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Vorbereitungen im Privathaushalt für einen Strom-Blackout treffen

Ein Strom-Blackout mag wie ein tolles Abenteuer klingen, wie ein Wild-Campingurlaub. Doch tritt der Ernstfall ein, ist Schluss mit lustig! Jetzt geht es darum, wer entsprechend vorbereitet ist und auf unbestimmte Zeit ohne Strom auskommt.

Bei einem Stromausfall fällt die lebenswichtige Infrastruktur eines Gebäudes aus.

Bei einem Stromausfall fällt die lebenswichtige Infrastruktur eines Gebäudes aus.
(Bild: estudiosaavedra / clipdealer.de)

Auswirkungen eines Stromausfalls

Wir alle haben bis vor Kurzem noch Strom als gegeben hingenommen. Einfach den Stecker eines Geräts einstecken oder auf den Lichtschalter drücken und schon fließt der Strom. Doch aktuelle Katastrophenszenarien lassen die Angst vor der Zeit ohne Strom real werden. Jetzt kommt es darauf an, sich auf einen derartigen Blackout vorzubereiten. Sicherlich kann dieser ein wenig Campingflair mit sich bringen, doch lustig oder abenteuerlich ist die Sache nur, wenn der Stromausfall von begrenzter Dauer ist. Ist das nicht der Fall, reagieren die Menschen unvorhersehbar. Wichtig ist, in Zeiten ohne Krise vorzusorgen und sich darum zu kümmern, was unbedingt im Haus sein sollte.

Das passiert bei einem Stromausfall

Der Strom-Blackout geht mit weitaus schlimmeren Problemen als nur der mangelnden Beleuchtung eines Hauses oder der nicht mehr funktionierenden Computer einher. Viel wichtiger: Die lebenswichtige Infrastruktur eines Gebäudes fällt aus, es fließt kein Wasser mehr und Abwasser kann nicht abtransportiert werden. Diese Auswirkungen sind zu fürchten:

  • kein fließendes Trinkwasser mehr
  • keine funktionierende Toilettenspülung
  • kein Treibstoff an der Tankstelle
  • Festnetz und Mobilfunknetz fallen aus
  • kein Einkaufen möglich (keine funktionierenden Kassen)
  • Kühltruhen und Kühlschränke funktionieren nicht, Lebensmittel verderben rasch
  • Lüftungssysteme funktionieren nicht mehr
  • kein öffentlicher Nahverkehr

Die Liste möglicher Probleme lässt sich noch lange fortsetzen. Nun mag manch einer denken, die Anschaffung eines Notstromaggregats für einen Privathaushalt sei eine sinnvolle Investition, immerhin überbrücken diese Geräte einen Stromausfall auch in öffentlichen Gebäuden und in Krankenhäusern. Doch ein gutes Gerät kostet ca. 20.000 Euro, wenn es einen Privathaushalt versorgen soll. Dann stellt sich die Frage, womit es betrieben werden soll, wenn weder Benzin noch Diesel an der Tankstelle erworben oder überhaupt erst aus dem Tank gefördert werden können. Wichtiger als ein Notstromaggregat ist es also, sich lebensmitteltechnisch vorzubereiten.

 

Manchmal gab es tatsächlich nur einen Kurzschluss oder eine Überlastung.

Manchmal gab es tatsächlich nur einen Kurzschluss oder eine Überlastung.
(Bild: dariakulkova.gmail.com / clipdealer.de)

Die besten Tipps zur Vorbereitung auf den Strom-Blackout

Wichtig: Die Vorbereitung auf den Strom-Blackout sollte so ausgelegt sein, dass sich rund 14 Tage überbrücken lassen. Die meisten Stromausfälle werden zwar binnen drei Stunden behoben, doch auch der tatsächliche Ernstfall sollte in Erwägung gezogen werden. Es ist daher empfehlenswert, dass sich alle Bürger Vorräte vor der Krise anlegen und dabei darauf achten, dass es sich um Dinge handelt, die wirklich haltbar und im Notfall gut nutzbar sind. Wer nicht weiß, was alles zur umfassenden Vorbereitung gehört, kann sich an die Prepper-Gemeinden wenden. Diese bieten gern ihre Hilfe an und erfreuen sich in Deutschland einer wachsenden Beliebtheit.

