Um im Alltag zurechtzukommen, ist es essentiell, dass alle Anforderungen des täglichen Lebens selbstbestimmt erfüllt werden können. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, wie beispielsweise älteren Personen, ist daher ein barrierefreier Wohnraum ausgesprochen wichtig.

Ein Treppenlift erlaubt das bequeme Überwinden von Stockwerken für körperlich eingeschränkte Personen. (Bild: wittayayut / clipdealer.de)

Ausreichende Bewegungsflächen und schwellenlose Gestaltung

Die wichtigste Anforderung an ein barrierefreies Wohnen sind genügend freie Flächen, um sich gut bewegen zu können. Die Raumabmessungen hängen von der Bewegungsfreiheit der körperlich eingeschränkten Person ab; Rollstuhlfahrer benötigen besonders viel Platz. So sollte der Freiraum für sie in jedem Raum mindestens 1,50 m groß sein, damit sie sich bequem umsetzten, den Rollstuhl abstellen oder wenden können. Durchgangsbreiten für Rollstuhlfahrer müssen eine Mindestbreite von 90 cm haben. Außerdem dürfen in der Wohnung keine Schwellen wie Türanschläge, Terrassen- oder Balkontürschwellen sein, da diese ein bauliches Hindernis darstellen. Insbesondere kleine Schwellen können zu Stolperfallen werden und erhöhen somit das Unfallrisiko.

Treppenlift

Zur Überwindung von Treppen eignet sich ein Treppenlift, der die sichere und barrierefreie Fortbewegung zwischen verschiedenen Stockwerken ermöglicht. Der Lift fährt in der Regel auf einem Einrohrschienensystem auf und ab. Da es sich hier um eine Konstruktion mit hohen technischen Anforderungen handelt, ist eine gute Qualität besonders wichtig. Die Steuerelemente an den Armlehnen erlauben eine komfortable Bedienung und die ausgeklügelte technische Gestaltung sorgt dafür, dass der Treppenlift während der Fahrt immer gerade bleibt. Es gibt auch Modelle, welche für die Überwindung von kurvigen Treppen konzipiert sind.

Barrierefreies Bad und Küche

Damit sich körperlich eingeschränkte Personen selbst versorgen und der Körperhygiene nachgehen können, ist die barrierefreie Gestaltung von Bad und Küche essentiell. Beim Bad ist auf einen unterfahrbaren Waschtisch und eine gut zugängliche Dusche zu achten. Bequem erreichbare Armaturen und Haltegriffe erleichtern die Bedienung. Für Rollstuhlfahrer ist eine Bewegungsfläche von 90 x 70 cm vor der Toilette notwendig.

In der Küche müssen alle Arbeitsflächen und Schränke leicht zu erreichen sein. Hier bieten sich höhenverstellbare Möbel an. Auch eine weitgehende Unterfahrbarkeit erhöht den Komfort. Frei bewegliche Rollcontainer sind besonders praktisch, Küchengeräte wie der Backofen werden am besten erhöht angebracht und mit Teleskopauszügen ausgestattet.

Bauelemente in der Wohnung

Türen, Fenster oder Schalter müssen täglich bedient werden, deshalb sollte die Handhabung einfach und sicher sein. Dafür müssen solche Bedienelemente an einer gut erreichbaren Position installiert sein. Außerdem sollten sie ohne viel Kraftaufwand bedient werden können, um auch für ältere Menschen kein Hindernis darzustellen. Weiters sollte auf die Einrichtung von barrierefreien Türen geachtet werden; ein elektrischer Türöffner ist vor allem bei schweren Haustüren sehr hilfreich.

Boden und Möbel

Der Boden sollte in allen Räumen rutschfest sein und nicht mit langflorigen Teppichen belegt werden. Weiters ist es wichtig, dass die Böden pflegeleicht sind, da so mit verschütteten Flüssigkeiten oder zu Boden gefallenem Essen leichter umgegangen werden kann. Tische und andere Einrichtungsgegenstände sollten nach Möglichkeit höhenverstellbar bzw. unterfahrbar sein. Eine hohe Stabilität ist außerdem wichtig, damit sich pflegebedürftige Personen gut abstützen können. Für Rollstuhlfahrer sollte eine Montagehöhe von höchstens 85 cm eingehalten werden.

Um eine Wohnung barrierefrei einzurichten, muss man einige Dinge beachten. Wird für genügend Bewegungsfreiheit und eine bequeme Erreichbarkeit aller Alltagsgegenstände gesorgt, können körperlich eingeschränkte Personen ihrem Alltag komfortabel und selbstbestimmt nachgehen.