durch.
(Bild: elenathewise / clipdealer.de)

Gartenteich vorbereiten: So überleben die Fische

Wie lässt sich der Gartenteich im Herbst auf den Winter vorbereiten? Viele Tätigkeiten sind hier nötig, wobei diese vor allem die Fische im Teich betreffen. Sie müssen, damit sie im Winter überhaupt eine Überlebenschance haben, einen ausreichend großen Gartenteich vorfinden. Dieser sollte wenigstens 80 cm tief sein, besser sogar noch tiefer. Der Grund: Ein zu flaches Gartengewässer friert bei niedrigen Temperaturen rasch durch, die Fische würden ebenfalls gefrieren.

Schon beim Anlegen des Teichs an den Winter denken

Viele Gartenbesitzer gestalten einen Teich eher nach dem Gesichtspunkt, dass er schön aussehen soll. Im Winter gibt es dann Probleme, wenn die Fische trotz ihres Aufenthalts an der tiefsten Stelle des Teichs erfrieren. Daher sollte schon beim Anlegen darauf geachtet werden, dass der Teich groß genug ist. Als Faustregel gilt, dass der Teich mindestens sechs bis acht Quadratmeter groß sein sollte. Je kleiner der Teich, desto umfassender die nötige Technik, daher können sehr große Gartenteiche von wenigstens 15 m² auch gänzlich ohne Technik im biologischen Gleichgewicht bleiben.

Außerdem darf die Anzahl der Tiere im Teich nicht zu hoch sein, auch wenn sich so mancher Fischliebhaber nicht entscheiden kann, welches Fischlein er denn wählen sollte. Bei zu vielen Tieren besteht aber die Gefahr, dass der Sauerstoff im Teich nicht reicht und dass sie alle sterben. Eine natürliche Auslese findet dann nicht mehr statt.

Gartenteich und Fische auf den Winter vorbereiten

Wichtig ist immer, dass im Winter eine Stelle der Eisdecke durchschlagen wird und diese frei bleibt. Nur dann können Faulgase entweichen, die den Tieren ansonsten zum Verhängnis werden könnten. Zudem muss zu jeder Jahreszeit die Wasserqualität kontrolliert werden. Im späten Herbst geschieht dies ein letztes Mal, dann geht es erst im Frühling mit den Kontrollen weiter.

Wichtig ist, dass der Teich unbedingt sauber ist. Angefallener Teichschlamm ist zu entfernen, auch Laub sollte regelmäßig abgesammelt werden. Im Idealfall wird das Laub mehrmals am Tag abgesammelt, sodass es direkt von der Oberfläche des Teichs zu entfernen ist. Sinkt es doch im Wasser ab, fault es schnell und erhöht die Menge des Faulschlamms. Wer den Teich nicht ständig absammeln möchte, kann das Laub auch gleich daran hindern, überhaupt ins Wasser zu fallen. Möglich wird das durch das Spannen eines Laubschutznetzes, das möglichst engmaschig sein sollte.

Wichtig zu wissen: Die aus dem Faulschlamm entstehenden Gase sind für Fische giftig. Der Schlamm ist daher regelmäßig mit dem Teichsauger zu entfernen.

Fische füttern oder nicht?

Beim Vorbereiten des Gartenteichs auf den kommenden Winter stellen sich viele Fischfreunde die Frage: Sollten die Tiere im Herbst und Winter gefüttert werden? Oder ist der Stoffwechsel so stark zurückgefahren, dass sie keine Nahrung brauchen? Genau Letzteres ist richtig, denn bei Temperaturen von weniger als 10 °C ist eine Nahrungsaufnahme nicht mehr nötig.

Die Fische würden durch das Füttern nur gestört werden, obwohl sie doch jetzt Ruhe halten sollen. Würde ein Tier dennoch fressen, würde es Schaden nehmen, denn die Verdauung der Fische ist während der kalten Jahreszeit auf null heruntergefahren. Die Fütterung beginnt daher erst wieder im Frühling, wenn die Temperaturen mindestens 15 °C erreicht haben.

Auch die Pflanzen auf den Winter vorbereiten

Wer als Hobbygärtner den Gartenteich auf den Winter vorbereiten will, muss auch an die Pflanzen denken. Sie können je nach Art im Wasser verbleiben oder müssen im Herbst herausgenommen werden. Winterharte Varianten bleiben demnach im Teich, Exoten werden herausgenommen und an einer Stelle überwintert, die gänzlich frostfrei bleibt.

