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So bekommen Hausbesitzer die Feuchtigkeit aus dem Haus

Dass die Feuchtigkeit im Haus zu groß ist, fällt meist erst dann auf, wenn sich feuchte Stellen an den Wänden bilden. Jetzt gilt es, schnell Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Außerdem sollte der Feuchtigkeit künftig vorgebeugt werden.

 Sobald die Feuchtigkeit im Haus sichtbar wird muss gehandelt werden.


Sobald die Feuchtigkeit im Haus sichtbar wird muss gehandelt werden. (claudiodivizia / clipdealer.de)

Ursachen für zu viel Feuchtigkeit im Haus

Aus einer feuchten Stelle im kann ein großes Problem werden: Die dauerhafte Feuchtigkeit kann die Wand zerstören. Zudem bildet sich meist Schimmel, der nicht nur unschön aussieht, sondern vor allem gesundheitsgefährdend ist. Die Ursachen für zu viel Feuchtigkeit im Haus sind nicht immer offensichtlich, doch sie lassen sich auf einige Aspekte eingrenzen, die in den meisten Fällen zutreffend sind. Generell ist es wichtig, schon beim Entwurf des Hauses an das Problem der Feuchtigkeit zu denken und Wärmebrücken durch gute Planung zu vermeiden.

Die häufigsten Ursachen für Feuchtigkeit im Haus auf einen Blick

Die folgenden Punkte sind meist ursächlich für zu viel Feuchtigkeit in den Räumen:

  • Falsches Lüften
    Jeder weiß, dass Lüften wichtig ist: Der Sauerstoffgehalt in den Räumen soll erhöht werden, verbrauchte Luft wird demnach gegen Frischluft ausgetauscht. Gleichzeitig kann die feuchte Luft von innen entweichen. Doch viele Leute lüften einfach falsch und vergrößern das Problem der Luftfeuchtigkeit somit zusätzlich.
    Moderne Häuser sind sehr gut gedämmt und lassen die Feuchtigkeit aus dem Inneren des Hauses nicht mehr durch Ritzen und Wärmebrücken entweichen. Einteilige Sanierungsmaßnahmen, wie sie bei Altbauten üblich sind, können das Problem noch einmal verstärken, denn gerade dort wird meist auf eine einseitige Barriere an der Wand gesetzt. Die Fenster sind heute sehr dicht, die dort früher üblichen offenen Bereiche sind nicht mehr vorhanden. Also heißt es: Fenster auf! Doch viele Menschen lüften falsch. Sie lassen das Fenster dauerhaft auf Kippstellung, was dem Austausch der Luft nicht förderlich ist und zudem eine große Energieverschwendung darstellt. Andere lüften zu kurz oder setzen nicht auf das mehrminütige Stoßlüften. Am Mauerwerk bildet sich die sogenannte Kondensationsfeuchte, die sich vor allem im Winter zeigt.
  • Offene Stellen am Putz
    Feuchtigkeit im Haus zeigt sich oft zuerst im Keller, wo es offene Stellen am Putz gibt. Ein nicht ausgebauter Keller ist dabei die beste Möglichkeit, um nach derartigen Stellen Ausschau zu halten, da sie offensichtlich und nicht hinter Wandbelägen versteckt sind. Nicht selten zeigen sich dort Schimmelbildungen oder Salzausblühungen. Gründe für die Feuchtigkeit liegen vor allem bei Altbauten meist in der fehlenden Dämmung der Gebäudehülle. Auch die meist nicht vorhandene Drainage rund um das Haus führt dazu, dass sich Feuchtigkeit an den Wänden ablagert und nach innen zieht.
  • Abgehängte Decken
    Sehr hohe Räume sehen zwar meist hübsch aus, sind aber schwer oder nur sehr energieaufwendig zu beheizen. Die einfache Lösung wird meist im Abhängen der Decke gesehen. Doch gerade der damit geschaffene Hohlraum bietet die Möglichkeit, dass sich dort Feuchtigkeit sammeln kann. Diese kann sogar so umfangreich sein, dass sich Wasserflecken an der Decke zeigen.
  • Zu kalt
    In kalten Räumen kondensiert die Luftfeuchtigkeit an der Wand und führt dazu, dass die Wände nach und nach durchnässen. Durch ein ausreichendes Heizen ist es möglich, die Luftfeuchtigkeit zu senken und Wände trocknen zu lassen. Gerade in wenig genutzten Räumen oder in leer stehenden Häusern wird aber häufig auf das Heizen verzichtet.
  • Wasserschäden
    Ein Rohrbruch oder ein Hochwasserschaden kommt ebenfalls als Ursache für zu viel Feuchtigkeit im Haus infrage. Leider lassen sich solche Ereignisse nicht vermeiden bzw. ist die Vorbeugung unmöglich. Hierbei gilt es nur noch, der Ursache zu begegnen und die Trockenlegung des Mauerwerks mit einem Bautrockner zu erreichen.
Zu viel Feuchtigkeit im Haus kann unschöne Flecken hinterlassen.

