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Insektenschutz: Im Haus den Menschen, draußen die Insekten schützen

Insektenschutz für den Menschen bezieht sich meist auf die Verwendung von Mückenschutzsprays und auf das Sichern von Fenstern und Türen mit Insektenschutzgittern. Doch draußen sollen die Tierchen gefördert werden.

Im Haus soll der Mensch, im Garten das Insekt geschützt werden.

Im Haus soll der Mensch, im Garten das Insekt geschützt werden.
(Bild: eplv / pixabay.com)

Insektenschutz: Wir müssen leider draußen bleiben!

Mücken können echte Plagegeister sein und niemand möchte sie im Haus haben. Als Schutz vor Mückenstichen bieten sich Mittel mit verschiedenen Inhaltsstoffen an, wobei es neben der chemischen Keule auch zahlreiche natürliche Hilfsmittel im Kampf gegen die Stiche gibt. Doch auch ein manueller Schutz ist möglich und hält neben Mücken auch gleich noch Fliegen, Brummer und andere Insekten aus dem Haus. So geschützt kann der Sommer kommen!

Insektenschutz im Haus

Der Insektenschutz im Haus wird am besten mithilfe von manuellen Mitteln für Türen und Fenster vorgenommen. So bleiben die Tierchen draußen und müssen nicht drinnen mühsam wieder eingefangen oder gar umgebracht werden. Dabei gilt zu bedenken: Auch Mücken können nützliche Tiere sein! Das gilt allerdings nur, wenn sie draußen sind und auch als Futter für ihre natürlichen Feinde zur Verfügung stehen. Dass der Mensch dennoch als Opfer herhalten muss, ist eine nicht zu ändernde Tatsache, der mit den bereits erwähnten Mückenschutzmitteln begegnet wird.

Die folgenden Tipps sind für den Insektenschutz im Haus wichtig:

  • Insektenschutz an Fenster und Türen
    Fliegenschutzgitter verhindern zuverlässig, dass die kleinen Insekten überhaupt ins Haus gelangen. Sie sollten im Frühjahr rechtzeitig angebracht werden. Tipp: Dunkle Fliegengitter lassen mehr Licht hindurch als helle!
    Verschiedene Varianten dieser Fliegengitter sind im handel erhältlich. Sie werden entweder mithilfe eines Klebestreifens und dem Klettsystem am Fensterrahmen angebracht oder können mit einem separaten Rahmen geliefert und ins Fenster eingepasst werden. Wer es besonders passgenau haben möchte, wendet sich an den Tischler. Auch elektrische Fenstergitter sind inzwischen erhältlich. Sie sind vor allem für Hausbesitzer geeignet, Bewohner von Mietwohnungen müssen sich für eine Installation gegebenenfalls mit dem Eigentümer der Immobilie abstimmen.
  • Pflanzen gegen Mücken
    Wer auf der Fensterbank bestimmte Pflanzen zu stehen hat, kann damit rechnen, weniger häufig von Mücken besucht zu werden. Vor allem Basilikum, Oregano und Lavendel gelten als echter Mückenschreck. Sie können auch im Garten gepflanzt werden und werden dort liebend gern von nützlichen Insekten angeflogen. Es bietet sich deren Pflanzung zum Beispiel rund um die Terrasse an.
  • Einen Baum pflanzen
    Wie soll ein Baum im Haus vor Insekten schützen? Ganz einfach: Wird zum Beispiel ein Walnussbaum vor dem Fenster gepflanzt, wird dieser Bereich von Stechinsekten aller Art gemieden. Es ist dann zwar auch dunkler im Raum, dafür entfällt der im Sommer häufig nötige Sonnenschutz.
  • Frösche und Fische in der Regentonne
    Guppys und kleine Süßwasserfische können in der Regentonne gehalten werden (bitte mit Katzenschutz). Diese Wassersammelstellen werden bevorzugt von Mücken besucht, die dort ihre Eier ablegen, oft schon innerhalb eines Tages. Die kleinen Fische vernichten Eier und Larven der Mücken schnell.
  • Brutstätten rechtzeitig verhindern
    Eine Regentonne kann auch mit einem Fliegengitter abgedeckt werden, so haben Mücken gar nicht erst die Chance, an das Wasser zu kommen und dort ihre Eier abzulegen. Auch Vogeltränken sollten regelmäßig gereinigt (am besten täglich) gereinigt werden. Des Weiteren finden Mücken mit Wasser gefüllte Gießkannen, Untersetzer von Blumen oder Abdeckplanen und Autoreifen toll. Bitte alles so lagern, dass entweder gar kein Wasser hinein kann oder dass der jeweilige Gegenstand abgedeckt ist.
  • Im Garten auf LED setzen
    Wer im Garten oder auf der Terrasse sitzt, hat meist schnell die Nase voll vom Sommer: Überall sind Mücken oder Bremsen! Diese werden durch die oft romantisch angelegte Beleuchtung noch mehr angelockt. Studien haben aber gezeigt, dass LED-Leuchtmittel deutlich weniger attraktiv auf die Insekten wirken, weil sie das warm-weiße Licht nicht so gut wahrnehmen können.
  • Nistkästen aufstellen und anhängen
    Viele Vögel lieben Insekten, und wenn der Mensch im Sommer seinen eigenen Schutz verstärken möchte, kann er dies über das Aufhängen oder Aufstellen von Nistkästen tun. Gern werden Meise, Spatz und Co. das Angebot annehmen. Auch Schwalben freuen sich über eine Nisthilfe, sind dabei aber recht wählerisch. Damit wird der Insektenplage ganz natürlich begegnet!

