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Ist ein Zier- oder ein Nutzgarten erste Wahl?

Bei der Gestaltung des Grundstücks nach dem Bauen stellt sich die Frage: Lieber einen Zier- oder einen Nutzgarten einrichten? Im Idealfall gibt es keinen Kompromiss, sondern eine Kombination aus beiden Varianten.

wunderschöner Garten mit grünen Sträuchern und roten Blumen

Ein schöner Garten kann eine Kombination aus Zier- und Nutzgarten sein. (Ulianna / clipdealer.de)

Die Unterschiede zwischen Zier- und Nutzgarten

Wenn von einem Garten die Rede ist, stellt sich die Frage, ob ein Zier- oder ein Nutzgarten gemeint ist. Während bei einem Ziergarten eher auf blühende Sträucher, Blumen und Stauden Wert gelegt wird, sind es bei einem Nutzgarten die Pflanzen, die eine Ernte ermöglichen, die hier gesetzt werden. Der Nutzgarten bietet Kräuter, Obst und Gemüse, welche geerntet werden können. Der Ziergarten hingegen ist eher für das Auge sowie für eine Vielzahl von Insekten ideal. Experten gehen aber davon aus, dass das passende Gartenkonzept eine Verbindung aus beiden Gartenformen ermöglicht und die ideale Variante ist.

Die Vor- und Nachteile eines Ziergartens

Bei einem Ziergarten geht es nicht um den ernährungstechnischen Nutzen, sondern nur darum, was das Auge des Gartenbesitzers als schön empfindet. Blumen und Ziersträucher werden an den perfekten Standort gesetzt, hier und da gibt es Bäume und Hecken als Schattenspender und Sichtschutz. Auch eine kleine Ecke zum Entspannen kann mit schönen Pflanzen abgetrennt werden. Mit einem Ziergarten schafft sich der Gartenbesitzer eine kleine Wohlfühloase, in der es schön aussieht und duftet. Häufig werden solche Gärten auf Landesgartenschauen vorgestellt. Der große Nachteil, den ein Ziergarten naturgemäß mit sich bringt, liegt darin, dass er keinerlei Nutzen im Sinne einer Ernte hat. Mit ihm lassen sich Insekten wie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge unterstützen, doch er liefert kein Obst, Gemüse und auch keine Kräuter, die sich in der Küche verwenden lassen.

Die Vor- und Nachteile eines Nutzgartens

Bei einem Nutzgarten ist es genau andersherum. Hier geht es weniger um die Optik als vielmehr darum, Obst und Gemüse sowie Kräuter zum Essen oder für die eigene Vorratswirtschaft zu erhalten. Dies bedeutet allerdings weitaus mehr Pflege, denn bei einem Nutzgarten ist es nicht mit dem Unkrautjäten hier und da sowie der regelmäßigen Bewässerung getan. Es beginnt schon damit, dass ein Gartenplan erstellt werden muss, auf dem der jeweils beste Standort für die einzelnen Gemüsesorten festgelegt werden muss. Im nächsten Jahr ist eine Fruchtfolge einzuhalten, um die Erträge möglichst hoch ausfallen zu lassen. Manche Pflanzen brauchen Hilfe beim Wachsen: Erbsen und Rankbohnen benötigen ein Gitter, um sich daran festzuhalten. Der Aufwand ist weitaus höher, als wenn nur in den Supermarkt gegangen und das Obst und Gemüse gekauft wird. Dafür ist aber auch bekannt, was auf den Tisch kommt und der Anspruch, dass alles bio sein soll, kann umgesetzt werden.

 

Frau gießt Pflanzen in einem Gemüsegarten.

Ein reiner Nutzgarten bedeutet viel Arbeit und eine weniger schöne Optik. (epidemiks / clipdealer.de)

Warum nicht einfach beides verbinden?

Nicht immer ist eine Entscheidung für oder gegen eine oder andere Art des Gartens nötig. Warum nicht einfach ertragreiche und ästhetische Gärten am Haus miteinander verbinden? Der Zier- und Nutzgarten können gemeinsam auftreten, was nur anfangs ein wenig Planung erfordert. Danach lässt sich die grüne Oase optimal nutzen und vom Liegestuhl im Ziergartenbereich kann dem Gemüse beim Wachsen zugeschaut werden. Natürlich nur im übertragenen Sinne, denn leider geht es mit dem Wachstum dann doch ein wenig langsamer voran als gehofft.

