Ein eigenes Haus zu bauen ist mit viel Aufwand verbunden. Um böse Überraschungen zu vermeiden muss der Hausbau wohl überlegt geplant werden. Immerhin nimmt ein solches Unterfangen viel Zeit und Geld in Anspruch.
Finanzierung
Zu Beginn sollte klarerweise überlegt werden, welches Budget überhaupt realistisch zur Verfügung steht. In der Regel muss mit € 1500 pro Quadratmeter Wohnfläche gerechnet werden. Es empfiehlt sich, zumindest 20% der Gesamtkosten als Eigenkapital zur Verfügung zu haben; der Rest wird üblicherweise mit einem Baukredit abgedeckt. Hierbei sollten unbedingt mehrere Angebote eingeholt und wenn möglich verhandelt werden.
Achtung: Ab ersten August treten in Österreich einige gesetzliche Änderungen in Bezug auf Baukredite in Kraft:
- Das einzubringende Eigenkapital muss mindestens 20% der Gesamtsumme ausmachen
- Die maximale Kreditlaufzeit wird auf 35 Jahre begrenzt
- Die Institute sind dazu aufgerufen, durch die Eintragung im Grundbuch höchstens 90% des Finanzierungsvolumens hypothekarisch zu besichern
- Die Tilgungsraten des Kredits dürfen nicht mehr als 40% des monatlichen Haushaltseinkommens betragen
Diese Vorgaben gelten nur für natürliche Personen in Verbindung mit privaten Wohnimmobilien. In Deutschland existieren keine solchen Bestimmungen.
Wahl des Grundstücks
Das Baugrundstück spielt eine wichtige Rolle in der Bauplanung. Nicht nur die Größe ist von Bedeutung, auch die Lage und die damit verbundene Infrastruktur oder eventuelle Gefahrenquellen wie nahe Flüsse, Grundwasserspiegel und Zufahrtswege sind zu bedenken. Weiters sollte man sich den Bebauungsplan der Region ansehen. Diesem kann entnommen werden, wie sich die Region in Zukunft entwickeln soll und ob das mit den eigenen Vorstellungen vereinbar ist.
Die richtigen Baupartner finden
Besonders beim Hausbau ist es wichtig, fachkundige Partner zu haben. Vom Architekt, Statiker, Bauingenieur bis zum Bauträger, ohne solche Spezialisten kann kein Haus gebaut werden. Um gute Fachkräfte zu finden, sollte man sich bei Bekannten umhören, Referenzen im Internet ansehen und bei Architekten und Bauingenieuren vorsprechen.
Einen guten Bauträger zu erkennen ist ohne Expertise gar nicht einfach. Es lohnt sich, auch Musterhäuser anzusehen, da kein Bauträger gleich baut. Auch ehemalige Kunden können befragt werden, so erfährt man zudem, ob der Bau planmäßig und zufriedenstellend abgelaufen ist.
Haustyp
Die Art des zukünftigen Hauses ist nicht immer leicht zu bestimmen. Ob kleines Einfamilienhaus, Luxusvilla, Mehrfamilienhaus oder Bungalow, es gibt unzählige Möglichkeiten. Meist ergibt sich der Typ des Hauses aber durch die individuellen Gegebenheiten und Anforderungen des Bauherrn, für die oftmals ein bestimmter Bautyp am besten passt. Außerdem muss beachtet werden, welche Baustile in der jeweiligen Gegend überhaupt erlaubt sind.
Bauplanung
Für eine erfolgreiche Bauplanung sind einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Es lohnt sich, mit einem Experten zusammenzuarbeiten, da man als Laie leicht etwas übersehen kann, wodurch Zeit und Geld verloren geht. Zu Beginn arbeitet man an der Vorplanung, in welcher erste Details besprochen werden und geprüft wird, ob das Projekt so umsetzbar ist. Danach werden in der Entwurfsplanung exakte Entwürfe entwickelt und Berechnungen durchgeführt. Dies stellt die Grundlage für den Bauantrag beim Bauamt dar. Am Ende der Bauplanung sollte sie den genauen Bauablauf inklusive der Baukosten und Architektenhonorar, den Eigenleistungen, dem Terminplan etc. beinhalten.
Bauantrag
Um den Bauplan in die Tat umsetzten zu können, wird die Zustimmung des Bauamtes benötigt. Suchen Sie sich einen Baupartner beim Bauamt und stellen Sie alle nötigen Unterlagen bereit. Der Baupartner, der im Besitz einer Bauvorlageberechtigung sein muss, kann dann den Bauantrag ausstellen.
Eventuelle Förderungen
Unter Umständen stehen einem beim Hausbau gewisse Förderungen zu. Dies trifft beispielsweise auf Niedrigenergiehäuser, Solarstromanlagen oder Naturdämmstoffe zu. Man sollte sich frühzeitig erkundigen, welche Zuschüsse in Frage kommen, um diese rechtzeitig beantragen zu können.
Bauversicherungen
Nicht zu vergessen ist das Abschließen von Versicherungen. Auf einer Baustelle kann einiges passieren, was für den Bauherrn ein hohes Risiko darstellt. Mit speziellen Versicherungen kann man eventuelle Gefahren absichern. Welche Bauversicherungen abgeschlossen werden sollen, hängt stark von den jeweiligen Gegebenheiten und Vorhaben ab.
Eine Bauplanung bedarf einer sorgfältigen Überlegung. Wer zuvor möglichst alle Aspekte beachtet und sorgfältig plant, vermeidet Schwierigkeiten im weiteren Verlauf des Projekts
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