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Schmerz, lass nach: Die besten Tipps gegen Rückenschmerzen bei der Hausarbeit

Von wegen, Hausarbeit kann gut als Sport gesehen werden! Vielmehr leiden die Menschen nach der Hausarbeit an Rückenschmerzen, die kein Sport der Welt verursachen kann. Doch einige Tipps sorgen vor.

Auch das Saubermachen bzw. die Hausarbeit kann zu Rückenbeschwerden führen!

Auch das Saubermachen bzw. die Hausarbeit kann zu Rückenbeschwerden führen!
(Bild: AndrewLozovyi / clipdealer.de)

Rückenschmerzen bei der Hausarbeit: Staubsaugen und Gemüse schnippeln als Belastungsprobe

Die Hausarbeit kann schweißtreibend sein und die Aussage, dass das wöchentliche Großreinemachen das Workout im Gym ersetzen kann, ist durchaus nachvollziehbar. Allerdings bringt das Workout im besten Fall einen kleinen Muskelkater durch die gezielte Beanspruchung der Muskulatur. Die Hausarbeit hingegen sorgt für Rückenschmerzen, die nicht durch ein wohlüberlegtes Training kommen. Sie sind eher Ausdruck einer einseitigen und zu starken Belastung, wie sie beispielsweise beim Staubsaugen, Fensterputzen oder auch beim Schnippeln des Gemüses auftreten kann.

Die typischen Ursachen für Rückenschmerzen

Inzwischen weiß jeder, dass das lange Sitzen im Büro für Rückenschmerzen sorgt, weil die Muskulatur des Rückens verkrampft. Doch auch das Saubermachen bzw. die Hausarbeit kann zu Rückenbeschwerden führen! Das ist gar nicht selten, denn rund 30 bis 40 Prozent der Deutschen leiden unter Rückenschmerzen, wenn sie die Hausarbeit erledigen oder erledigt haben. Ein Aspekt ist dabei, dass die Rückenmuskulatur bei der Hausarbeit plötzlich gefordert wird. Und das, wo sie doch in der übrigen Zeit nichts tun musste, weil der Mensch vor dem Rechner saß, mit dem Auto gefahren ist und höchstens einen Spaziergang bis in die Kantine unternommen hat. Völlig untrainiert wird der Rücken also mit dem Staubsaugen oder Fensterputzen konfrontiert und reagiert verständlicherweise verschnupft.

Handelt es sich bei der beschriebenen Art der Rückenschmerzen meist um eine Form des Muskelkaters, kann es auch noch viel schlimmer kommen: Eine plötzliche falsche Bewegung kann einen schmerzhaften Hexenschuss auslösen. Dieser tritt meist auf, wenn aus der gebückten Haltung heraus etwas Schweres angehoben wird oder wenn beim Staubsaugen der Bereich unter einem Schrank gereinigt werden soll. Die Verrenkungen, die mancher Mensch dabei macht, kommen bestimmten Yoga-Figuren schon recht nahe, haben allerdings keinerlei Trainingseffekt und sind eine arge Belastungsprobe für die Bandscheiben. Es gilt daher, Rückenschmerzen im Alltag vorzubeugen, um auch nach dem Hausputz oder der Zubereitung des Abendessens noch fit im Rücken zu sein.

Vorbeugungsmöglichkeiten: Rückenschmerzen bei der Hausarbeit gar nicht erst aufkommen lassen

Die Vorbeugung von Rückenschmerzen, die durch die Hausarbeit leicht entstehen können, ist gar nicht so schwer wie gedacht. Es geht vor allem darum, den Rücken möglichst gerade zu halten und ihn nicht unter Last zu beugen. Das klassische Beispiel ist dabei das Anheben eines schweren Gegenstandes: Wer hat nicht schon mal versucht, einen Sessel mit einer Hand ein Stück anzuheben, um darunter Staubsaugen zu können? Diese halb verdrehte, gebeugte Körperhaltung sorgt dafür, dass die Bandscheiben eine enorme Last aushalten müssen und dabei auch noch verkantet werden. Kein Wunder, wenn sich danach Schmerzen einstellen!

