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Elektro, Gas, Induktion: Herdsysteme im Vergleich

Der Herd ist das Herzstück der Küche, hier werden all die leckeren Speisen zubereitet, mit denen sich die Familie verwöhnen lässt. Aber welches Herdsystem ist das beste: Elektro, Gas oder Induktion?

Das Prinzip der Induktion funktioniert nur mit passendem Topf oder Pfanne.

Das Prinzip der Induktion funktioniert nur mit passendem Topf oder Pfanne.
(Bild: seffen99 / unsplash.com)

Herdsysteme im Vergleich: Wer schneidet am besten ab?

Früher einmal wurden Herdplatten aus Gusseisen gefertigt, doch der Energieverlust war hoch. Gleichzeitig mit dem Essen wurde auch der Raum erwärmt, eine heute nicht denkbare Energieverschwendung. Inzwischen kommt es darauf an, möglichst punktgenau einen Topf zu beheizen. Ohne Energieverluste und dabei mit leichter Bedienbarkeit des Herdes. Verschiedene Systeme kommen dafür in Betracht: Elektro, Gas und Induktion sind hier zu nennen. Neben der Energieeffizienz spielt aber auch die Sicherheit der Systeme eine Rolle, was vor allem in Haushalten mit Kindern relevant ist.

Herdsysteme im Vergleich: Kochen per Induktion

Nicht die Kochstelle wird erwärmt, sondern nur der Topfboden. Dafür befinden sich unter der Glaskeramikplatte des Herdes Induktionsspulen. Hier fließt Strom hindurch und damit wird ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Dabei wiederum entsteht Energie, die als Wärmeenergie an den Topfboden abgegeben wird. Leider hat Stiftung Warentest schon festgestellt, dass nicht bei jedem Herd alle Induktionsspulen zuverlässig funktionieren. Damit kann es durchaus passieren, dass ein Topfboden eben nicht gleichmäßig erwärmt wird, sondern dass die Wärmeweiterleitung nur stellenweise möglich ist. Die verzögert natürlich das Garen der Lebensmittel.

Wird der Topf von der Induktionsplatte genommen, ist diese nur noch leicht warm. Ein Vorteil, denn damit verringert sich die Verletzungsgefahr durch ein versehentliches Anfassen der Platte. Familien mit Kindern sehen hier ein großes Plus bei der Anwendung der Induktion. Zusätzlich wichtig: Wenn nicht der passende Topf auf den Herd gestellt wird, kann das Prinzip der Induktion nicht funktionieren, der Herd bleibt kalt. Und noch einen Vorteil gibt es: Sollte einmal wieder das Nudelwasser überlaufen, kann dieses nicht anbrennen, weil sich die Kochstelle selbst nicht erhitzt.

Wichtiger Nachteil bei näherer Betrachtung der Induktionsherde: Wenn in den ersten Minuten der Induktion der Herd mit voller Kraft arbeitet, können Geräusche entstehen. Eine gewisse Gewöhnung an den Geräuschpegel ist hier sicherlich erforderlich. Dafür ist das Kochen per Induktion besonders schnell, sämtliche Zutaten sollten bereitstehen, wenn das Öl in die Pfanne gegossen wird. Nichts ist mit Wasser kochen und in der Zeit die Kartoffeln schälen!

Vorteile bei Induktion

  • schnelle Erwärmung
  • Erwärmung erst bei Kontakt mit dem passenden Topf
  • keine Gefahr von Verbrennungen auf der Platte, die eben noch benutzt wurde
  • keine/wenig Verschmutzungen
  • energiesparende Kochweise
  • mittels spezieller Sensoren wird die Temperatur eigenständig geregelt, damit kein Überlaufen mehr

Nachteile bei Induktion

  • höherer Anschaffungspreis
  • nur mit induktionsgeeignetem Geschirr nutzbar
  • nicht alle Induktionsspulen funktionieren zuverlässig
  • teilweise hohe Geräuschentwicklung

Herdsysteme im Vergleich: Kochen per Elektroherd

Elektro Herdfelder setzen heute auch auf eine Glaskeramikplatte und nicht mehr auf gusseiserne Platten in Verbindung mit Emaille-Einfassungen wie früher einmal. Das gibt der Kochstelle ein edles Design. Der Elektro Herd hatte seinen Siegeszug ungefähr in der Mitte der 1970er Jahre, seither dominiert er die Küchenausstattungen auf der ganzen Welt. Die glatte Oberfläche des Herdes erlaubt eine leichte Reinigung desselben, allerdings sind Verkrustungen durch übergelaufene Speisen und Flüssigkeiten häufig. Kartoffel- und Nudelwasser, Milch und Sahne bringen hässliche Krusten, die nur mit einem Spezialmesser entfernt werden können. Dabei handelt es sich um einen speziellen Herdschaber, der auf eine Rasierklinge setzt. Mit dieser wird die Glaskeramikplatte leicht gereinigt, wobei diese zuvor erkaltet sein muss.

 

Eine Glaskeramikplatte gibt der Kochstelle ein edles Design.

