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Homeoffice ist mehr als nur ein Laptop am Küchentisch

Nicht nur, dass aktuell das Home Office schon vonseiten der Politik gefordert wird, wollen immer mehr Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten. Doch um produktiv zu sein, brauchen sie mehr als nur einen Laptop auf dem Küchentisch.

Es ist wichtig, einen separaten Raum für das Arbeiten zur Verfügung zu haben.

Es ist wichtig, einen separaten Raum für das Arbeiten zur Verfügung zu haben.
(Bild: AndrewLozovyi / clipdealer.de)

Arbeiten im Home Office: Hohe Anforderungen an die Umgebung und die Ausstattung

Es klingt so einfach: Man setze sich an den Küchen- oder wahlweise an den Couchtisch, nehme seinen Laptop und beginne mit der Arbeit. Gut, es braucht noch ein schnelles Internet als Bedingung, damit die Verbindung zum Unternehmen steht. Dann noch den Drucker, um wichtige Schreiben auszudrucken. Mehr nicht, oder doch? Experten und alle, die auf diese Art im Home Office gearbeitet haben, sind sich einig: So geht es nicht und die Minimalausstattung ist längst nicht genügend.

Die häusliche Umgebung muss stimmen

Sicher, durch die Arbeit von zu Hause aus soll mehr Zeit für die Familie bleiben. Doch erfahrene Home Office Arbeiter wissen, dass es nicht zeitgleich möglich ist, konzentriert zu arbeiten und die Kinder zu beaufsichtigen. Selbst die Familienkatze, die ständig auf den Schoß springt, stört. Es ist daher wichtig, einen separaten Raum zur Verfügung zu haben, bei dem die Tür geschlossen werden kann. Somit wird die Familie für die Zeit der Arbeit oder wenigstens für die Phasen des sehr konzentrierten Arbeitens ausgesperrt. Eine gewisse professionelle Stimmung sollte auch zu Hause herrschen!

Diese Professionalität zeigt sich auch in der zeitlichen Einteilung. Es ist besser, sich selbst zu disziplinieren und zu festen Zeiten zu arbeiten. Zum einen mögen die meisten Geschäftspartner es nicht, wenn sie plötzlich statt wie gewohnt um 09:00 Uhr erst um 18:30 Uhr angerufen werden, weil jetzt gerade Zeit für ein Gespräch ist. Zum anderen stellt sich der Körper auf die Arbeit ein und es lässt sich konzentrierter arbeiten, wenn eine gewisse Tagesstruktur vorhanden ist. Um sich auf die Arbeit einzustimmen, sollte auch auf eine angemessene Kleidung Wert gelegt werden. Niemand muss im Anzug oder Kostüm vor dem Rechner sitzen (mit Ausnahme bei wichtigen Online-Meetings), doch die Jogginghose und das Schlabbershirt müssen es auch nicht sein.

Wer kreativ tätig ist, kann sicherlich auch ungewöhnliche Orte wie den Balkon, die Terrasse oder den Garten zum Arbeiten nutzen. Alle anderen sollten das häusliche Arbeitszimmer oder wenigstens einen abgeschlossenen Raum nutzen, um ihrer beruflichen Tätigkeit im Home Office nachzugehen. Wichtig ist, dass bei Bedarf völlige Ruhe herrschen kann, damit die Konzentration nicht gestört wird.

Ergonomische Ausstattung für das Home Office

Verlangt der Chef, dass im Home Office gearbeitet wird, muss er auch für die nötige Ausstattung aufkommen. Das beginnt bei der technischen Ausstattung wie Rechner, Laptop, Drucker und Kopierer und geht bis über den Bürostuhl und zu den Aktenschränken. Wer sich selbst dafür entscheidet, von zu Hause aus zu arbeiten und dementsprechend die Wahl hat, kann den Chef freilich nicht unbegrenzt um die Finanzierung der Büroausstattung bitten. Er ist nämlich nur verpflichtet, einen Arbeitsplatz auszustatten und wenn dieser üblicherweise im Büro zu sein hat, wird das Unternehmen auch in die Büroeinrichtung investieren, statt das häusliche Arbeitszimmer einzurichten.

Wichtig ist, dass ein ergonomischer Stuhl vorhanden ist. Auch der Tisch sollte nach ergonomischen Gesichtspunkten ausgewählt werden und bestenfalls in der Höhe verstellbar sein. Die Tischplatte sollte dabei so hoch sein, dass der daran Sitzende die Unterarme auflegen kann, ohne dass die Schultern nach oben gezogen werden müssen. Letzteres würde auf Dauer zu Verspannungen führen. Der Laserdrucker und -kopierer sollte in einem anderen Raum untergebracht werden, damit der feine Staub nicht dauerhaft eingeatmet wird. Sinnvoll ist ein zusätzlicher Steharbeitsplatz, denn damit ist ein abwechslungsreicheres und bewegungsintensiveres Arbeiten möglich.

