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Urlaub neu erleben mit einem Wohnungstausch statt einer Ferienwohnung

Wer schon einmal den Wohnungstausch statt Ferienwohnung für den Urlaub ausprobiert hat, weiß, wie anders die Ferien verlaufen können. Land und Leute sind weitaus weniger fremd, wenn man wie ein Einheimischer lebt.

Alle, die sich auf einen Wohnungstausch einlassen können, berichten von durchweg positiven Erfahrungen.

Alle, die sich auf einen Wohnungstausch einlassen können, berichten von durchweg positiven Erfahrungen.
(Bild: Zveiger / clipdealer.de)

Das Prinzip von Wohnungstausch statt Ferienwohnung

Das Prinzip von Wohnungstausch statt Ferienwohnung ist einfach erklärt: Für die Dauer des Urlaubs wird keine Ferienwohnung gemietet, sondern es wird mit einer Familie die Wohnung getauscht. Diese kann in der eigenen Wohnung Urlaub machen und man selbst nutzt die Wohnung der Familie für die Ferien. Das ist nicht unbedingt jedermanns Sache, denn zu wissen, dass jemand anderes in der eigenen Wohnung lebt und Zugang zu sämtlichen Dingen im Haus hat, sorgt teilweise für ein ungutes Gefühl. Doch es lohnt sich, denn alle, die sich darauf einlassen können, berichten von durchweg positiven Erfahrungen. Sie lernen Land und Leute besser kennen, erhalten Insidertipps und sind eben keine Fremden, die nur zu Besuch sind.

Und wer hat’s erfunden?

Das Konzept von Wohnungstausch statt Ferienwohnung ist nicht neu, denn es existiert bereits seit den 1950er Jahren. Damals wurde es in den USA und in Europa ins Leben gerufen, als sich ein paar Lehrer die Frage stellten, warum die im Urlaub leer stehenden Wohnungen nicht anderweitig genutzt würden. Immerhin sei das sogar günstiger, als ein Hotelzimmer zu mieten! Inzwischen haben sich verschiedene Tauschportale gegründet, auf denen sich Interessenten, die einen Wohnungstausch im Urlaub planen, umsehen können. Beispiele für solche Portale sind z. B.:

  • GuestToGuest
  • Haustauschferien
  • Homelink International
  • Intervac

Die Vorteile von Immobilientausch statt Ferienwohnung

Das Prinzip von Wohnungstausch statt Ferienwohnung lohnt sich nicht nur in Bezug auf die Erfahrungen, die hier weitaus intensiver gemacht werden können, sondern auch finanziell gesehen. Die Kosten für eine Unterkunft vor Ort werden beispielsweise völlig gespart, außerdem ist das Reisen nachhaltiger. Die Klimabilanz privater Unterkünfte ist in der Regel deutlich besser als die von großen Hotels. Wer in einer Wohnung statt in einer Ferienunterkunft wohnt, hat das Gefühl, mittendrin und nicht nur zu Besuch zu sein. Alles ist vor Ort vorhanden, eine Wohnung, die auch außerhalb der Feriensaison bewohnt wird, ist in der Regel deutlich besser ausgestattet als eine Ferienunterkunft. Sehr wichtig ist auch der Kontakt zum eigentlichen Wohnungsinhaber, der als Einheimischer die besten Tipps für tolle Sehenswürdigkeiten und Erkundungstouren geben kann. Solche Kontakte sind besser als jeder Reiseführer!

Um an diesem Haustausch teilzunehmen, ist es nötig, sich auf einem der genannten Portale oder bei einem anderen Anbieter anzumelden. Dann kann das Angebot durchstöbert oder selbst eine Offerte erstellt werden. Mit Interessenten oder infrage kommenden Immobilienbesitzern ist es nun nur noch nötig, sich zu einigen. Sind beide Seiten einverstanden, führt der nächste Urlaub in die Wohnung des jeweils anderen. Wichtig: Viele dieser Portale sind nicht kostenlos zugänglich, sondern es muss eine Art Mitgliedschaft in Form eines Abos abgeschlossen werden. Damit wiederum sind Kosten verbunden, die sich meist zwischen 100 und 150 Euro im Jahr belaufen.

 

Das Konzept von Wohnungstausch existiert bereits seit den 1950er Jahren.