Bei der Planung zu berücksichtigen

Schmetterlingsstrauch, Hibiskus, Magnolie und Hortensien sowie viele weitere Blumen, Stauden und Sträucher sollen im Garten neben den Nutzpflanzen stehen? Das erfordert ein wenig Planung, denn die Standortanforderungen der verschiedenen Pflanzen wollen berücksichtigt werden. Die meisten Gemüsepflanzen benötigen viel Sonne, um zu wachsen und zu reifen. Gleichzeitig dürfen beispielsweise Tomaten nicht ganztätig in der Sonne stehen, weil sie hier regelrecht verbrühen können, wenn der Sommer mit Hochtemperaturen lacht. Die Möglichkeit, die Pflanzen zu beschatten, ist ideal. Zudem vertragen Tomaten keinen häufigen Regen. Am besten stehen sie unter einem Dach, das dann eben auch die Möglichkeit zur Beschattung bietet. Derartige Überlegungen sind auch für andere Gemüsesorten anzustellen. Ähnliches gilt für Obst: Erdbeeren benötigen viel Sonne, um rot und süß zu werden. Doch auch sie können bei zu großer Hitze verbrühen und stehen daher besser nicht vor einer Wand, gegen die die Sonne im Sommer drückt.

Auf der anderen Seite benötigen viele Zierpflanzen einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Beim Neuanlegen des Gartens sollten daher die Pflanzen, die unbedingt gesetzt werden sollen, nach ihren Standorten sortiert werden. Dazu ist es wichtig zu wissen, wann sich die Sonne wo im Garten befindet, welche eventuell schon vorhandenen Bäume für Schatten sorgen und zu welcher Tageszeit die Sonne hinter dem Haus steht. Entsprechend dieser Vorüberlegungen können die tatsächlich in den Garten zu bringenden Pflanzen gewählt werden.

 

Junge Frau gießt Blumen im Garten.

Eine gute Planung des Gartens und dessen Pflege ist wichtig. (benschonewille / clipdealer.de)

Auf Pflegeleichtigkeit achten

Wer nicht gerade viel Zeit hat, um sich um den Garten zu kümmern, wird sicherlich eher auf einen pflegeleichten Garten setzen, in dem ohne großes Zutun möglichst viel wächst. In dem Fall ist sicherlich der Ziergarten die beste Wahl, denn er erfordert nur das Stutzen der Pflanzen sowie die regelmäßige Wässerung und teilweise eine Düngung. Rasen wird gemäht und sieht danach wieder gepflegt aus. Ein Nutzgarten erfordert mehr Aufmerksamkeit, weil das reif gewordene Obst oder Gemüse pünktlich geerntet werden will. So kann es sogar passieren, dass in der eigenen Urlaubszeit viel Gemüse verloren geht, wenn niemand vor Ort ist, der die Ernte übernehmen kann. Beispielsweise werden Zucchini schnell ungenießbar, wenn sie deutlich über ihrem Reifezeitpunkt an der Pflanze verbleiben. Auch Erdbeeren, Tomaten, Brombeeren, Salat und Bohnen müssen rechtzeitig geerntet werden, wenn sie vitaminreich und schmackhaft sein sollen. Auch diese Überlegung sollte mit einbezogen werden, wenn die Entscheidung für oder gegen einen Nutzgarten fällt.

Zusammenfassung: Zier- oder Nutzgarten anlegen?

Entsprechend den hier getätigten Überlegungen gilt Folgendes:

  • Ziergarten ist erste Wahl, wenn wenig Zeit für die Gartenpflege vorhanden ist
  • Ziergarten mit robusten Pflanzen ist ideal, wenn kein „grüner Daumen“ da ist
  • Nutzgarten ist optimal, wenn Obst und Gemüse zur eigenen Verwertung geerntet werden sollen
  • Verbindung aus beiden Gartenvarianten bei großen Gartenflächen möglich
  • Einrichtung von Erholungsbereichen (Ziergarten) und Nutzbereichen (Nutzgarten) für mehr Abwechslung
  • kombinierter Zier- und Nutzgarten erfordert viel Planung
  • Nutzgarten braucht mehr Pflege als ein Ziergarten
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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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