Wasserpflanzen unterstützen: Hilfe im Herbst

Die oberirdischen Triebe vieler Wasserpflanzen können im Herbst zurückgeschnitten werden, große und hohle Stängel hingegen bleiben stehen. Der Grund ist, dass zwischen diesen Stängeln das Wasser länger freibleibt und sich hier keine geschlossene Eisdecke bildete.

Im Herbst können überdies neue Pflanzen gesetzt bzw. alte entnommen werden, wenn sich diese zu stark ausgebreitet haben. Es ist Zeit für einen radikalen Rückschnitt! Auch abgestorbene Pflanzenteile müssen nun entfernt werden. Tipp: Für das Umsetzen von Pflanzen an eine tiefere Stelle im Gartenteich ist es hilfreich, wenn diese vorher in Pflanzkörbe gesetzt wurden.

Im Winter soll eine Stelle der Eisdecke durchschlagen werden, damit diese frei bleibt.
(Bild: zastavkin / clipdealer.de)

Weitere Tätigkeiten rund um den Gartenteich im Herbst

Die Herbstaufgaben für Teichbesitzer sind vielfältig und so ist es nicht verwunderlich, dass dieser sich am besten eine Checkliste machen sollte, um alle wichtigen Aufgaben zu erledigen. Zu diesen zählen auch die Vorbereitungen der Teichtechnik auf den Winter sowie das Platzieren von Eisfreihaltern.

Technik im Herbst entfernen

Viele Gartenteiche sind sehr klein und bleiben nur unter Einsatz der passenden Teichtechnik sauber. Doch diese ist selten wirklich winterhart und muss daher rechtzeitig aus dem Wasser genommen werden. Wer nicht gerade winterfeste Technik hat, sollte daran unbedingt denken, denn ansonsten droht ein Zerfrieren der Anlage.

Manche Teichpumpen können in eine Tiefe von wenigstens 80 cm gehängt werden und sind dann vor Frost geschützt, Filteranlagen hingegen müssen in der Regel herausgenommen werden. Damit Dichtungen nicht porös werden, sollten die Filteranlagen nach dem Reinigen in einem Eimer mit Wasser überwintert werden. Wichtig ist, dass der Standort des Eimers unbedingt vor Frost geschützt sein muss.

Wird für den Teich ein eingegrabener Filter verwendet, können Filterdeckel und UVC-Einheit aus dem Wasser entfernt und frostfrei gelagert werden. Eine Abdeckplane schützt dann das verbliebene Filtergehäuse.

Teich vor kompletter Eisdecke schützen

Ein komplettes Zufrieren des Gartenteichs würde bewirken, dass die Fische sterben, weil sie unter Sauerstoffmangel leiden. Ein Eisfreihalter kann den Teich davor bewahren, mit einer Eisdecke gänzlich verschlossen zu werden. Bis zu Temperaturen von – 20 °C hilft der Eisfreihalter aus Styropor dabei, den Teich zu schützen. Diese Freihalter müssen im Teich verankert werden und besitzen im besten Fall ein Lüftungsrohr. Statt des Eisfreihalters kann auch eine Teichbelüftungspumpe eingesetzt werden, die jedoch Strom für ihre Betrieb benötigt.

Wichtiger Tipp: Die Eisdecke darf nicht einfach aufgehackt werden. Das sorgt für Schockwellen im Wasser, durch die die Fische sterben können.

Checkliste: Gartenteich auf den Winter vorbereiten

Wer den Teich auf den Winter vorbereiten und dabei nichts vergessen will, kann die folgende Checkliste zur Hilfe nehmen:

• Schon beim Vorbereiten und Anlegen des Teichs an den Winter denken!
• überschüssige Pflanzen entfernen
• dick- und hohlstängelige Pflanzen stehen lassen
• Pflanzen teilen oder umsetzen
• nicht winterharte Pflanzen entnehmen und frostfrei überwintern
• Faulschlamm entfernen
• Wasserqualität überprüfen
• Laub täglich entfernen oder Laubfangnetz spannen
• Pumpen und Filteranlagen entnehmen, wenn nicht winterhart
• Eisfreihalter platzieren
• Fische nicht füttern
• Zufüttern erst bei dauerhaftem Erreichen von Temperaturen um 15 °C
• Eisdecke niemals aufhacken

Wichtig ist natürlich auch, dass nicht winterharte Deko auf und um den Teich entfernt wird. Außerdem: Wer den Teich im nächsten Jahr verändern möchte, kann nun mit dem Vorbereiten beginnen. Eventuell sind für die Veränderung neue Pflanzen gewünscht, die bereits im Vorjahr eingesetzt werden müssen. Ein Teich erfordert eine gewisse Langzeitplanung!