Das Konzept von Wohnungstausch existiert bereits seit den 1950er Jahren.
(Bild: PhotoMIX-Company / pixabay.com)

Wichtige Tipps rund um den Wohnungstausch statt Ferienwohnung

Wer einmal die Variante „Wohnungstausch statt Ferienwohnung“ probieren möchte, sollte dazu einige Tipps für den Tausch beachten. Wichtig ist, sich zuerst zu fragen, ob diese Urlaubsvariante überhaupt infrage kommt. Wer mit dem Gefühl, dass zeitweise eine andere Person in den eigenen vier Wänden gelebt hat, nicht gut klarkommt, sollte sich besser nicht darauf einlassen. Außerdem ist es in Einzelfällen sinnvoll, nicht alle Zimmer des Hauses freizugeben. Wenn die Teenager-Tochter möchte, dass ihr Zimmer unangetastet bleibt, ist das nur allzu verständlich. Solche Räume werden abgeschlossen und entsprechend gekennzeichnet. Gegenüber dem Tauschpartner muss so etwas aber klar kommuniziert werden.

Tipps zu Wohnungstausch statt Ferienwohnung im Überblick

Die folgenden Tipps sollen dabei helfen, den Wohnungstausch statt Ferienwohnung reibungslos ablaufen zu lassen:

  1. Tauschvereinbarung schließen
    Bevor der Tausch stattfindet, sollte eine entsprechende Vereinbarung geschlossen werden. Vereinbart werden hier sämtliche Konditionen zur Dauer des Tauschs, zu den Kosten (auch an die Kostenaufteilung für Strom, Wasser und Heizung denken – Zählerstände ablesen!) und zu eventuell vor Ort zu informierenden Kontaktpersonen. Berücksichtigt werden sollte auch der Fall eines Defekts: Wer ist in welchen Fällen anzurufen? Festgehalten wird des Weiteren der Versicherungsschutz, denn eine Haftpflichtversicherung sollte unbedingt vorliegen, auch wenn sie nicht verpflichtend ist.
  2.  

  3. Versicherung abschließen
    In der Regel wird eine private Haftpflichtversicherung bestehen, wobei sich diese Versicherung auf die Wohnung beziehen muss. Damit ist sichergestellt, dass auch die Tauschpartner ausreichend versichert sind. Solche Versicherungsfälle können schneller eintreten, als einem lieb ist, man denke hier an Sachschäden, Blitzschlag oder verlorene Schlüssel.
  4.  

  5. Informationen vorab einholen
    Wichtig ist, auf einen Anbieter zu setzen, der in der Branche bekannt ist und für seine guten Leistungen gelobt wird. Die Identität der Tauschpartner sollte immer verifiziert werden. Tauschwillige sollten die Möglichkeit haben, sich per E-Mail, Telefon oder Social-Media-Account auszutauschen. Eine analoge Verifizierung der Adresse ist beispielsweise durch den postalischen Versand von Unterlagen möglich. Wichtiger Tipp: Immer die Gästebucheinträge der einzelnen Anbieter lesen!
  6.  

  7. Nachbarn informieren
    Die Nachbarn werden sich wundern, wenn die Bekannten plötzlich nicht mehr morgens aus dem Haus kommen, sondern eine völlig fremde Familie dort wohnt! Damit es nicht zu falschen Schlüssen kommt, sollten die Nachbarn daher über den Tausch informiert werden. Sie sollten zudem den Zeitraum wissen und erfahren, wie viele Personen anwesend sein werden. Nette Nachbarn haben dann einen Blick auf die Immobilie und können die eigentlichen Eigentümer über Abweichungen von der Planung informieren.
  8.  

  9. Vermieter informieren
    Sind die Tauschpartner als Besucher zu sehen, müssen sie dem Vermieter gegenüber nicht angemeldet werden. Verbraucherschützer empfehlen aber, diese Anmeldung gegenüber dem Vermieter vorzunehmen, was vor allem bei längeren Aufenthalten wirklich nötig ist. Hier kann es um eine Untervermietung gehen, die ohnehin zustimmungspflichtig ist. Außerdem ist es immer besser, mit offenen Karten zu spielen.
  10.  

  11. An das Auto denken
    Das Auto gehört zum Tauschumfang dazu? Dann sollte dieses unbedingt eine Vollkaskoversicherung haben. Ist eine solche noch nicht abgeschlossen worden, empfiehlt sich der Schritt spätestens jetzt. Wer das nicht möchte, sollte das Auto nicht zum Teil des Tauschgeschäfts werden lassen und es sicher in der Garage oder anderswo verwahren.
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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Ratgeber
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