 

Bei Bedarf soll völlige Ruhe herrschen können, damit die Konzentration nicht gestört wird.

Bei Bedarf soll völlige Ruhe herrschen können, damit die Konzentration nicht gestört wird.
(Bild: olly18 / clipdealer.de)

Fünf Tipps zum Home Office

Das Home Office ist für viele Angestellte erstrebenswert und sie begrüßen die aktuelle Situation, durch die das endlich möglich wird. Doch Tatsache ist auch: Das Home Office ist nicht für alle attraktiv. Das gilt vor allem für Neulinge in einem Job, die sich normalerweise erst einmal auf ihre Stelle einarbeiten und im Team integrieren müssten.
Für alle anderen, die sich das Home Office gerade einrichten wollen, sind die folgenden Tipps hilfreich:

  1. Grundlagen klären
    Eine Wohnung ist als Wohnraum vermietet worden und nicht für die gewerbliche Nutzung. Es kann daher nötig sein, den Vermieter über die Tätigkeit im Home Office zu informieren, was aber weniger für Angestellte als vielmehr für Freiberufler und Selbstständige gilt. Der Vermieter darf hier nur dann Einwände anbringen, wenn zum Beispiel der eigentliche Nutzungszweck der Immobilie verändert wird oder wenn andere Parteien gestört werden. Angestellte sollten ihren Vermieter dennoch immer über die Arbeit im Home Office informieren, weil damit auch ein eventuell deutlich höherer Stromverbrauch erklärt wird.
  2. Genügend Platz
    Idealerweise hat derjenige, der im Home Office arbeiten möchte, einen separaten Raum zur Verfügung, der zum Arbeiten genutzt werden kann. Ist das nicht der Fall, sollte wenigstens eine ruhige Nische nutzbar sein, die nur dem Arbeiten vorbehalten ist. Es geht dabei nicht nur um die Ruhe und die Möglichkeit, beim Arbeiten nicht gestört zu werden, sondern auch um die Konzentrationsfähigkeit. Wenn jemand dort arbeitet, wo er oder sie normalerweise wohnt, kann das Gehirn keinen Unterschied zwischen beiden Bereichen machen, die Konzentrationsfähigkeit leidet. Möglich ist hier auch, einen Arbeitsplatz in einen Schrank zu integrieren. Zum Arbeiten wird dieser geöffnet, sodass Schreibtisch und Computer zum Vorschein kommen. Nach der Arbeit wird der Schrank geschlossen und der Arbeitsplatz ist nicht mehr offensichtlich.
  3. Ergonomische Möblierung
    Mangels der in einem Büro üblichen Kontakte verbringen Menschen im Home Office meist noch mehr Zeit im Sitzen. Sie gehen nicht mal eben zum Kollegen in dessen Büro und stehen dort eine Weile. Es ist daher wichtig, dass die Möbel den ergonomischen Anforderungen gerecht werden. Dabei ist wichtig zu wissen, dass ein guter Stuhl durchaus viel Geld kostet – mehrere Hundert Euro sind hier keine Seltenheit! Idealerweise kann der Stuhl im Geschäft ausprobiert werden, sodass dieser auch wirklich zu seinem Nutzer passt.
    Als Tisch kommt nur ein Büroschreibtisch infrage, der die richtige Höhe hat und mindestens 150 x 80 cm misst. Die Tischplatte sollte nicht aus Glas bestehen, sondern aus Holz oder dunklem Kunststoff, der nicht glänzt.
  4. Technische Ausstattung
    Häufig wird ein Laptop genutzt, weil mit diesem von überall aus gearbeitet werden kann. Er lässt sich aber kaum ergonomisch nutzen und ist für das längere Schreiben oft nicht geeignet. Besser ist es, einen normalen PC mit externem Bildschirm zu nutzen. Der Abstand zwischen Gesicht und Bildschirm sollte zwischen 40 und 80 cm betragen. Wichtig ist natürlich auch das Telefon in Reichweite, außerdem sollte die schon erwähnte Internetverbindung stabil und schnell sein. Beides ist jedoch nicht in allen Regionen Deutschlands gegeben.
  5. Eigene Motivation
    Wer im Home Office arbeitet, muss sich gut selbst motivieren können. Das heißt, dass eine gewisse Grunddisziplin ebenso nötig ist wie das Durchhaltevermögen und die Konsequenz, der Familie die Tür zu weisen. Vielen hilft hier ein Belohnungsverhalten: Wenn sie diese oder jene Arbeit erledigt haben, können sie zu einem angenehmen Tagesordnungspunkt übergehen, ein wenig Sport treiben oder einen Spaziergang machen. Wichtig sind regelmäßige Pausen, denn ohne diese ist auch keine Motivation möglich.
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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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