 

Guppys und kleine Süßwasserfische können in der Regentonne gehalten werden.

Guppys und kleine Süßwasserfische können in der Regentonne gehalten werden.
(Bild: Copit1606 / clipdealer.de)

Insektenschutz im Garten

Das Thema Insektenschutz geht uns alle an und bei der nun folgenden Betrachtung geht es nicht darum, den Menschen vor Stechinsekten und deren Besuch im Haus zu unterstützen. Vielmehr sollen die kleinen Tierchen draußen im Garten gefördert werden. Wer nun also Bienen und Insekten schützen möchte, kann das mit einigen einfachen Mitteln tun. Es geht dabei vor allem um das Anpflanzen von Sträuchern, Stauden und Blumen. Eine Ecke des Gartens kann auch ruhig naturbelassen bleiben und wird eben nicht regelmäßig abgemäht. Bei einer Wildblumenwiese ist es ausreichend, diese zweimal im Jahr zu mähen und mit der Mahd zu warten, bis die Blumen abgeblüht haben. Dann erst sind die Samen herausgefallen und garantieren, dass die betreffende Blume wieder neu wachsen wird.

Beim Insektenschutz auf die richtigen Pflanzen setzen

Es geht beim Schutz von Insekten im Garten vor allem darum, die richtigen Pflanzen zu wählen. Blumen sollten keine gefüllten Blüten haben, denn diese versperren Bienen, Hummeln und Co. den Weg zum Nektar und zu den Pollen. Offene Blüten sind besser, diese sind meist bei den urtümlichen Züchtungen vieler Blumen zu finden.

Wichtig ist zudem, auf Vielfalt zu setzen. Gerade Wildbienen sind meist auf nur wenige Pflanzen einer Pflanzenfamilie spezialisiert und verschmähen andere. Wenn gerade ihr Favorit nicht im Garten wächst, werden sie diesen meiden. Wer möglichst viele Insekten anlocken möchte, muss daher unbedingt auf eine florale Vielfalt setzen.

Gern angenommen werden Rosen, Lavendel, Blaukissen und Dahlien, wobei Naturschutzeinrichtungen wie der NABU ganze Listen von empfehlenswerten Pflanzen für den Insektenschutz herausgeben.

Weitere Maßnahmen unterstützen den Insektenschutz

Insektenschutz im Garten fängt damit an, dass konsequent auf Chemie verzichtet wird. Denn: Wer einen für den Menschen definierten Schädling vernichtet, stört damit das Gleichgewicht der Natur durch die Beeinflussung der Nützlinge. Auch diese nehmen immer Anteile des schädlichen Stoffes auf, weil sie zum Beispiel Reste finden oder weil sie auf einer vergifteten Pflanze gelandet sind.

Insekten brauchen des Weiteren einen Unterschlupf im Garten. Sie sollten Laub- und Reisighaufen finden, auch kleine Steinhaufen und Totholzhecken sind sehr hilfreich. Interessant ist, dass die häufig angebotenen Insektenhotels oft gar nicht angenommen werden. Wer einen alten Baumstamm nimmt und dort Löcher hineinbohrt, wird sich hingegen über zahlreiche Insekten freuen können. Ob das allerdings immer die ursprünglich anvisierten sind, bleibt meist offen.

Außerdem benötigen Insekten im Garten Wasser. Eine kleine Schale reicht schon aus. Wichtig ist dabei aber, dass sie eine Möglichkeit haben, auch wieder aus dem Wasser zu gelangen, sollten sie hineingefallen sein. Ein kleiner Stock oder ein Stein kann lebensrettend sein.

Fazit: Schutz von oder vor Insekten gesucht?

Erkennbar ist aus dem Vorgenannten, dass das Thema Insektenschutz aus zweierlei Perspektive zu betrachten ist. Zum einen geht es darum, den Menschen zu schützen, der seine Wohnung verständlicherweise nicht mit Stechinsekten teilen möchte. Diese gehören nach draußen, wo ihre natürlichen Feinde warten. Andere Insekten hingegen sollen geschützt werden, was mit verschiedenen Maßnahmen möglich ist. Dazu muss noch nicht einmal ein eigener Garten vorhanden sein, denn auch auf dem Balkon oder auf der Terrasse können Blumen in Töpfen und kleine Wasserschalen aufgestellt werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Garten
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