Eine Glaskeramikplatte gibt der Kochstelle ein edles Design.
(Bild: conscious_design / unsplash.com)

 

Induktion ist heute besser als Elektro: Geht es um die Dosierung der Hitze für das Kochen, schlägt Induktion Elektro um Längen. Denn nicht nur, dass es beim Überkochen zu Verkrustungen kommt, bleibt die Herdplatte auch noch lange heiß, nachdem der Topf längst heruntergenommen wurde. Dafür ist die Bedienung des Herdes aber sehr einfach und wird heute per Touchscreen durchgeführt. Die Zeit der Schalter ist vorbei, dafür können nun sogar Timer und Temperatur individuell eingestellt werden. Zudem variiert die Größe der Kochfelder, sodass sowohl kleine als auch größere Töpfe und teilweise sogar rechteckige oder ovale Bräter genutzt werden können.

Vorteile von Elektro

  • höhere Energieeffizienz als Kochfelder aus Gusseisen
  • durch Spezialmesser gut zu reinigen
  • leichte Bedienbarkeit
  • Anzeige der Restwärme

Nachteile von Elektro

  • höherer Stromverbrauch als Induktionsherd
  • schnelles Bilden hartnäckiger Verkrustungen
  • lange Hitze nach Abschalten – Verbrennungsgefahr hoch
  • Reinigung aufwendiger als bei Induktion

 

Bei den Profis beliebt ist Gas auch deswegen, weil die Flamme fein dosiert werden kann.

Bei den Profis beliebt ist Gas auch deswegen, weil die Flamme fein dosiert werden kann.
(Bild: itfeelslikefilm / unsplash.com)

 

Herdsysteme im Vergleich: Kochen mit Gas

Gasherde sind in der Gastronomie hoch geschätzt, wobei es hier verschiedene Varianten gibt. Teilweise finden sich die Gaskochfelder unter Glas, teilweise werden herdgebundene Gaskochfelder genutzt. Meist sind vier Kochfelder vorhanden, allerdings gibt es auch Herde, bei denen weniger Felder nutzbar sind. Ein großer Vorteil bei der Verwendung von Gas ist, dass im Vergleich zum Elektro Herd die Hitze schnell verfügbar ist. Wird die Flamme gelöscht, ist die Hitze direkt weg, was die Verletzungsgefahr verringert. Wer auf Elektro setzt, kann dafür noch längere Zeit die Restwärme nutzen und hier zum Beispiel Speisen warmhalten.

Bei den Profis beliebt ist Gas auch deswegen, weil die Flamme fein dosiert werden kann. Eine derart präzise Einstellung ist bei Elektro oder Induktion nicht möglich. Dennoch wartet der Herd, der auf Basis von Gas funktioniert, mit einigen Nachteilen auf. Die Herdoberfläche ist nicht leicht zu reinigen, hier reicht kein einfaches Überwischen. Das gilt vor allem, wenn etwas übergekocht ist. Die Topfträger können zwar in die Spülmaschine gegeben werden, doch die erhöhten Gasdüsen müssen per Hand gesäubert werden.

Ist das Haus nicht mit einem Gasanschluss ausgestattet, müssen die Gasflaschen immer wieder ausgetauscht werden. Das ist aufwendig und platzraubend, denn eine Ersatzgasflasche sollte immer gelagert werden. Auch wenn das Kochen mit Gas wirtschaftlicher ist, so ist es doch ein wenig aufwendiger, als wenn auf Elektro gesetzt wird.

Bei einem Vergleich zwischen den Herdarten ging es bisher auch um den Punkt der Sicherheit, der beim Kochen mit Gas nicht verschwiegen werden darf. Denn: Das Kochen mit Gas kann gefährlich sein! Eventuell undichte Leitungen, ein defektes Ventil oder auch Anschlüsse, die schon längst hätten saniert werden müssen, können zur großen Gefahr werden. Eine Explosion kann das ganze Haus in Schutt und Asche legen! Empfehlenswert ist daher der jährliche Check durch einen Fachmann. Der Gasinstallationsbetrieb wird alle Schwachstellen überprüfen und gegebenenfalls rechtzeitig einen Austausch von Verschleißteilen durchführen. Auch mögliche Reparaturen werden damit augenscheinlich und können direkt vorgenommen werden.

Vorteile beim Kochen mit Gas

  • feine Dosierung der Flamme möglich
  • rasche Hitzeentwicklung
  • niedriger Energieverbrauch
  • kostengünstiges Kochen möglich

Nachteile beim Kochen mit Gas

  • schwierige Reinigung
  • Lagerung von Gasflaschen als Ersatz ist nötig
  • regelmäßiger Austausch der Gasflaschen, wenn kein Anschluss an eine Gasleitung vorhanden ist
  • Wartung des Herdes und der Anschlüsse nötig
  • erhöhte Brandgefahr durch Topflappen und ähnliches in Flammennähe

Fazit: Welches Herdsystem ist ideal?

Aus den vorgenannten Vor- und Nachteilen zeigt sich, dass je nach Anspruch jedes Herdsystem seine Vor- und Nachteile hat. Vor der Entscheidung für oder gegen ein System sind daher verschiedene Betrachtungswinkel nötig. Berücksichtigt werden muss zum einen das Thema Sicherheit, was vor allem bei Kindern und Haustieren im Haushalt wichtig ist. Auch die Energieeffizienz sowie der Aufwand bei Reinigung und Energiebeschaffung (Besorgen von Gasflaschen) sind wichtige Punkte bei einer Entscheidung für oder gegen ein Herdsystem.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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