So geht’s auch ohne Strom

Die folgenden Tipps geben Anhaltspunkte dafür, wie es auch ohne Strom gehen kann, zumindest für eine begrenzte Zeit:

  • Für Wärme sorgen
    Im Sommer ist die fehlende Wärme freilich kein Problem, im Winter hingegen sollten auf alle Fälle pro Person mehrere warme Decken vorhanden sein. Heizungspumpen sind auf Strom angewiesen, sie funktionieren nun nicht mehr. Auch ein Fernwärmeanschluss wird zum Problem. Warme Kleidung kann die Heizung eine Zeit lang ersetzen, auch Thermowäsche ist hilfreich. Ein Schlafsack sorgt dafür, dass der Körper in der Nacht nicht auskühlt. Gut dran sind alle, die einen Kamin oder einen Ofen haben, den sie beheizen können. Das gilt aber nur, wenn sie rechtzeitig daran gedacht haben, genügend Brennmaterial zu besorgen.
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  • Sicher kochen
    Die Trinkwasserversorgung ist meist vom Stromnetz abhängig. Jeder sollte daher immer ein paar Flaschen Wasser vorrätig haben, um im Notfall mit Trinkwasser versorgt zu sein. Doch Wasser ist nicht das einzige Problem, denn vor allem in Haushalten mit Kindern braucht es auch warme Mahlzeiten. Es ist daher sinnvoll, einen Campingkocher zu Hause zu haben, mit dem auch ohne Strom gekocht werden kann. Der Campingkocher wird mit Gas betrieben, daher sollte dieses natürlich auch vorrätig sein. Ein Grill, der sich mit Holzkohle betreiben lässt, ist ebenfalls hilfreich. Wichtig: Damit nur draußen grillen, denn es entstehen giftige Gase, die zum Ersticken führen können. In letzter Not lassen sich Lebensmittel auch draußen über offenem Feuer zubereiten. Generell ist es sinnvoll, einige Lebensmittel zu Hause zu haben, die auch ohne Garen genießbar sind.
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  • Licht ohne Strom
    Die meisten Menschen haben Taschenlampen im Haus. Doch was ist mit den zugehörigen Batterien? Besonders empfehlenswert sind Taschenlampen, die mit einer kleinen Kurbel funktionieren, sie kommen ganz ohne Batterien aus. Passende Geräte ermöglichen sogar das Laden des Handys, wenn die Kurbel gedreht wird. Auch solarbetriebene Lampen sind hilfreich, wenngleich sie an dunklen Wintertagen nur wenig Licht tanken können.
    Im Haus können auch Kerzen oder Lampen, die mit Petroleum funktionieren, eingesetzt werden. Wichtig: Die Brandgefahr wird damit deutlich erhöht und ohne Telefon ist das Absetzen eines Notrufs nicht möglich! Kerzen brennen natürlich auch nur, wenn sie überhaupt erst angezündet werden können, daher sollten Feuerzeug oder Zündhölzer zur Hand sein. Es ist übrigens sinnvoll, einen Feuerlöscher im Haus zu haben, wobei Feuerlöschspray noch besser ist.
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  • Bargeld im Haus
    Da die Geldautomaten ohne Strom nicht funktionieren, sollte immer eine Geldreserve für den Notfall zu Hause sein. Rund 1000 Euro sollten es sein, diese dürfen natürlich nicht offen zugänglich sein. Mit einem längeren Stromausfall sinkt die Hemmschwelle für Einbrüche bei vielen Menschen ganz gravierend!
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  • Ohne Strom kommunizieren
    Das Radio sollte per Kurbel zu betreiben sein oder über Batterien funktionieren. Von DAB+ muss jetzt auf UKW umgestellt werden! Meist werden wichtige Infos zur vollen Stunde herausgegeben. Wichtig zur Vorbereitung: Die relevanten Telefonnummern sollten nicht nur im Telefon gespeichert werden, sondern auch ganz altmodisch aufgeschrieben worden sein. So sind sie im Notfall zur Hand, selbst wenn das Handy nicht funktioniert.

Tipp: Ehe an den großen Notfall gedacht wird, sollte bei einem Stromausfall zuerst der FI-Schalter im Haus kontrolliert werden. Manchmal gab es tatsächlich nur einen Kurzschluss oder eine Überlastung. Erst dann, wenn das nicht der Fall ist, sollte an einen flächendeckenden Stromausfall gedacht werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Ratgeber
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