MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Symbole auf Tapeten: Alle wichtigen Informationen auf einem Stück Papier

Tapeten gestalten die Wände warm und wohnlich. Sie können immer wieder erneuert werden, wenngleich das einigen Aufwand bedeutet. Sehr hilfreich sind bei Renovierungen die Tapetensymbole, die auf dem kleinen Einleger zu finden sind.

Dank Normung sind die Symbole immer gleich und unterscheiden sich zwischen den Herstellern nicht.

Dank Normung sind die Symbole immer gleich und unterscheiden sich zwischen den Herstellern nicht.
(Bild: Goodluz / clipdealer.de)

Einleger in Tapeten: Wird das noch gebraucht oder kann das weg?

Ganz einfache Antwort auf die Frage in der Überschrift: Auf keinen Fall sollte der Einleger in den Tapetenrollen weggeworfen werden! Dort sind wichtige Informationen zur Tapete selbst, zu ihrer Anbringung und späteren Ablösung von der Wand zu finden. Diese Informationen erleichtern das Renovieren ungemein, denn nicht jeder ist ein erfahrener Profi, der ständig mit Tapeten zu tun hat. Das Deutsche Tapeten-Institut hat verschiedene Piktogramme entwickelt, die standardisiert auf die Etiketten aufgebracht werden. Sie entsprechen der DIN EN 235 und haben eine internationale Gültigkeit.

Spezielle Eigenschaften der Tapeten schnell erklärt

Lange Texte würde sich auf den Tapetenetiketten niemand durchlesen. Die Lösung lautet also: Eigenschaften der Tapeten schnell und einfach, allgemein verständlich und logisch erklären! Dank Normung sind die Symbole immer gleich und unterscheiden sich zwischen den Herstellern nicht. Stammen die Tapeten aus Nicht-EU-Ländern, die sich nicht an die DIN halten müssen, sind die Symbole dennoch wenigstens ähnlich gehalten, sodass sie eindeutig zugeordnet werden können. Mit den Etiketten und Symbolen ist es nun ganz leicht, die richtige Rollenanzahl und Anfertigungsnummer bestimmen zu können.

Ebenfalls wichtig: die Anfertigungsnummer. Wer eine neue Tapete kauft, sollte immer darauf achten, dass alle Rollen aus der gleichen Charge stammen, damit es keine Farbunterschiede gibt. Dies wiederum ist mithilfe der Anfertigungsnummer leicht festzustellen.

Die wichtigsten Tapetensymbole kurz erklärt

Die einzelnen Tapetensymbole befassen sich mit den verschiedenen Eigenschaften, die die Tapeten haben. Es gibt zum Beispiel Symbole zur Licht- und Farbbeständigkeit. Sie geben Aufschluss darüber, ob die Tapete gut lichtbeständig ist oder ob sie zum Ausbleichen neigt, wenn sie einem ständigen Lichteinfall ausgesetzt ist. Wird dort nur eine Sonnenhälfte gezeigt, ist eine längere Sonneneinstrahlung keine gute Idee: Die Tapete neigt zum Ausbleichen und wird schon bald ihre Farbkraft verloren haben. Sind jedoch zwei Sonnen zu sehen, gilt das als lichtbeständig und die Tapete bleibt in jedem Fall farbecht. Diese Symbole sind freilich nicht wichtig, wenn der Raum ohnehin mit einer weißen Tapete ausgestattet werden soll. Wichtig: Neben den genannten Symbolen gibt es noch drei weitere, denn insgesamt sind fünf Lichtklassen bekannt:

  1. ausreichend lichtbeständig
  2. befriedigend lichtbeständig
  3. gut lichtbeständig
  4. sehr gut lichtbeständig
  5. ausgezeichnet lichtbeständig

Weitere Tapetensymbole befassen sich mit der Wasser- und Waschbeständigkeit. Sie erklären, wie eine Tapete am besten im Verschmutzungsfall zu reinigen ist und wie sie generell auf den Kontakt mit Wasser reagiert. Es gibt Tapeten, die können sogar mit Wasser abgewaschen und mit einer Bürste vorsichtig gereinigt werden!
Wird eine Wasserwelle gezeigt, ist die Tapete lediglich bei der Verarbeitung wasserbeständig und darf später nicht feucht abgewischt werden. Das Gegenstück dazu sind drei Wasserwellen in Kombination mit einer Scheuerbürste: Hier dürfen Verschmutzungen unter Einsatz einer Bürste und mithilfe von Reinigungsmittel gereinigt werden.
Meist sind es vor allem Vinyltapeten, die mit derartigen Piktogrammen zeigen, wie waschbeständig die Tapeten sind. Diese Tapetenart besitzt eine aufgebrachte Schicht aus PVC, die wie eine Laminierung wirkt. Unterschiede bestehen somit wie folgt:

