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Reinigung von edlem Silberbesteck und Silbergeschirr

Eigentlich ist Silber ein Edelmetall und genau diese Metalle sollen nicht oxidieren. Trotzdem: Silber läuft an und erscheint mehr oder weniger schnell grau, stumpf oder mit unschönen Flecken versehen.

Mit den richtigen Hausmitteln ist es möglich, Besteck und Geschirr wieder glänzen zu lassen.

Mit den richtigen Hausmitteln ist es möglich, Besteck und Geschirr wieder glänzen zu lassen.
(Bild: ViktoriaSapata / clipdealer.de)

Darum läuft Silber an

Silber zeigt sich als edles Metall, wirkt besonders und elegant. Das gilt aber nur, wenn es auch wirklich silber ist und nicht mit unschönen Verfärbungen auftritt. Dieser edle Charakter ist damit dahin, das Silber wirkt ungepflegt und ist nicht schön anzusehen. Auch wenn ein Edelmetall nicht oxidieren sollte: Das Anlaufen des Silbers ist auch eine Form der Oxidation, was nichts anderes heißt, als dass der Sauerstoff aus der Luft mit dem Silber reagiert. Doch die Chemie kennt noch weitere Formen der Oxidation, die beispielsweise von Schwefel verursacht werden. Genau das ist auch bei Silber der Fall.

Schwefelwasserstoff lässt Silber blind werden

Wer wissen will, warum Silber anläuft, muss sich ein wenig mit der Chemie beschäftigen. Diese weiß, dass Spuren von Schwefelwasserstoff überall in der Luft enthalten sind. Der Stoff ist in geringen Mengen geruchlos, in höheren Konzentrationen ist er bekannt als Geruch nach faulen Eiern. Hier lässt sich der Kreis zum Silberbesteck oder zu Silbergeschirr schließen: Viel Schwefel ist in Eiern und in Fisch enthalten. Kommen diese auf den Tisch und wird das gute Silberbesteck genutzt, läuft dieses aufgrund der hohen Konzentration von Schwefelwasserstoff in den Lebensmitteln besonders schnell an. Die chemische Reaktion dahinter: Die silberne Oberfläche des Bestecks entfernt aus dem Schwefelwasserstoff den Schwefel. Damit entsteht das sogenannte Schwefelsilber, das auch als Schwefelsulfid bekannt ist. Dieses wiederum erscheint bräunlich bis grau oder schwarz. Gern wird derartig verfärbtes Silber auch als „angelaufen“ bezeichnet. Giftig ist Silbersulfid nicht, allerdings sieht es nicht besonders edel aus.

Mit diesen Reinigungstipps glänzt Silber bald wieder

Es muss nicht hingenommen werden, dass Silber „anläuft“, denn mit ein wenig Reinigungsaufwand wird das edle Metall schnell wieder schön. Wichtig: Wer auf rein mechanische Methoden setzt, muss in Kauf nehmen, dass immer ein wenig Material mit entfernt wird. Es entstehen kleine Kratzer auf der Oberfläche des Silbers, die nicht nur unschön sind, sondern die sich später auch noch schwerer reinigen lassen. Es ist daher besser, vorsichtig vorzugehen und nicht ohne Weiteres jede Methode zum Reingen anzuwenden.

 

Die silberne Oberfläche des Bestecks entfernt aus dem Schwefelwasserstoff den Schwefel.

Die silberne Oberfläche des Bestecks entfernt aus dem Schwefelwasserstoff den Schwefel.
(Bild: PantherMediaSeller / clipdealer.de)

Hausmittel zum Reinigen von Silberbesteck und -geschirr

Die folgenden Hausmittel eignen sich besonders gut zum Reinigen von Silberbesteck oder silbernem Geschirr:

  • Sanftes Polieren
    Mit einem weichen Tuch lassen sich leichte Verfärbungen bereits gut entfernen. Hier muss kein spezielles Silberputztuch verwendet werden, es reicht ein weiches Läppchen.
  • Backpulver verwenden
    Im Haushalt erweist sich Backpulver immer wieder als Helfer der besonderen Art. Es ist auch geeignet, um Silber wieder blank zu bekommen. Einfach ein wenig Backpulver auf eine weiche Zahnbürste geben, ein wenig Wasser dazugeben und das Silber vorsichtig polieren.
  • Mit Natron oder Zitronensaft bearbeiten
    Hausmittel wie Zitronensaft und Natron eignen sich perfekt zum Reinigen von Silber, denn damit lassen sich Verfärbungen und Ablagerungen sehr gut entfernen. Das Silber wird durch die Säure nicht angegriffen. Das angelaufene Besteck sollte im ersten Schritt für rund eine halbe Stunde in ein Zitronensaftbad gegeben werden. Danach wird es in ein Wasserbad gegeben, in das Natron beigemengt wurde. Im dritten Schritt braucht das Silber nur noch abgespült zu werden. Vorgang eventuell wiederholen!
  • Zahnpasta
    Bitte kleine Mengen auf das Silberbesteck auftragen und die Zahnpasta dort gut einwirken lassen. Danach einfach mit klarem Wasser abspülen und mit einem weichen Tuch nachpolieren. Auf keinen Fall polieren, solange die Zahnpasta noch auf der Oberfläche haftet! Die feinen Schleifpartikel, die eigentlich die Zähne von Ablagerungen befreien sollen, würden zu Beschädigungen der Oberfläche des Silberbestecks führen. Der gleiche Vorgang ist auch mit Zigarettenasche möglich.
  • In Alufolie einwickeln
    Das Besteck wird für diese Reinigungsmethode in eine Schüssel mit heißem Wasser, dem zuvor Salz zugegeben wurde, gelegt. Löffel, Messer und Gabeln werden zuvor in Alufolie eingewickelt. Der Reinigungsprozess basiert auf einem chemischen Vorgang, bei dem das Silbersulfid herausgelöst wird. Allerdings empfehlen Experten, diese Methode immer als letzte Variante anzuwenden, weil Aluminium für die Umwelt problematisch ist.

Lieber vorbeugen als umständlich reinigen

Mit den vorgenannten Hausmitteln ist es möglich, Silber richtig putzen zu können, sodass Besteck und Geschirr wieder glänzen. Spezielle Silberreinigungsmittel kommen für viele Menschen eher nicht infrage, diese Mittel sind eher dem Schmuck vorbehalten, weil sie gesundheitlich bedenklich sind. Und wer möchte schon etwas Giftiges am Besteck haben? Sinnvoll ist es zudem, dem Anlaufen des Silbers vorzubeugen, damit diese umständlichen Reinigungsmaßnahmen gar nicht erst nötig werden. Eine Info vorab: Es lässt sich nicht vollständig verhindern, dass Silber anläuft, der zugrunde liegende chemische Prozess lässt sich nur verlangsamen. Möglich wird dieses Verlangsamen durch die folgenden Methoden:

  • Silber nutzen
    Besteck und Geschirr aus Silber sollten verwendet werden, damit sie weniger schnell anlaufen. Allerdings ist es bei der Verwendung bei Speisen wie Fisch und Eiern nicht der Fall, hier wird der chemische Prozess sogar beschleunigt. Bei diesen Speisen daher lieber auf Besteck und Geschirr aus anderen Materialien zurückgreifen!
  • Kreide ins Besteckschubfach lagen
    Kreide zieht die Feuchtigkeit aus der Luft und verhindert so, dass Besteck anläuft. Es reicht, ein Stück Kreide in die Schublade zu legen. Auch in den Geschirrschrank kann etwas Kreide getan werden, um diesen Effekt zu erzielen.
  • Richtig lagern
    Damit kein Sauerstoff an das Silber kommt, ist es hilfreich, dieses in ein Tuch aus Baumwolle zu wickeln, wenn es nicht benutzt wird. Für Besteck kann auch ein spezieller Besteckkasten genutzt werden, der einen verschließbaren Deckel hat und innen mit Filz oder auch mit Samt ausgekleidet ist. Dort lagert das gute Besteck am besten. Bei Geschirr ist es ebenfalls möglich, ein Tuch über die Teller oder Becher zu legen, damit sie nicht so schnell anlaufen.
  • Mit der Hand spülen
    Auch wenn heute erhältliches Silberbesteck angeblich mit der Spülmaschine gereinigt werden kann, wissen wir doch alle, dass regelmäßige per Maschine gesäubertes Geschirr schnell Makel bekommt. Es ist daher besser, das gute Besteck und Geschirr mit der Hand zu reinigen.
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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen
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