Tipps gegen Rückenschmerzen bei der Hausarbeit

Die folgenden Tipps helfen dabei, Rückenschmerzen gar nicht erst aufkommen zu lassen oder wenigstens in ihrer Intensität einzudämmen:

  • Gerade stehen
    Nach Möglichkeit sollte das Geradestehen beim Arbeiten im Haushalt angestrebt werden. Wer zum Beispiel am Bügelbrett steht, sollte sich nicht zu dem jeweiligen Textil hinunterbeugen sollen, sondern dabei gerade stehen bleiben. Das gilt auch beim Gemüseschnippeln in der Küche. Meist sind die Arbeitsflächen in der Küche zu niedrig und der Oberkörper gerät in eine leicht gebeugte Haltung. Schnell stellt sich ein Ziehen zwischen den Schulterblättern ein. Daraus wird rasch eine Verspannung, die im schlimmsten Fall zu starken Kopfschmerzen führen kann. Ist die Arbeitsfläche daher zu niedrig, sollte unter das Schneidebrett unbedingt etwas untergestellt werden, sodass dieses höher gelagert wird.
  • Mit geradem Rücken heben
    Wenn jemand eine Last von 20 kg anhebt und dies mit gebeugtem Rücken, wirken aufgrund der Hebelverhältnisse rund 300 kg auf die Bandscheiben ein. Das ist nicht schlimm, sie sind dafür gemacht, solche Spitzenbelastungen auszuhalten. Doch alles hat seine Grenzen und das gilt sowohl im Hinblick auf das anzuhebende Gewicht als auch auf die Dauer des Haltens des Gewichts und die Häufigkeit, mit der solche Kraftakte vollführt werden. Gerade beim Saubermachen werden durch Umstellen von Möbelstücken häufig schwere Lasten bewegt, die aber unterschätzt werden. Generell ist es daher wichtig, immer in die Knie zu gehen, den Rücken gerade zu lassen und die Last dann zu bewegen. Kein Anheben mit gebeugtem Rücken!
  • Fensterputzen in der Hocke
    Die unteren Drittel der Fenster sind eine echte Herausforderung: Sie werden meist von der Leiter oder vom Hocker aus geputzt, der genutzt werden musste, um die oberen Bereiche des Fensters zu erreichen. Nun aber wird das Fenster wieder in gebückter Haltung, meist nach einer Seite gedreht, gereinigt. Es ist besser, in die Hocke zu gehen oder von der Leiter zu steigen, damit das Fenster ganz normal im Stehen und mit geradem Rücken geputzt werden kann. Bei bodentiefen Fenstern gilt, dass sie unbedingt aus der Hocke heraus geputzt werden sollten.
  • Keine Verrenkungen
    Auch wenn sie ein wenig an Yoga oder Pilates erinnern, sind Verrenkungen beim Saubermachen keine gute Idee. Beim Putzen ist es besser, sich frontal vor das Möbelstück zu stellen, idealerweise wird einfach stückchenweise nachgerückt. Wer Möbel im oberen und damit vom Boden aus nicht mehr erreichbaren Bereich putzt, sollte von der Leiter steigen, diese weiterrücken und dann wieder hinaufsteigen. Das geht wirklich als Sport durch!
  • Pflanzen auf Rolluntersetzern lagern
    Große Pflanzen sind toll und geben der Wohnung ein individuelles Flair. Gleichzeitig sind sie gut für die Atemluft. Doch wenn sie beim Saubermachen verrückt werden müssen, ist das eine große Kraftanstrengung, die meist mit gebeugtem Rücken gemeistert wird. Es ist besser, diese Pflanzen auf Rolluntersetzern zu lagern, sodass sie einfach je nach Bedarf von A nach B gerollt werden können.
  • Geräte auf die passende Höhe einstellen
    Staubsauger und Wischmopp können individuell in der Höhe verstellt werden. Damit ist es ein Leichtes, bei der Hausarbeit gerade stehen zu bleiben und sich nicht ständig vorbeugen zu müssen. Vor allem die Lendenwirbelsäule wird es danken, die ansonsten zusammen mit dem Iliosakralgelenk gern schmerzt. Vor allem diejenigen, die hier bereits Vorschädigungen haben, müssen mit Schmerzen rechnen, wenn die Arbeitsgeräte nicht auf die passende Höhe eingestellt sind.

 

Es geht darum, den Rücken möglichst gerade zu halten und ihn nicht unter Last zu beugen.

Es geht darum, den Rücken möglichst gerade zu halten und ihn nicht unter Last zu beugen.
(Bild: AndreyPopov / clipdealer.de)

Fazit: Rückenschonende Hausarbeit findet mit geradem Rücken statt

Wer seinen Rücken schonen und dennoch eine saubere Wohnung haben möchte, sollte unbedingt versuchen, immer mit geradem Rücken zu arbeiten. Bücken und Beugen sollten grundsätzlich vermieden werden, denn dieses belastet die Wirbelsäule und die Bandscheiben enorm. Arbeitsgeräte werden am besten auf die passende Höhe eingestellt und sollten je nach Bedarf umgestellt werden. Bei Reinigungsarbeiten unter den Möbeln ist es besser, ein Knie anzuwinkeln und das andere Bein am Boden abzulegen, als mühsam aus der gebeugten Haltung heraus zu arbeiten.

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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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