  • wasserbeständige Tapeten: nur wasserfest zum Zeitpunkt der Verarbeitung
  • waschbeständige Tapeten: Verschmutzungen sind feucht abwischbar
  • hoch waschbeständig: mithilfe einer milden Seifenlauge können sogar Fett- und Ölspritzer entfernt werden
  • scheuerbeständig: Seifenlauge und eine weiche Bürste helfen bei der Reinigung der Tapete
  • hoch scheuerbeständig: Seifenlauge, eine weiche Bürste und das ordentliche Schrubben entfernen die meisten Flecken

Der Musteransatz ist ein weiteres Tapetensymbol. Dabei ist dieses besonders wichtig, denn die richtige Wirkung einer Mustertapete ergibt sich nur, wenn das Muster korrekt geklebt worden ist. Genannt werden dabei diese Eigenschaften auf den verschiedenen Symbolen:

  • ansatzfrei: Muster oder Versatz brauchen nicht berücksichtigt zu werden, meist unifarbene Tapeten oder welche mit Längsstreifen
  • gerader Ansatz: Ein Versatz ist nicht nötig, die Muster der einzelnen Bahnen werden auf gleicher Höhe angebracht
  • versetzter Ansatz: Unbedingt das Muster der nächsten Tapetenbahn beachten! Dieses wird um die Versatzangabe versetzt angebracht. Dafür ist meist ein Musteransatz mit zwei Zahlen vorgesehen. Die erste Zahl gibt an, wie lang der Rapport sein muss. Die zweite Zahl zeigt, wie groß der Versatz für die nächste Bahn sein muss.
  • gestürzt: Jede zweite Bahn wird auf dem Kopf tapeziert, also jeweils um 180 Grad gedreht.
  • in Pfeilrichtung: Die Pfeile auf der Rückseite der Bahnen müssen nach oben zeigen

Zuletzt sei noch auf die Angaben zur Verarbeitung der Tapete eingegangen, denn auch dafür gibt es separate Symbole. Werden die Hinweise auf den Piktogrammen eingehalten, wird ein vernünftiges Ergebnis beim Tapezieren zu erwarten sein. Teilweise muss der Tapetenkleister nur einseitig aufgetragen werden, teilweise sowohl auf die Tapetenbahn als auch auf die Wand. Bei einigen Tapeten ist ein längeres Einweichen der Bahnen mit Kleister nötig.

Tapeten ganz einfach entfernen

Nicht nur für die Vorbereitung und Verarbeitung der Tapetenbahnen gibt es spezielle Kennzeichen, sondern auch für die Tapetenentfernung. Diese besteht nicht einfach darin, am unteren Ende der jeweiligen Bahn anzufassen und die Tapete abzuziehen! Vielmehr ist auch hier Professionalität gefragt und wer die Tapete entfernen möchte, sollte sich an den Symbolen orientieren. Dabei gibt es folgende verschiedene Symbole, die ebenfalls auf dem Einleger zur Tapete zu finden sind:

  • restlos abziehbar: Die Tapete kann trocken von der Wand gezogen werden
  • spaltbar: Die obere Schicht der Tapete wird abgezogen, die untere Schicht bleibt als Makulatur an der Wand
  • nass zu entfernen: Die Tapete muss zuerst eingeweicht werden und ist dann restlos zu entfernen

Fazit zu Tapetensymbolen

Auch wenn die vielen Symbole auf dem Tapeteneinleger anfangs etwas unübersichtlich wirken und den Anschein erwecken, nicht weiter wichtig zu sein: Sie sind es doch! Die Bilder auf den Etiketten sollten beachtet werden, damit die Tapete professionell angebracht werden kann und Muster schön wirken. Wichtig ist dabei auch, dass der Untergrund gut vorbereitet wird. Das heißt, die Wand, an die die Tapete gebracht werden soll, muss sauber, trocken und fettfrei sein. Eventuelle Unebenheiten müssen geglättet werden, denn diese sind bei den meisten Tapeten später sichtbar. Das Glätten kann durch Spachteln und anschließendes Streichen geschehen, eventuell muss zusätzlich ein Tapetengrund aufgebracht werden. Dieser gleicht jedoch keine Unebenheiten aus, sondern lässt die Wand weniger saugfähig werden. Eine sehr saugfähige Wand verhindert leider zuverlässig, dass die Tapete klebt.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen
Tags: , ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren