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Dachentwässerungssysteme: Arten und Material

Egal ob für das kleine, selbst gedeckte Dach des Gartenhäuschens oder beim großen Dach des Eigenheims, ein Entwässerungssystem ist unerlässlich. Ohne ein solches könnten sich schnell große Wassermassen sammeln und im Extremfall das Dach zum Einsturz bringen. Welche Arten von Dachentwässerungssystemen und deren Einsatz, wird nachfolgend erklärt.

Welche Dachentwässerung zum Einsatz kommt hängt von Dachform und der regionalen Witterungssituation ab.

Ein Dachentwässerungssystem verhindert eine Durchfeuchtung der Dachkonstruktion.
(Bild: unruhelena1 / clipdealerde)

Aufbau des Dachentwässerungssystems

Grundsätzlich besteht jedes Dachentwässerungssystem aus den gleichen Komponenten, dies ist unabhängig von der Dachform und etwaigen regionalen Gegebenheiten, wie überdurchschnittlicher Niederschlag. Die jeweiligen Bestandteile werden dann auf die speziellen Gegebenheiten angepasst.

  • Traufe: eine Dachkante, die das Regenwasser in die Dachrinne leitet.
  • Regenrinne: führt das Wasser zum Fallrohr. Diese kann kasten- oder keilförmig bzw. halbrund sein.
  • Fallrohr: ein senkrechtes Rohr, welches das Wasser zum Ablauf fließen lässt.
  • Ablauf: verbindet das Dachentwässerungssystem mit den öffentlichen Abwassersystem oder evtl. einer Regentonne.
  • Fanggitter: verhindert das Eindringen von Schmutz, Laub etc.
  • Befestigungsmaterial wie Rinnenhalter oder Sonderwinkel.

Verschiedene Varianten von Entwässerungssystemen

Es besteht ein breites Angebot bei der Dachentwässerung in Bezug auf Art und Material. Dabei sind verschiedene Varianten für die jeweilige Dachform am besten geeignet, um die Wassermassen optimal abzuleiten und eine Durchfeuchtung bzw. Beschädigung der Dachkonstruktion zu verhindern. Prinzipiell wird zwischen innen- und außenliegenden Systemen unterschieden.

Außenliegendes Dachentwässerungssystem

Diese werden hauptsächlich bei Steildächern verwendet. Dabei sind die einzelnen Komponenten vorgehängt und somit gut sichtbar. Die Regenrinnen sind hier zumindest halbrund. Je nach verwendetem Material werden die Einzelteile durch verschiedene Verbindungstechniken wie das Weichlöten oder den Einsatz eines speziellen Rinnenklebers miteinander verbunden.

Innenliegendes Dachentwässerungssystem

Insbesondere bei Flachdächern kommt das innenliegende System zum Einsatz. Es besteht aus mehreren, in das Dach integrierte Gullys. Diese sind mit den innenliegenden Fallrohren, auch Trogrinnen genannt, verbunden. Die einzelnen Fallrohre münden in die Grundleitung unter dem Gebäude. Innenliegende Entwässerungssysteme arbeiten mit einem leichten Gefälle oder Unterdruck, wodurch das Wasser nach außen gelangen kann. Bei größeren Niederschlagsmengen kann auch eine Kombination aus beidem sinnvoll sein.

Verwendete Materialien

Idealerweise besteht ein Dachentwässerungssystem durchgängig aus demselben Material. Bei manchen Formen ist dies nicht realisierbar; dabei sollte darauf geachtet werden, dass Kupfer nicht mit Aluminium, Titanzink oder verzinktem Stahlblech verträglich ist. Die gängigsten Materialien sind:

  • Kunststoff/PVC: Rohre aus Kunststoff werden in den unterschiedlichsten Formen und Farben angeboten und können somit entweder schlicht an die Fassade angepasst werden oder einen knalligen Akzent setzten. Sie sind äußerst preisgünstig und auch sehr leicht durch Steckverbindungen zu montieren. Jedoch kann UV-Einstrahlung den Kunststoff porös und brüchig machen. Deshalb sollte auf jeden Fall hochwertiges PVC verwendet werden.
  • Zink bzw. Titanzink: Diese Art von Rohren ist äußerst robust und bildet in unbehandelter Form eine eigene und selbstheilende Schutzschicht aus. Sie sind aber teurer und aufwendiger in der Montage als Kunststoff, u. A. weil die Verbindungen gelötet werden müssen. Dies sollte nur vom erfahrenen Fachmann durchgeführt werden. Dafür sind solche Rohre aber wesentlich langlebiger. Auch ein Anstrich mit speziellem Schutzlack ist möglich.
  • Aluminium: Hierbei handelt es sich um besonders leichtes Material, das sehr korrosionsbeständig und witterungsfest ist. Daraus ergibt sich wiederum ein langlebiges und wartungsarmes Dachentwässerungssystem. Auch hier sollte die Installation von einem Fachmann durchgeführt werden, da die Einzelteile mit Nieten verbunden und mit speziellem Silikon abgedichtet werden. Eine hochwertige Beschichtung ermöglicht neben dem Schutzfaktor außerdem jede gewünschte Farbe.
  • Kupfer: Diese Variante ist besonders kostenintensiv, hat aber eine sehr lange Lebensdauer und einen einzigartigen Look. Über die Zeit bildet sich eine schöne, grüne Patina, diese kann bei Bedarf aber auch mit speziellen Pflegemitteln entfernt werden. Die Anbringung von Rohren aus Kupfer sollte ebenfalls nur von einem Fachmann aus einem Meisterbetrieb erfolgen.

Welches Dachentwässerungssystem das geeignetste ist, hängt hauptsächlich von der Dachform ab. Die verschiedenen Materialien sind je nach persönlichen Anforderungen zu wählen. So kann für jedes Haus das ideale System gewählt werden.

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