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Wärmepumpen: die moderne Art zu heizen

Der Einbau einer Wärmepumpe bringt viele Vorteile. Die Heizkosten sind geringer als bei anderen Heizsystemen wie Öl oder Gas, außerdem sind Wärmepumpen wesentlich nachhaltiger, da sie emissionsfrei arbeiten und lediglich mit Strom und Umweltenergie betrieben werden. Es kann sich also durchaus lohnen, bei einer anstehenden Sanierung gleich die Heizung zu modernisieren.

Eine Luftwärmepumpe funktioniert sogar bei Außentemperaturen von -20°C.

Die Luftwärmepumpe entzieht der Umgebungsluft Energie, um zu heizen. (Bild: NikD51 / clipdealer.de)

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe macht sich Umweltwärme zunutze und stellt diese der Heizung oder der Warmwasserbereitung zur Verfügung. Dabei gibt es Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen, welche in der Regel mit Strom betrieben werden. Somit kann man emissionsfrei und günstig heizen; ca. 75% des erforderlichen Energiebedarfs schöpft dieses Heizsystem aus der Umweltwärme, der Rest muss noch mit Strom zugeführt werden, um das Gerät zu betreiben.

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe lässt sich mit der eines Kühlschranks vergleichen, wobei hier der Ablauf umgekehrt stattfindet. Während ein Kühlschrank Wärme von innen nach außen befördert, entzieht die Wärmepumpe der Umgebung Energie, die sie dann dem Heizsystem zuführt. Dabei dient ein Kältemittel als Transportmedium, das schon bei sehr niedrigen Temperaturen unter 0°C verdampft.

Effizienz der Wärmepumpe – COP

Die Effizienz einer Wärmepumpe ist von den Gegebenheiten im Haus abhängig und wird mit der Leistungszahl COP (Coefficient of Performance) beschrieben. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis von Heizleistung und Stromleistung; je höher also der COP, desto effizienter heizt die Wärmepumpe. Ein COP von 4 sagt beispielsweise aus, dass die Wärmepumpe mit einem Kilowatt Strom vier Kilowatt Wärme liefert.

Unterschiedliche Arten von Wärmepumpen

Wie bereits erwähnt können Wärmepumpen ihre Energie aus verschiedenen Quellen beziehen. Je nach Modell ergeben sich so unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Luftwärmepumpe

Bei dieser Art wird die erforderliche Energie der Umgebungsluft entzogen, dies funktioniert selbst bei Außentemperaturen bis zu -20°C. Ein Ventilatorsystem saugt dabei die Luft an und führt sie einem Verdampfer zu; abgekühlte Luft wird dann wieder ins Freie abgegeben. Luftwärmepumpen sind insbesondere bei der Modernisierung eines bestehenden Heizsystems sinnvoll und leicht mit beispielsweise Solarkollektoren erweiterbar. Sie sind außerdem in der Anschaffung die günstigste Variante, leisten jedoch auch weniger als andere Wärmepumpen.

Erdwärmepumpe

Hierbei wird auf die im Boden gespeicherte Wärme zurückgegriffen. Abhängig vom Platz und der Bodenbeschaffenheit können Erdkollektoren oder Erdsonden zum Einsatz kommen. Ein Erdkollektor arbeitet horizontal in 1,2 bis 1,5 Metern Tiefe, die Erdsonde hingegen kann je nach geologischen Gegebenheiten bis zu 250 Meter tief senkrecht in den Boden eingelassen werden. Dabei greifen beide Varianten auf frostsichere Sole als Wärmeträger zurück. Auch solche Modelle sind wegen hohen Vorlauftemperaturen besonders für Modernisierungen geeignet.

Wasserwärmepumpe

Eine Wasserwärmepumpe arbeitet mit Grundwasser, welches mit einem Saug- und Schluckbrunnen aufgenommen wird. Am Ende des Kreislaufs wird das Wasser wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt. Wenn Qualität und Menge des Grundwassers passen, ist es auch möglich, bereits bestehende Brunnen zu nutzen. Wegen der ganzjährig hohen Durchschnittstemperatur des Grundwassers von über 10°C arbeitet diese Variante sehr effizient.

Umstellung auf eine Wärmepumpe

Es ist prinzipiell bei jedem Haus möglich, eine Wärmepumpe nachzurüsten. Eine Umstellung von beispielsweise Öl- oder Gasheizung ist nachhaltig und reduziert die Heizkosten. Für eine effiziente Funktionsweise empfiehlt es sich, wenn die alten Heizkörper durch Niedertemperaturheizkörper oder Flächenheizsysteme ersetzt werden. Der Einbau einer Fußboden- oder Wandheizung ist für Wärmepumpen ideal, da vergleichsweise geringe Systemtemperaturen benötigt werden. Normale Heizkörper in Altbauten können aber genauso gut beheizt werden, wenn man eine Hocheffizienz-Luftwärmepumpe installiert; solche Modelle können nämlich problemlos Vorlauftemperaturen von 60°C, teilweise sogar 65°C erreichen. Dies ist sogar bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im reinen Wärmepumpenbetrieb und ohne die Zunahme eines separaten Elektroheizstabs möglich. Eine Umstellung auf Wärmepumpe im Altbau sollte zudem von einem erfahrenen Fachbetrieb geplant und umgesetzt werden, um eine optimale Auslegung und Abstimmung auf die Immobilie zu gewährleisten. Zusätzlich sollte man auch über eine Verbesserung der Dämmung von Dach und Fassade oder den Austausch der Fenster nachdenken. So können Wärmepumpen noch effizienter bei niedrigen Heiztemperaturen arbeiten.

Förderungen für Wärmepumpen

In den Bundesländern Österreichs existieren viele unterschiedliche regionale Förderungen für Wärmepumpen. Dies können direkte Förderungen in Form von Zuschüssen sein. Hier gibt es pauschale Zuschüsse, die man für bestimmte Wärmepumpen-Arten bekommt oder welche, die von der Leistung der Geräte abhängen. Einige Bundesländer bieten indirekte Förderungen an, beispielsweise im Rahmen von Wohnbauförderungs- und Wohnbausanierungsprogrammen. Außerdem bieten viele Energieversorger einen eigenen Stromtarif für Wärmepumpen an und gewähren ebenso Zuschüsse bei der Installation. Auf der Website www.waermepumpe-austria.at/foerderungen erhält man einen Überblick über die unterschiedlichen Förderungen, abhängig von Land, Bundesland und Energieversorgern in Österreich.

Ob Neu- oder Altbau, eine Wärmepumpe ermöglicht umweltfreundliches und kostengünstiges Heizen. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten eignen sich die unterschiedlichen Varianten besser oder schlechter; bei Sanierungen sind meist Luftwärmepumpen wegen der leichten Erschließung am besten.

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