Zu viel Feuchtigkeit im Haus kann unschöne Flecken hinterlassen. (wabeno / clipdealer.de)

So wird die Feuchtigkeit im Haus beseitigt

Häufig stellt sich das Problem der Feuchtigkeit im Haus nicht im gesamten Gebäude, sondern nur in bestimmten Räumen. Gerade Küche und Bad sind aufgrund der jeweils dort üblichen Tätigkeiten prädestiniert für Schimmelbefall. Auch der Flur zeigt häufig nasse Stellen, was unter anderem daran liegt, dass dieser Bereich zu wenig beheizt wird. Beim Öffnen der Tür kommt kalte Luft von draußen herein, diese wird durch die mangelnde Heizung nicht erwärmt. Eine Möglichkeit besteht darin, Türen von angrenzenden Zimmern häufiger offenzulassen, damit ein Wärmeaustausch mit der Luft im Flur möglich ist. Umgekehrt gibt es auch das Phänomen, dass manche Räume eine zu geringe Luftfeuchtigkeit haben. Ein Hygrometer gibt darüber genauestens Aufschluss. Liegt der gemessene Wert unter 40 Prozent, sollten Hausbesitzer die Luftfeuchtigkeit im Haus erhöhen. Bei Werten über 60 Prozent muss sie hingegen gesenkt werden.

Die Luftfeuchtigkeit gezielt reduzieren

Wer sich die Ursachen für zu viel Feuchtigkeit im Haus näher ansieht, weiß auch, was dagegen getan werden kann. Zum einen muss richtig gelüftet werden: Ein regelmäßiges Stoßlüften mehrmals am Tag sorgt für einen Luftaustausch. Gleichzeitig werden durch diese Art und Weise des Lüftens die Möbel nicht zu stark heruntergekühlt, sodass sich der Energieaufwand für das Heizen nach dem Lüften in Grenzen hält. Gerade morgens ist es wichtig, die feuchte Luft aus dem Haus zu entlassen. Danach sollten die Räume wie üblich beheizt werden, um die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten.
Sind die Wände eines Hauses feucht, kann ein Bautrockner helfen, diese wieder zu trocknen. Allerdings ist dies nur hilfreich, wenn das Mauerwerk ansonsten intakt ist. Sollte festgestellt werden, dass das nicht der Fall ist, hilft nur die Anwendung eines professionellen Trockenlegungsverfahrens bzw. eine Reparatur des defekten Mauerwerks mit einem der folgenden Verfahren:

  • Injektionsverfahren
    Die Poren im Mauerwerk sollen verschlossen werden, wofür Injektionsmittel in die feuchten Stellen gespritzt werden. Nötig sind dafür mehrere kleine Bohrlöcher, über die die Injektion vorgenommen wird.
  • Mechanisches Verfahren
    Nachträglich wird eine Sperrschicht angebracht, sofern die Feuchtigkeit das Mauerwerk noch nicht zu stark geschädigt hat. Die Feuchtigkeit kann somit nicht mehr von unten aufsteigen.
  • Elektrophysikalisches Verfahren
    Durch das Anlegen von Elektroden wird eine Gleichspannung erzeugt, was auch bei der Entsalzung des Mauerwerks vorgenommen wird. Dadurch wird ein elektrisches Feld geschaffen, welches den Wassertransport innerhalb des Mauerwerks blockiert.

Nasse Wände sollten immer durch einen Experten begutachtet werden. Die rasche Behebung von Feuchtigkeitsschäden ist wichtig, damit diese nicht größer und schlimmstenfalls sogar gesundheitsschädlich werden (unter anderem durch Schimmelbildung).

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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